Bildcollage© S. Pe­ter­sen
Die 29. In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen fan­den vom 27. Ok­to­ber bis zum 9. No­vem­ber statt.

Zwei Wo­chen „mal was an­de­res“

von Stel­la Pe­ter­sen

Jede*r Studi der Fach­hoch­schu­le Kiel kennt sie, von ei­ni­gen sind sie lang er­sehnt, für an­de­re sind sie vor allem mit Frust wäh­rend der An­mel­dung ver­bun­den - die In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen (IDW). In die­sem Win­ter­se­mes­ter fan­den sie be­reits zum 29. Mal statt und boten mit einer Viel­zahl von Kur­sen aus ver­schie­dens­ten Dis­zi­pli­nen ein breit ge­fä­cher­tes An­ge­bot an, das für jede*n etwas In­ter­es­san­tes be­reit­hielt.
Für mich waren es die fünf­ten IDWs, so dass der An­mel­de­pro­zess mitt­ler­wei­le zur Rou­ti­ne ge­wor­den ist. Ich habe mich für drei Ver­an­stal­tun­gen ent­schie­den:

Den An­fang mach­te der Kurs „De­sign Thin­king für die geo­gra­phi­sche Mitte Kiels“. In­ner­halb von vier Tagen, vom 27. bis zum 30. Ok­to­ber hat­ten wir die Auf­ga­be, in in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Grup­pen in­no­va­ti­ve Kon­zep­te für die Ge­stal­tung der Hörn zu er­ar­bei­ten. 

Die Hörn in Kiel©S. Pe­ter­sen
Bei der Re­cher­che fiel uns auf, dass die Wege rund ums Hör­nufer unter an­de­rem nur schwach be­leuch­tet sind.

Nach einer Ein­füh­rung in das Kon­zept De­sign Thin­king und einem Input des Pro­jekts „Mitte Kiel“ am Frei­tag ging es für uns am Sams­tag in die Feld­ar­beit. Grup­pen­wei­se ging es an die Hörn, um die Men­schen, die wir dort an­tra­fen, nach ihren Ideen, Wün­schen und ihrem Bezug zur Kie­ler Hörn zu be­fra­gen. Aus den Er­geb­nis­sen ent­wi­ckel­ten wir im An­schluss Ideen und Pro­to­ty­pen, die wir in der Ab­schluss­prä­sen­ta­ti­on am 30. Ok­to­ber vor den an­de­ren Teams und un­se­ren Auf­trag­ge­ber*innen von „Mitte Kiel“ vor­stell­ten. Meine Grup­pe ent­wi­ckel­te mit dem Kon­zept „Von Grau zu Grün“ Ideen dafür, wie man die Flä­chen rund um die Hörn stär­ker be­grü­nen und so An­rei­ze schaf­fen könn­te, sich be­wusst dort auf­zu­hal­ten.

Viele Kisten mit Lego-Spielzeug©S. Pe­ter­sen
Um Ideen und Pro­to­ty­pen zu ent­wi­ckeln, be­ka­men wir ein brei­tes Sor­ti­ment an Lego und Bas­tel­ma­te­ria­li­en zu Ver­fü­gung ge­stellt.

Meine bei­den an­de­ren Kurse fan­den am Don­ners­tag, den 9. No­vem­ber statt. In der „Stu­den­ti­schen Ring­vor­le­sung The­sis und Kol­lo­qui­um“ stell­ten Stu­die­ren­de des Fach­be­reichs Me­di­en/Bau­we­sen ihre aus­ge­zeich­ne­ten Ab­schluss­ar­bei­ten vor. Das war nicht nur in­ter­es­sant, son­dern auch hilf­reich für alle Stu­die­ren­den des Fach­be­reichs, die dem­nächst eine Pro­jekt- oder Ab­schluss­ar­beit schrei­ben: Die Ab­sol­vent*innen stan­den für Fra­gen zur Ver­fü­gung und teil­ten au­ßer­dem ihre Tipps zum Schrei­ben und für das rich­ti­ge Zeit­ma­nage­ment mit. Ich kann mir gut vor­stel­len, dass nicht nur ich, son­dern auch ei­ni­ge an­de­re Teil­neh­men­de durch diese Ver­an­stal­tung auf ein Thema oder eine Me­tho­de auf­merk­sam ge­wor­den sind, die sie vor­her gar nicht auf dem Radar hat­ten.

Ein Stift und ein Notizbuch auf einem Laptop©S. Pe­ter­sen
Die Ver­an­stal­tung wird jedes Se­mes­ter an­ge­bo­ten und fin­det per Zoom statt.

Nach einem Im­puls­vor­trag zum Stand der na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Kli­ma­schutz­be­mü­hun­gen von Dr. An­dre­as Luczak, Pro­fes­sor für Nach­hal­ti­ge En­er­gie­tech­no­lo­gi­en, fand dort eine Po­di­ums­dis­kus­si­on statt. Auf dem Po­di­um saßen neben Luczak die Kli­ma­ak­ti­vis­tin Clara Trom­mer von der Be­we­gung „Letz­te Ge­ne­ra­ti­on“ und Dr. Mario Nahr­wold, Pro­fes­sor für So­zi­al- und Ver­wal­tungs­recht. Mo­de­riert wurde die Dis­kus­si­on von Chris­toph Misch­ke vom Nach­hal­tig­keits­re­fe­rat des AStA.

Personen sitzen auf Stühlen in einem Hörsaal©S. Pe­ter­sen
Clara Trom­mer von der „Letz­ten Ge­ne­ra­ti­on“ stell­te sich den Fra­gen aus dem Pu­bli­kum.

Es ent­stand ein reger Aus­tausch zwi­schen Po­di­um und Pu­bli­kum, in dem unter an­de­rem dis­ku­tiert wurde, warum le­ga­le Mit­tel für den Ak­ti­vis­mus der „Letz­ten Ge­ne­ra­ti­on“ nicht aus­rei­chen, wel­che For­de­run­gen die Grup­pe stellt und warum es sich bei den Ak­tio­nen teil­wei­se um ju­ris­tisch sehr kom­ple­xe Sach­ver­hal­te han­delt.

Das Fazit mei­ner dies-se­mest­ri­gen IDW fällt po­si­tiv aus: Ich konn­te in ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen als Me­di­en­stu­den­tin über den Tel­ler­rand mei­nes Fach­be­reichs hin­aus­schau­en und mich mit Stu­die­ren­den an­de­rer Fach­be­rei­che aus­tau­schen. Und nicht zu ver­ges­sen: ich konn­te dabei zwei wei­te­re in­ter­dis­zi­pli­nä­re Credit Points sam­meln, von denen jede*r Studi der FH Kiel im Laufe des Stu­di­ums zehn Stück sam­meln muss. Mal sehen, was die nächs­ten IDW im April 2024 zu bie­ten haben – ich bin ge­spannt.

© Fach­hoch­schu­le Kiel