Ein Mann vor einer Gruppe© L. Ger­tig
Im ers­ten Schritt wurde der Scha­den mit­tels einer Probe ana­ly­siert.

Stu­die­ren­de asphal­tie­ren eine Stra­ße

von Prof. Dr.-Ing. Lars Appel

Im Rah­men der In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen (IDW) bot das In­sti­tut für Bau­we­sen der Fach­hoch­schu­le Kiel Stu­die­ren­den am 30. Sep­tem­ber 2023 die Mög­lich­keit, sich im Asphal­tie­ren zu ver­su­chen. Ziel der Ver­an­stal­tung ‚Wir asphal­tie­ren eine Stra­ße‘ war es, den Stu­die­ren­den das Thema Stra­ßen­bau so pra­xis­nah wie mög­lich zu prä­sen­tie­ren. Nahe dem Stand­ort des In­sti­tuts für Bau­we­sen, auf dem Ge­län­de des Zen­trums für ma­ri­ti­me Tech­no­lo­gie am See­fisch­markt, wurde eine reale Schad­stel­le im Asphalt­be­lag einer Stra­ße in­stand­ge­setzt.

Ein Mann mit einem Eimer©L. Ger­tig
Beim Ein­bau des Asphalts ging es heiß her.

In den frü­hen Mor­gen­stun­den er­folg­ten die Bau­stel­len­ein­rich­tung sowie das Ab­sper­ren des be­trof­fe­nen Be­rei­ches. Zu­nächst galt es zu ana­ly­sie­ren, um wel­chen Scha­dens­me­cha­nis­mus es sich han­delt. Hier­für wurde ein Bohr­kern ent­nom­men und zu­sam­men mit den Stu­die­ren­den ana­ly­siert. Es galt her­aus­zu­fin­den, warum genau die Stra­ße an die­ser Stel­le schad­haft war. Im An­schluss wurde dann der zu sa­nie­ren­de Teil fest­ge­legt und durch einen Asphalt­schnitt vom Rest der Flä­che ge­trennt. Daran an schloss sich das Her­aus­neh­men des be­trof­fe­nen Be­rei­ches und schlie­ß­lich das Wie­der­ein­bau­en von Frost­schutz­schicht, hei­ßer Asphalt­trag- und Asphalt­deck­schicht.

Ein Mann mit einer Walze©L. Ger­tig
Mit Hilfe der Walze des In­sti­tuts wur­den die Ar­bei­ten ab­ge­schlos­sen.

Das Ma­te­ri­al für die In­stand­set­zung wurde aus dem na­he­ge­le­gen Stra­ßen­bau­la­bor des In­sti­tuts für Bau­we­sen an­ge­lie­fert, wo es zuvor ‚auf Tem­pe­ra­tur‘ ge­bracht wurde, da der Asphalt heiß ver­ar­bei­tet wird. Nach dem Ein­bau­en wurde das Ma­te­ri­al mit der Walze des Stra­ßen­bau­la­bors ver­dich­tet. Der Ab­lauf der Ver­an­stal­tung ori­en­tier­te sich an einer rea­len Stra­ßen-Bau­maß­nah­me und die Stu­die­ren­den durf­ten selbst mit­ar­bei­ten. Wäh­rend der Ar­bei­ten konn­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer nicht nur zahl­rei­che Ein­sich­ten in den Stra­ßen­bau neh­men, son­dern auch die Er­kennt­nis, dass es sich bei einer Stra­ße um ein ‚Bau­werk‘ han­delt, des­sen Her­stel­lung eine kom­ple­xe An­ge­le­gen­heit ist.

Der be­son­de­re Dank des In­sti­tuts für Bau­we­sen gilt dem Bau­stel­len-An­lie­ger, GEO­MAR - Helm­holtz-Zen­trum für Ozean­for­schung Kiel, für die Er­laub­nis, die Ar­bei­ten aus­füh­ren zu dür­fen. Auch dem La­bor­per­so­nal und den stu­den­ti­schen Hilfs­kräf­ten des Stra­ßen­bau­la­bors am In­sti­tut für Bau­we­sen gilt ein be­son­de­rer Dank für die tat­kräf­ti­ge Un­ter­stüt­zung!

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