Die KielRegion GmbH erstellt ein neues Verkehrskonzept für das Kieler Ostufer und die anliegenden Städte und Gemeinden. Bis zum Jahresende 2023 möchte sie damit fertig sein. Ziel ist eine verkehrsmittelübergreifende und konzeptionelle Weiterentwicklung der Verkehrs- und Mobilitätsplanung. In einem der ersten Schritte rief KielRegion im Dezember vergangenen Jahres im Rahmen einer Onlinebeteiligung öffentlich dazu auf, Ideen, Anregungen und Kritik bezüglich des Ostufer-Verkehrs einzureichen. Auch Studierende und Angestellte der FH Kiel wurden per E-Mail aufgefordert, sich einzubringen.
Beim Auftaktforum im Audimax der Fachhochschule Kiel am Dienstag, den 7. Februar 2023, präsentierten Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Verkehrsplanungsbüros „Planersocietät“, „urbanus“ und „Gertz Gutsche Rümenapp“ zunächst die Ergebnisse der Onlinebeteiligung. Sie stellten das weitere konzeptionelle Vorgehen und einige zur Umsetzung vorgesehenen Sofortmaßnahmen vor. Die Kanzlerin der FH Kiel, Dr. Anja Franke-Schwenk, betonte das Interesse ihrer Hochschule an einer größeren Standort-Attraktivität des Ostufers: „Wir wollen, dass die Studierenden hierbleiben und nicht nur für Veranstaltungen an der Hochschule auf das Ostufer kommen.“ Sie sei froh über die Beteiligung der FH am Ostufer-Verkehrskonzept.
Im Zuge der öffentlichen Onlinebeteiligung sind 531 Beiträge in Form von Ideen und empfundenen Mängeln eingegangen. Bemerkenswert dabei ist der hohe Anteil von 46 Prozent, der sich auf den Fahrradverkehr bezieht. Jeweils 15 Prozent beziehen sich auf die Kategorien Bus/Bahn und Fußverkehr, nur 11 Prozent auf Pkw-/Lkw- und 8 Prozent auf den Fährverkehr. Die meisten Einreichungen kamen aus der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen. Besonders groß scheint das Interesse am Ostufer-Verkehrskonzept also vor allem bei jungen Menschen zu sein, die bevorzugt das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen.
Neben den Aspekten der verschiedenen Verkehrsmöglichkeiten ÖPNV, Fuß- und Fahrradverkehr sowie motorisierter Individualverkehr, für die jeweils die Nutzungshäufigkeit erfasst und auf Infoplakaten geografisch aufbereitet präsentiert wurde, legten die Planerinnen und Planer ein Augenmerk auf die Intermodalität – die Nutzungskombination verschiedener Verkehrsmittel. Dies spiegelte sich in einer der Sofortmaßnahmen wider, die vorsieht, attraktive Orte zum Verkehrsmittel-Umstieg zu schaffen. Weitere Sofortmaßnahmen waren etwa die Schaffung von Vorrangrouten für Schwertransporte, um die Anwohner*innen zu entlasten und „Radpremiumrouten“ mit einheitlichen Qualitätsstandards im Umland.
Nach den Präsentationen betonte Sebastian Schröder-Dickreuter von „Planersocietät“ seine Vorfreude auf das weitere Vorgehen und rief die Gäste dazu auf, sich frei zwischen den im Audimax verteilten Infoplakaten zu bewegen und jeweils weitere Ideen und Anregungen beizusteuern. Diese wurden abschließend offen diskutiert und sollen neben den Einreichungen der Onlinebeteiligung ebenfalls bei der weiteren Konzeption berücksichtigt werden.
Wer mehr über das Ostuferverkehrsprojekt wissen möchte, findet auf den Seiten der KielRegion viele weitere Informationen.