Ein Mann in einem wild kariertem Hemd, schaut erwartungsvoll in die Kamera.© H. Ohm

„Maschinenbau ist Physik zum Anfassen.“

von Katja Jantz

„Maschinenbau ist Physik zum Anfassen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Sven Olaf Neumann. Zum 1. Juni 2012 hat der gebürtige Hamburger die Professur „Konstruktion und Strömungsmaschinen“ am Fachbereich Maschinenwesen der Fachhochschule (FH) Kiel übernommen.

KJ (Katja Jantz): Was verbinden Sie mit Kiel?   

SON (Sven Olaf Neumann): WWW – Wind, Wasser, Wellen. Eine Grundlage für natürliche Strömungsphänomene ...

KJ: Das passt zu Ihrem Arbeitsgebiet. Wie würden Sie Laien dieses erklären?

SON: Es beinhaltet die Anwendung und Entwicklung physikalisch-technischer Modelle, um Strömungsmaschinen und deren Design und Effizienz zu verbessern – wobei das Fach Strömungsmaschinen den weiten Bogen hin vom Paddel bis zur Triebwerk umspannen kann.

KJ: Was haben Sie gemacht, bevor Sie an die FH Kiel gekommen sind?   

SON: Zuletzt habe ich mich an der Universität Stuttgart mit der experimentellen und numerischen Untersuchung der konvektiven Kühlung von Gasturbinenkomponenten befasst. Ziel ist es, die Maschinen effizienter zu gestalten und den Schadstoffausstoß zu reduzieren. Davor war ich als Entwicklungsingenieur im Bereich Dampfturbinentechnik tätig.

KJ: Warum haben Sie sich entschieden, an der FH Kiel zu lehren?   

SON: Ausschlaggebend war für mich die Möglichkeit, mit den Studierenden sowie den Kolleginnen und Kollegen verstärkt Projekte mit maritimem Charakter durchführen zu können. Mich reizt die Kombination aus Lehre und umsetzungsnaher Forschung und Entwicklung.

KJ: Was möchten Sie Ihren Studierenden vermitteln?   

SON: Mein Ziel ist es, ihre Neugier zu fördern und die Basis für ein solides Grundlagenwissen zu legen – und dies auch später in Projekten von ihnen zu fordern. Außerdem möchte ich sie auf dem Weg zu einer selbstständigen, kreativen und kritischen Denkweise begleiten, mit der sie die zukünftigen Herausforderungen gut meistern können.

KJ: Warum haben Sie selbst Maschinenbau studiert?   

SON: Aufgrund der spannenden Kombinationsmöglichkeit von physikalischen Mechanismen und deren konstruktive Integration in ein Produktdesign. Maschinenbau ist Physik zum Anfassen!

KJ: Was erwarten Sie von Ihrem ersten Semester an der FH Kiel?   

SON: Ich hoffe, dass die Studierenden auch danach noch gerne in meine Vorlesungen kommen und freue mich auf eine intensive Zusammenarbeit mit ihnen sowie den Kolleginnen und Kollegen.

Kurzbiografie

seit Juli 2012 Professor für „Konstruktion und Strömungsmaschinen“ am Fachbereich Maschinenwesen der Fachhochschule Kiel   

2000-2012 Akademischer Rat, Oberrat am ITLR – Leiter des Forschungsschwerpunktes „Wärmeübertragung“   

1997-2000 Entwicklungsingenieur bei Siemens Power Generation im Bereich Dampfturbinentechnik, Mülheim a. d. Ruhr, parallel dazu Lehrauftrag an der Universität Stuttgart, Institut für Thermodynamik der Luft- und Raumfahrt (ITLR) für „Numerische Methoden in der Thermodynamik“   

1992-1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Technische Thermodynamik der TU Darmstadt  und Promotion, parallel dazu Lehrauftrag an der FH Gießen/Friedberg für Kolbenmaschinen   

1985-1991 Maschinenbaustudium (Diplom-Ingenieur) an der Technischen Universität Darmstadt

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