Zunächst begrüßte Prof. Dr.-Ing. Stephen Görtz, der die Veranstaltung im Audimax moderierte, die zahlreich erschienenen Gäste. Görtz referierte zum Einstieg über die Entwicklung des Bereichs Massivbau des Instituts für Bauwesen der FH Kiel. Der Bereich konnte kürzlich über Drittmittelprojekte auf ein sechsköpfiges Team ausgebaut werden. Anschließend stellte Görtz gemeinsam mit Instituts-Mitarbeiter Kay Lengert zwei aktuelle Forschungsprojekte aus den Bereichen Nichtmetallischer Bewehrung und Optimierung von Bauwerken unter CO2-Aspekten vor.
Es folgten Vorträge aus der Baupraxis. Frank Eisoldt, Geschäftsführer der GMSH, stellte die Klimaschutzstrategie der Landesregierung im Hinblick auf das Bauen und Bewirtschaften von Gebäuden vor. Wigand Grawe, geschäftsführender Gesellschafter vom Ingenieurbüro Trebes, berichtete über Erfahrungen mit Building Information Modelling in der Praxis, und die projektverantwortlichen Andreas Rasmus vom Wasserstraßen-Neubauamt und Dr. Andreas Meisel vom Ingenieurbüro WKC berichteten über das Großprojekt Levensauer Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal. Anschließend hatten die FH-Kiel-Alumni Fabian Tesdorff und Robert Haack Gelegenheit, ihre Abschlussarbeiten vor der Fachöffentlichkeit zu präsentieren. Zum Abschluss fand eine Besichtigung der Interimslabore des Konstruktiven Bereichs statt.
Teilnehmerin Soumia Aissat, Statikerin beim Ingenieurbüro Pape & Dingeldein, zieht ein positives Resümee zur Veranstaltung. „Es war interessant, mal andere Facetten des Bauwesens kennenzulernen“, sagte Aissat und fuhr fort: „Zum Beispiel, was es mittlerweile für Möglichkeiten gibt, Photovoltaik-Anlagen im Hochbau zu integrieren.“ Für Aissat steht nach der Veranstaltung fest: „Ich werde mich als Gasthörerin bei der FH Kiel einschreiben.“ Professor Görtz habe die Inhalte des Studiengangs Bauingenieurwesen vorgestellt. „Grade die Inhalte Baustatik und Baukonstruktion in Semester 1 und 2 möchte ich vertiefen. Das sind die Basics für Baustatikerinnen“, so Aissat, die in Algerien studiert hat und sich in Deutschland mit teilweise anderen fachlichen Aspekten konfrontiert sieht.
„Mit ca. 120 angemeldeten Teilnehmer*innen wurden die Erwartungen der Austragenden deutlich übertroffen“, betonte Görtz abschließend zufrieden. Der gesellige Ausklang endete gegen ca. 21 Uhr bei gutem Wetter. Von allen Seiten sei die Organisation der Tagung und auch die Qualität bzw. die Breite der Vorträge gelobt worden, so Görtz.
Aufgrund der positiven Resonanz steht laut Görtz bereits heute fest, dass das Massivbau Seminar Kiel turnusmäßig im Zweijahrestakt wiederholt werden soll, „mit der Zielsetzung, sich zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender der Bauwirtschaft in Schleswig-Holstein zu etablieren.“