Ein Mann© J. Kläschen
Arno Böhm stu­diert im 5. Se­mes­ter Elek­tro­tech­nik und be­geis­tert sich für in­tel­li­gen­te Ma­schi­nen.

In das Lieb­lings­fach ge­wech­selt

von Joa­chim Kläschen

Einen aus­ge­feil­ten Plan, wie es nach sei­nem Ab­itur kon­kret wei­ter­ge­hen soll­te, hatte Arno Böhm nicht. Al­ler­dings war sich der heute 20-Jäh­ri­ge zu­min­dest im Kla­ren über die grobe Rich­tung sei­nes Zu­kunfts­wegs. „Wäh­rend mei­ner Zeit auf dem Gym­na­si­um habe ich deut­lich ge­spürt, dass mir Tech­ni­sches und Na­tur­wis­sen­schaf­ten eher lie­gen, als etwa Spra­chen“, er­in­nert sich Böhm. „Aber ich bin si­cher durch meine Kind­heit vor­ge­prägt, denn zu Hause gab es immer viel zu Bas­teln und Lego-Tech­nik-Bau­sät­ze.“ Und auch sein Bauch­ge­fühl spiel­te für die wei­te­re Ori­en­tie­rung eine Rolle, räumt der Stu­dent ein: „Ich hatte ein­fach Lust dar­auf zu stu­die­ren, und meine El­tern haben mich un­ter­stützt – ich durf­te mich aus­pro­bie­ren.“

Si­cher war sich Arno Böhm indes, dass er zu­nächst in sei­ner Hei­mat­stadt Kiel blei­ben woll­te – nach dem um­ständ­li­chen und an­stren­gen­den Co­ro­na-Abi im Jahr 2020, woll­te er für ein Stu­di­um nicht auch noch die Stadt wech­seln. So er­kun­de­te er die An­ge­bo­te von Uni­ver­si­tät und Fach­hoch­schu­le und legte sich schlie­ß­lich auf den Ba­che­lor-Stu­di­en­gang „Wirt­schafts­in­ge­nieurs­we­sen – Elek­tro­tech­nik“ an der FH Kiel fest. Doch be­reits im ers­ten Se­mes­ter muss­te er ein­se­hen, so in­ter­es­sant die Elek­tro­tech­nik war, so wenig spra­chen ihn die im Stu­di­en­an­ge­bot ver­mit­tel­ten wirt­schaft­li­chen Grund­la­gen und Zu­sam­men­hän­ge an.

Der Stu­dent such­te das Ge­spräch mit sei­nem Stu­di­en­gangs­lei­ter und dem Prü­fungs­amt. „Ich habe meine Si­tua­ti­on er­klärt und ge­fragt, ob es eine Mög­lich­keit gäbe, den Stu­di­en­gang zu wech­seln“, er­in­nert sich Arno Böhm. „Ich war schon ein wenig über­rascht, wie viel Un­ter­stüt­zung ich er­fah­ren habe und wie gut der Wech­sel in mein ak­tu­el­les Stu­di­en­fach „Elek­tro­tech­nik“ funk­tio­niert hat. Ich konn­te sogar ei­ni­ge Leis­tungs­punk­te in mein neues Stu­di­um mit­neh­men und di­rekt im zwei­ten Se­mes­ter ein­stei­gen“, freut er sich noch immer über den ge­schmei­di­gen Wech­sel.

Mitt­ler­wei­le stu­diert Arno Böhm im fünf­ten Se­mes­ter und ist be­geis­tert. „Im vier­ten Se­mes­ter hatte ich einen Aha-Mo­ment“, lacht der Stu­dent. „Da grif­fen auf ein­mal alle Teile in­ein­an­der. Die theo­re­ti­schen Grund­la­gen und die un­ter­schied­li­chen Be­rei­che aus den ers­ten Se­mes­tern haben sich für mich zu einem gro­ßen Gan­zen ge­formt, das mich seit­her fas­zi­niert und mo­ti­viert. Ge­gen­wär­tig be­schäf­ti­ge ich mich viel mit Re­ge­lungs­tech­nik und Au­to­ma­ti­sie­rung. Schlaue Ma­schi­nen zu ent­wi­ckeln, damit wir Men­schen nicht so viel ödes Zeug er­le­di­gen müs­sen, das fas­zi­niert mich ge­ra­de.“

Was Arno Böhm an sei­nem Stu­di­um an der FH wei­ter schätzt, ist die Größe der Hoch­schu­le. „Hier lie­gen fast alle In­sti­tu­te und Fach­be­rei­che di­rekt bei­ein­an­der. Ein Freund stu­diert in Han­no­ver und ist tags­über viel durch die Stadt un­ter­wegs – das wäre nichts für mich. Ich freue mich über die in jeder Be­zie­hung kur­zen Wege an der FH Kiel.“ Auch die In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen sind für den Stu­den­ten ein di­cker Plus­punkt für die FH Kiel. Im Som­mer 2022 nutze er das viel­fäl­ti­ge An­ge­bot zur Teil­nah­me an „Stu­die­ren unter Se­geln“. „Eine Woche lang mit an­de­ren auf hoher See zu for­schen, zu se­geln und zu er­le­ben wie eine Ge­mein­schaft ent­steht, das war eine wun­der­ba­re Er­fah­rung für mich.“

Wer sich grund­sätz­lich für ein In­ge­nieur-wis­sen­schaft­li­ches Stu­di­um in­ter­es­siert und her­aus­fin­den möch­te, ob es wirk­lich das Rich­ti­ge ist, kann das mit dem Ori­en­tie­rungs­se­mes­ter Förde-Kom­pass tun. Eine Be­wer­bung für das Ori­en­tie­rungs­se­mes­ter ist mög­lich ab An­fang No­vem­ber 2022 bis zum 15. Ja­nu­ar 2023.

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