Seit Anfang Juni entwickelt Carmen Dethlefs am Institut für Polymer- und Produktionstechnologien in Wismar Bewässerungssysteme für subsaharische Regionen in Afrika. Den Grundstein für ihre Tätigkeit legte sie mit ihrem Bachelor-Studium Internationales Vertriebs- und Einkaufsingenieurwesen (IVE) an der Fachhochschule Kiel.
Eine Konstante in ihrer akademischen Ausbildung ist das Arbeiten in Teams gewesen. Davon profitiert sie nun, denn ob am Schreibtisch, in der Produktion oder im Gespräch mit potenziellen Lieferanten – ihren Arbeitsalltag bestreitet die 26-Jährige gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Was sie daran besonders schätzt, ist, dass diese bereits einige Jahre Arbeitserfahrung mitbringen und ihr unterstützend zur Seite stehen. Die Möglichkeit, durch neue Aufgaben und unbekannte Situationen Erfahrung zu gewinnen, bleibt ihr trotzdem nicht verwehrt. Ihr Beruf stellt hohe Anforderungen, das gefällt der gebürtigen Brunsbüttlerin. „Ich sehe das als große Chance, mich und meine Fertigkeiten weiter auszubauen."
Aktuell arbeitet sie an einem Projekt für Bewässerungssysteme in subsaharischen Regionen. Von Wismar aus koordiniert sie die laufenden Forschungsarbeiten in Botswana, Namibia, Südafrika und Ghana. Die Kommunikation mit den Mitarbeiter*innen vor Ort ist anspruchsvoll: „Seit ich hier vor eineinhalb Monaten angefangen habe, habe ich mir eine Menge englische Fachvokabeln beibringen müssen.“ Dass an der Fachhochschule einige Module auf englisch abgehalten wurden, spielt ihr nun in die Karten.
„Das Studium in Kiel war schon sehr international ausgelegt“, erinnert sich Carmen. Ihren Bachelor hat sie in Spanien während ihres European Project Semesters gemacht - zusammen in einer Projektgruppe aus internationalen Studentinnen und Studenten. Danach zog es sie nach Hannover. Dort bekam sie 2020 für ihre Master-Thesis im Fach Prozess Engineering und Produktionsmanagement die Note 1,0. Dafür gestaltete sie den Montagearbeitsplatz in jener Produktionsstelle für Starterbatterien neu, die sie vorher im Rahmen eines Studienpraktikums kennengelernt hatte. Und weil ihre Arbeit eben nicht nur die Professores in der Theorie begeistert hat, sondern sich auch in der Produktionsfirma bewiesen hat, blieb sie nach abgeschlossenem Studium noch einige Zeit in Hannover.
Über eine Kommilitonin aus Kieler Campus-Zeiten ist sie auf das Institut in Wismar aufmerksam geworden. Nach erst kurzer Zeit fällt Carmen bereits viel auf die Frage ein, was ihr denn an ihrem Beruf gefalle: die Abwechslung zwischen Büro- und technischer Arbeit, die erkenntnisreiche Forschung, die Gemeinschaft im Kollegium, das Vertrauen, die damit einhergehende Verantwortung – und natürlich die Nähe zum Wasser. Ihr Arbeitsplatz ist direkt an der Hafenkante der Hansestadt gelegen, bietet also einen traumhaften Ausblick aus dem Fenster und beneidenswerte Mittagspausen am Kai.