Noch bis zum 29. März 2022 kann die Öffentlichkeit hier abstimmen, wer das Rennen um den diesjährigen Umweltpreis der Stadtwerke Kiel machen soll. Unter den zugelassenen Kandidaten stehen auch die ‚Förderacer‘ der FH Kiel zu Auswahl. Beworben hat sich das studentische Projekt mit seinem Wissen um nachhaltige Materialien im Bootsbau. Nun hoffen die Studierenden auf viele Stimmen. Schließlich winken Anerkennung und ein Preisgeld, das sie gut in den aktuellen Bau ihres Segelbootes investieren könnten.
Justus Knecht ist Bootswart und Mitorganisator des Projekts ‚Förderacer‘, das Tret- und Segelboote baut und damit an Regatten oder anderen Wettbewerben teilnimmt. „Für den Bau unseres Segelbootes verwenden wir Flachsfasern aus Hanfpflanzen statt, wie im Bootsbau üblich, carbon- oder glasfaserverstärkten Kunststoff [CFK/GFK], der sehr umweltschädigend in der Produktion ist“, erläutert Knecht den Umweltvorteil der Boote und führt fort: „So kommen wir bei unserem Boot auf einen Bioanteil von etwa 75 Prozent.“
Grade der Wissenstransfer über die Verwendung dieses Materials an andere Bootsbauer ist ein wichtiger Beitrag der ‚Förderacer‘. „Noch nutzt fast niemand Flachsfasern, weil nur wenige davon wissen, beziehungsweise nur wenige wissen, wie man sie verwendet. Unsere Bootsbaustudierenden können dieses Wissen darüber jetzt oder in ihrem Berufsleben weitertragen“, erläutert Knecht.
Dass es den Umweltpreis der Stadtwerke Kiel überhaupt gibt, bewertet Knecht positiv: „Wir freuen uns sehr, dass die Stadtwerke solch ein Unterstützungsprogramm bieten, das Projekte wie uns fördert.“ Dem Erstplatzierten der öffentlichen Abstimmung winken 3.000€, dem Zweitplatzierten 2.000€ und dem Drittplatzierten 1.000€. Für die Plätze vier und fünf gibt es jeweils 500€. Eine Jury vergibt drei weitere 1.000€-Preise. „Das Geld würde bei uns direkt in den Bau des Segelbootes fließen – speziell in den des Masts und des Segels“, so Knecht.
Knecht hofft auf zahlreiche Stimmen für die ‚Förderacer‘: „Wir wollen eine umweltfreundlichere Förde mit mehr Flachsfaser-Booten und eine niedrigere Produktion von umweltschädlichem verstärktem Kunststoff erreichen – dabei hilft uns jede Stimme!“