Ein Mann© R. Haack
FH-Al­mu­nus Ro­bert Haack auf dem Cam­pus der Uni­ver­si­ty of To­ron­to.

FH-Alum­nus stu­diert jetzt in To­ron­to

von Prof. Dr.-Ing. Ste­phan Görtz

Ro­bert Haack ge­hör­te 2018 zu den ers­ten, die an der Fach­hoch­schu­le Kiel das neue An­ge­bot Bau­in­ge­nieur­we­sen stu­dier­ten. Wäh­rend des Stu­di­ums hat er zwei Jahre als stu­den­ti­sche Hilfs­kraft in der For­schung im Be­reich des Stahl­be­ton­baus mit­ge­ar­bei­tet. In die­sem Be­reich hat er auch seine Ab­schluss­ar­beit ab­sol­viert. Eine mehr­fach aus­ge­zeich­ne­te Ar­beit, die so­wohl am Fach­be­reich Me­di­en prä­miert wurde und den ers­ten Preis der Ver­ei­ni­gung der Stra­ßen­bau- und Ver­kehrs­in­ge­nieu­re Schles­wig-Hol­stein er­hielt.

„Aus der Ar­beit sind ge­mein­sam mit Pro­fes­sor Görtz zwei Ver­öf­fent­li­chun­gen in einer Fach­zeit­schrift und ein Bei­trag zu einer Ta­gung in Kap­stadt ent­stan­den“, er­in­nert sich Haack. „Wäh­rend die­ser Zeit habe ich mich viel mit in­ter­na­tio­na­ler Fach­li­te­ra­tur aus­ein­an­der­ge­setzt. Eine Viel­zahl der be­ein­dru­ckends­ten Ar­bei­ten sind an der Uni­ver­si­ty of To­ron­to ent­stan­den“, so Haack wei­ter. Die Hoch­schu­le gilt im Be­reich des Stahl­be­ton­baus zu­recht als eine der re­nom­mier­tes­ten Hoch­schu­len welt­weit.

Im An­schluss an sei­nen Ba­che­lor-Ab­schluss zog es Haack an die Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Darm­stadt. „Ich hatte dort die Ge­le­gen­heit, mich im Rah­men eines in­ter­na­tio­na­len Aus­tausch­pro­gramms für ein Aus­lands­se­mes­ter an der Uni­ver­si­ty of To­ron­to zu be­wer­ben“, freut sich Haack in der Rück­schau. Al­ler­dings muss­te er ein stren­ges Aus­wahl­ver­fah­ren durch­lau­fen. Doch mit sei­nen sehr guten Stu­di­en­leis­tun­gen sowie den um­fang­rei­chen Er­fah­run­gen in der For­schung, die er in Kiel ge­sam­melt hatte, konn­te der FH-Alum­nus punk­ten.

Im Spät­som­mer 2023 konn­te sich Haack auf den Weg in die Haupt­stadt der Ka­na­di­schen Pro­vinz On­ta­rio ma­chen. „Im Herbst­se­mes­ter konn­te ich drei Kurse be­le­gen“, er­zählt Haack von sei­nem Start in To­ron­to. „Neben einem Modul für ‚Buil­ding In­for­ma­ti­on Mo­del­ling‘ und einem Kurs zum Thema ‚Tun­nel­bau und Urban Ex­ca­va­ti­on‘ hatte ich die Mög­lich­keit, den Kurs ‚Me­cha­nics of Con­crete‘ zu be­le­gen.“ Ins­be­son­de­re die Zu­sa­ge für den letz­ten Kurs freu­te Haack, schlie­ß­lich wurde die Lehr­ein­heit vom in­ter­na­tio­nal hoch­an­ge­se­he­nen Wis­sen­schaft­ler Pro­fes­sor Dr. Evan Bentz un­ter­rich­tet.

Eine Stadtansicht von Toronto©R. Haack
Sein Aus­lands­se­mes­ter durf­te FH-Alum­nus Ro­bert Haack in To­ron­to ab­sol­vie­ren.

„Der Kurs bei Pro­fes­sor Bentz be­schäf­tig­te sich haupt­säch­lich mit wei­ter­füh­ren­den kom­ple­xen The­men der nicht­li­nea­ren nu­me­ri­schen Be­mes­sung von Be­ton­bau­tei­len und der in To­ron­to ent­wi­ckel­ten ‚Mo­di­fied Com­pres­si­on Field Theo­ry‘“, er­zählt Haack aus sei­nem Aus­lands­se­mes­ter. „Da letz­te­res ein The­men­ge­biet war, mit dem ich mich be­reits in mei­ner Ba­che­lor­ar­beit aus­ein­an­der­ge­setzt habe, konn­te ich mich hier sehr gut ein­brin­gen und habe enorm viel dazu ge­lernt.“ Neben wö­chent­li­chen Ab­ga­ben, Mid­term und Ex­amen muss­te der Exil-Kie­ler im Rah­men des Kur­ses auch ein ei­ge­nes per­sön­li­ches For­schungs­pro­jekt be­ar­bei­te­ten. „Hier­bei habe ich die Er­geb­nis­se der Un­ter­su­chun­gen mei­ner Ba­che­lor­ar­beit in Kiel nut­zen kön­nen“, freut sich Haack. „Hier­aus er­ga­ben sich für mich in­ter­es­san­te Über­le­gun­gen, die even­tu­ell in eine Mas­ter­ar­beit ein­flie­ßen kön­nen.“

Die An­for­de­run­gen, die To­ron­to an die Stu­die­ren­den stellt, be­ur­teilt Haack als hoch: „Ins­ge­samt sind die Ar­bei­ten und vor allem die Ab­ga­ben viel an­spruchs­vol­ler, als ich das aus Deutsch­land kenne. Aber ins­be­son­de­re im Be­reich Mas­siv­bau habe ich aus Kiel gute Grund­la­gen mit­ge­nom­men. Die An­ge­bo­te haben mich in­halt­lich wei­ter­ge­bil­det, mo­ti­viert und vor allem viel Spaß ge­macht. Dar­über hin­aus wur­den vor allem die un­ter­schied­li­chen Lehr­me­tho­den zu deut­schen Hoch­schu­len deut­lich“, ur­teilt der Alum­nus. Doch auch per­sön­lich hat ihm das Leben neben dem Stu­di­um in To­ron­to sehr ge­fal­len: „Das Er­leb­nis auf einem Uni­ver­si­täts­cam­pus in zen­tra­ler Lage in einer Me­tro­po­le wie To­ron­to zu leben, werde ich so schnell nicht ver­ges­sen“, blickt Haack be­geis­tert auf seine Zeit in Ka­na­da zu­rück.

Über die ge­sam­mel­te Ex­per­ti­se von Ro­bert Haack freut sich auch Pro­fes­sor Görtz vom In­sti­tut für Bau­we­sen der Kie­ler Hoch­schu­le: „Herr Haack wird nach sei­ner Rück­kehr in Deutsch­land wie­der als stu­den­ti­sche Hilfs­kraft bei uns in der Stahl­be­ton­bau-For­schung mit­ar­bei­ten. Ich freue mich, dass er dann Ver­su­che be­glei­ten wird, die wir in einem ge­mein­sa­men For­schungs­pro­jekt mit der Leib­niz Uni­ver­si­tät Han­no­ver durch­füh­ren.“ (jkl)

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