Portrait Steffen Kasch© Axel Heim­ken
Stef­fen Kasch stu­dier­te Ma­schi­nen­bau an der FH Kiel. Jetzt ist er Head of Me­cha­ni­cal De­sign bei der Ha­genuk Ma­ri­ne­kom­mu­ni­ka­ti­on GmbH.

Er­folg durch Pra­xis­nä­he

von Felix Klein

„Tech­nik fand ich schon immer in­ter­es­sant“, sagt Stef­fen Kasch. Der 37-Jäh­ri­ge schloss 2017 er­folg­reich sein Ma­schi­nen­bau­stu­di­um an der Fach­hoch­schu­le Kiel ab. Jetzt ist er Head of Me­cha­ni­cal De­sign bei der Ha­genuk Ma­ri­ne­kom­mu­ni­ka­ti­on GmbH (HMK). Das Toch­ter­un­ter­neh­men der ATLAS ELEK­TRO­NIK Grup­pe mit Sitz in Flint­bek bei Kiel ist spe­zia­li­siert auf in­te­grier­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­te­me (ICS) für Ma­ri­ne­schif­fe, U-Boote und Land­an­wen­dun­gen und gilt als einer der füh­ren­den Sys­tem­in­te­gra­to­ren und Her­stel­ler im Be­reich der ma­ri­ti­men Kom­mu­ni­ka­ti­on.

Kaschs Wer­de­gang war alles an­de­re als ge­rad­li­nig: „Mein Schul­ab­schluss war nicht be­son­ders gut“, blickt der Ma­schi­nen­bau­er zu­rück. In der zwölf­ten Klas­se brach er die Schu­le ab, ab­sol­vier­te an­schlie­ßend ver­schie­de­ne Prak­ti­ka und be­gann eine Aus­bil­dung zum tech­ni­schen Zeich­ner mit dem Schwer­punkt Ma­schi­nen- und An­la­gen­tech­nik. Die Wahl war genau rich­tig: „Schon wäh­rend mei­ner Aus­bil­dung hatte ich einen No­ten­schnitt von 1,0. Des­we­gen haben mich meine Aus­bil­der*innen und Be­ruf­s­chul­leh­rer*innen er­mu­tigt, etwas Wei­ter­füh­ren­des zu ma­chen.“

Nach einem Jahr Ar­beit beim In­ge­nieur­dienst­lei­ter FER­CHAU be­warb sich Kasch auf das Ma­schi­nen­bau­stu­di­um an der FH Kiel. Er bekam die Zu­sa­ge. „Alles war sehr fa­mi­li­är“, er­in­nert er sich. „Der über­schau­ba­re Cam­pus und auch die Mög­lich­keit, sich schnell zu ver­net­zen – das hatte auf jeden Fall sei­nen Charme.“ Be­son­ders die ver­schie­de­nen La­bo­re, wie Kunst­stoff- und Wert­stoff­tech­nik sowie Ma­schi­nen­ele­men­te, be­rei­te­ten dem Ma­schi­nen­bau­er Freu­de. Was Kasch be­son­ders gut im Ge­dächt­nis ge­blie­ben ist? „Jede Fach­schafts­ver­an­stal­tung“, scherzt er und lacht. Dann denkt Kasch nach und sagt: „Durch die pra­xis­na­hen Pro­jek­te, wie zum Bei­spiel star­tIng, war man fort­dau­ernd im Aus­tausch mit an­de­ren Stu­die­ren­den und Un­ter­neh­men.“

Der Pra­xis­be­zug brach­te auch wei­te­re Vor­tei­le mit sich: Von Kaschs Ma­the­ver­dros­sen­heit aus der Schu­le blieb wenig übrig. „Mathe geht ein­fach leich­ter von der Hand, wenn man spä­ter eine tech­ni­sche An­wen­dung dazu ver­steht“, hebt er her­vor. Ähn­li­ches galt für seine Ba­che­lor­the­sis: Kasch ent­wi­ckel­te für thys­sen­krupp Ma­ri­ne Sys­tems ein Mon­ta­ge­werk­zeug für Un­ter­was­ser­steck­ver­bin­der.

Da Kasch wäh­rend sei­nes Stu­di­ums wei­ter­hin bei FER­CHAU als Werk­stu­dent tätig war, wurde er dort nach er­folg­rei­cher The­sis über­nom­men. „Für mich war das eine sehr gute Aus­gangs­la­ge“, re­sü­miert er. Doch dann wurde es Zeit für etwas Neues, und Kasch fing an, als Kon­struk­teur bei Ha­genuk Ma­ri­ne­kom­mu­ni­ka­ti­on zu ar­bei­ten. Jetzt ist er Ab­tei­lungs­lei­ter in dem Un­ter­neh­men und ver­ant­wor­tet mit sei­nen Mit­ar­bei­ter*innen die me­cha­ni­sche Kon­struk­ti­on. „Es macht mir Spaß, ge­mein­sam mit mei­nen Kol­leg*innen Lö­sun­gen zu ent­wi­ckeln und für sie da zu sein“, sagt er über seine Po­si­ti­on. 

Auch mit der FH Kiel steht Kasch immer noch in Kon­takt – sei es wegen des Pra­xis­be­glei­ten­den Stu­di­ums oder Ab­schluss­ar­bei­ten. Kasch: „Wäh­rend mei­ner Ar­beit stoße ich auf The­men und denke mir: Das ist doch eine Ab­schluss­ar­beit. Dann kon­tak­tie­re ich meine ehe­ma­li­gen Pro­fes­so­ren und stel­le ihnen das Thema vor, dis­ku­tie­re eine rea­lis­ti­sche Ziel­set­zung und suche in­ter­es­sier­te Stu­die­ren­de. Das ist eine Win-Win-Win-Si­tua­ti­on für Stu­die­ren­de, das Un­ter­neh­men und die Hoch­schu­le.“

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