Schon seit 42 Jahren wird alljährlich die „International Waterbike Regatta“ (IWR) ausgetragen – vom 24. bis 28. Mai findet sie dieses Jahr erstmals in Kiel auf dem Gelände der ehemaligen Lindenau-Werft statt. 14 Studierenden-Teams aus sieben europäischen Ländern treten mit 26 selbst konstruierten Wasserfahrrädern in verschiedenen Disziplinen wie Sprint, Slalom, Bollard Pull, Acceleration, Long Distance und in einer Secret Mission gegeneinander an. „Ich habe seit zwei Wochen keinen Schlaf mehr und träume nur noch von der Veranstaltung“, so der mit der Eventplanung beauftragte Lucas Hummel, Team-Captain der Förderacer, dem studentischen Bootsbauprojekt der FH Kiel. Neben den Förderacern als Ausrichter, ist die FH Kiel Veranstalter und der Alumniverein ehemaliger Schiffbau-Studierender der FH Kiel, „Familie Strak“, tritt als Organisator auf. Bis zum 24. Mai muss alles vorbereitet und genehmigt sein.
Die Veranstaltung findet das erste Mal in Ihrer Geschichte in Kiel statt. Das Reglement für die Wasserfahrräder ist dabei denkbar einfach. „Es gibt eine Längenbegrenzung von sechs Metern, die Kraft muss von zwei Personen kommen. Wie das umgesetzt wird, ist egal“, erläutert Hummel. Zu erwarten sind also Gefährte, die sich mitunter stark voneinander unterscheiden. „Es gibt auch welche, deren Propeller nicht im Wasser, sondern in der Luft hängt“, gibt Hummel ein Beispiel.
Eingebrockt hat sich die Gastgeberschaft das Kieler Schiffbauteam selbst. „Bei der Veranstaltung im letzten Jahr in Bremen, wurden wir als nächster Austragungsort auserkoren, was wir euphorisch und ohne groß nachzudenken angenommen haben“, erklärt Hummel. „Man lernt bei den Vorbereitungen viele spannende Behörden kennen“, so Hummel süffisant über die zahlreichen Weichen, die für das Event gestellt werden mussten. „Genehmigungen von der Polizei, Bau- und Gesundheitsämtern, das Vorlegen von Flucht- und Rettungsplänen; gefühlt eine Million Anträge, Ortsbegehungen und Absprachen“, zählt er auf. Hinzu kämen auch noch die Akquise der Sponsoren, die Veranstaltungstechnik und das Catering – der Aufwand für die International Waterbike Regatta ist enorm. „Keiner von uns hat so etwas gelernt. Aber wir sind da irgendwie reingewachsen, was mit so einem Spitzenteam super viel Spaß macht“, sagt Hummel.
„Wenn die Teilnehmenden nach ihrem Studium vielleicht mal zusammenarbeiten und sich sagen: ‚Weißt du noch die IWR vor zehn Jahren in Kiel? Das war richtig geil‘, dann bin ich glücklich“, so Hummel. Doch nicht nur organisatorisch, auch sportlich sind die Förderacer bei dem Event herausgefordert. „Wir haben sehr guten Nachwuchs, der viel am Boot gearbeitet hat. Ich mache mir keine Sorgen, dass wir gut abschneiden“, so der Team-Captain. Eine Spazierfahrt ist nach seiner Einschätzung dennoch nicht zu erwarten: „Die Teams aus Flensburg und Hamburg gehen mit kompletten Neubauten an den Start und auch wie Wiener sind sehr gut.“ Hummel hofft auf Wellengang. Dann hätten die Kieler nämlich einen Heimvorteil.
Neben den 300 an der Regatta teilnehmenden Studierenden, freut sich das Veranstaltungsteam zum sportlichen Teil des Events vom 25. bis 27. Mai, jeweils zwischen 9 und 17 Uhr, auch auf Besucher*innen, ganz gleich ob Wassersportfans, Schifffahrtbegeisterte oder Wochenendbummler*innen. Auch für Vegetarier/Veganer*innen ist im Rahmen des Caterings kulinarisch gesorgt. Das Event findet auf dem Gelände der ehemaligen Lindenau-Werft, Christianspries 30, Kiel-Friedrichsort direkt neben dem Fähranleger Friedrichsorter Brücke statt. Tagestickets gibt es vor Ort für 20 Euro. Weitere Informationen auf der Website des Events.