Eine Frau© J. Kläschen
Sü­mey­ra-Nur Agan kann ihr Mathe-Fai­ble in ihrem Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen-Stu­di­um aus­le­ben.

An der FH Kiel herrscht eine tolle At­mo­sphä­re

von Joa­chim Kläschen

Dass nach dem Ab­itur 2017 ein Stu­di­um fol­gen soll­te, stand für Sü­mey­ra-Nur Agan fest. „Ich bin sehr wiss­be­gie­rig“, be­schreibt sich die 23-Jäh­ri­ge. „Und ich woll­te, wie meine Schwes­ter, die Chan­ce nut­zen, mich lie­ber mit einem Stu­di­um wei­ter­zu­bil­den, als eine Aus­bil­dung zu ma­chen.“ Auch dass sie in Kiel stu­die­ren würde, stand für die junge Frau fest, und so fiel ihre Wahl schlie­ß­lich auf ein BWL-Stu­di­um an der Kie­ler Uni­ver­si­tät. „Ich habe ein Fai­ble für Mathe“, sagt Agan und lacht. „Die­ses Ver­ständ­nis war für die kom­ple­xen Mo­del­le von Vor­teil, und Kennt­nis­se in Wirt­schaft sind nach wie vor ge­fragt“, er­klärt sie ihre Ent­schei­dung.

Al­ler­dings muss­te Sü­mey­ra-Nur Agan er­ken­nen, dass das Stu­di­um an der Uni­ver­si­tät nicht ihren Er­war­tun­gen ent­sprach: „Der Stoff war mir viel zu theo­re­tisch und die Vor­le­sun­gen viel zu voll. Keine An­wen­dung für Wis­sen zu haben und die An­ony­mi­tät des Stu­di­ums, waren nichts für mich.“ Da Agan in Kiel blei­ben woll­te, schau­te sie sich das An­ge­bot der Fach­hoch­schu­le an und wurde fün­dig. „Die Be­schrei­bung von Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen pass­te zu mei­nen Vor­stel­lun­gen und die Mo­du­le boten die Mög­lich­keit, einen Schwer­punkt im Be­reich Er­neu­er­ba­re En­er­gi­en zu set­zen. Ein ak­tu­el­les Thema, über das ich mehr er­fah­ren woll­te.“

„In den ers­ten drei Se­mes­tern Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen dreht sich al­ler­dings noch alles um die Grund­la­gen“, er­zählt Agan, die mitt­ler­wei­le im sechs­ten Se­mes­ter kurz vor ihrem Ab­schluss steht. „Dass es viel um Mathe ging, hat mir das je­doch viel Spaß ge­macht. Aber auch Phy­sik, das ich in der neun­ten Klas­se ab­ge­ge­ben hatte, stand auf dem Plan – und Sta­tis­tik. Ich wuss­te al­ler­dings vor­her, dass ich mir ein an­spruchs­vol­les Stu­di­um aus­ge­sucht habe.“ In klei­nen Lern­grup­pen und La­bo­ren hal­fen sich Agan und Kom­mi­li­to­nin­nen und Kom­mi­li­to­nen ge­gen­sei­tig. „Leute, die zuvor eine Aus­bil­dung zum Elek­tro­ni­ker ge­macht hat­ten, haben bei Phy­sik ge­hol­fen. Ich habe die dann bei Ma­the­fra­gen un­ter­stützt. Diese per­sön­li­che Zu­sam­men­ar­beit in klei­nen Grup­pen, hatte ich mir von mei­nem Stu­di­um er­hofft.“ Solch eine po­si­ti­ve At­mo­sphä­re spürt Sü­mey­ra-Nur Agan auch in den Lehr­ver­an­stal­tun­gen und auf dem ge­sam­ten Cam­pus: „Die Stim­mung ist hier sehr offen und das Mit­ein­an­der vol­ler po­si­ti­ver Vibes“, schwärmt die junge Frau. „Ich habe einen Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund, aber das ist hier ein­fach kein Thema“, sagt Agan und lacht.

Für den letz­ten Ab­schnitt ihres Stu­di­ums ste­hen Prak­ti­kum und The­sis an. „In einer Da­ten­bank kön­nen wir Un­ter­neh­men re­cher­chie­ren und dabei Kom­men­ta­re von Stu­die­ren­den sowie De­tails zu den Ver­trä­gen und der Be­zah­lung ein­se­hen“, er­klärt Agan. „Ich möch­te mein Prak­ti­kum bei den Kie­ler Stadt­wer­ken ma­chen. Das passt für mich the­ma­tisch und ich weiß, wor­auf ich mich ein­las­se“, um­rei­ßt die Stu­den­tin ihre Pläne. Ob auf den Ba­che­lor-Ab­schluss ein Mas­ter fol­gen soll, weiß sie noch nicht. „Aber ich bli­cke sehr op­ti­mis­tisch in die Zeit nach dem Stu­di­um. Meine Aus­sich­ten, als Wirt­schafts­in­ge­nieu­rin eine in­ter­es­san­te und gut be­zahl­te Stel­le zu fin­den, sind sehr gut.“

Wer sich grund­sätz­lich für ein In­ge­nieur-wis­sen­schaft­li­ches Stu­di­um in­ter­es­siert und her­aus­fin­den möch­te, ob es wirk­lich das Rich­ti­ge ist, kann das mit dem Ori­en­tie­rungs­se­mes­ter Förde-Kom­pass tun. Eine Be­wer­bung für das Ori­en­tie­rungs­se­mes­ter ist mög­lich ab An­fang No­vem­ber 2022 bis zum 15. Ja­nu­ar 2023.

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