Tagung Wirtschaft und Familie
31. 1. - 1. 2. 2006, Kiel
1. Tag
Die Tagung Wirtschaft und Familie nahm am ersten Tag die aktuellen Diskussionen zu Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit folgenden Fragestellungen auf:
Warum sollten Unternehmen familienfreundlicher werden? Lohnen sich familienfreundliche Maßnahmen auch ökonomisch? Kann man mit einer familienfreundlichen Personalentwicklung im Unternehmen sowohl Kosten reduzieren als auch mehr Wertschöpfung erzeugen? Wie sieht ein familienfreundliches Basisprogramm aus, das das unternehmensspezifische Humankapital von qualifizierten weiblichen und männlichen Mitarbeitern zuverlässig an die Firma bindet?
Tragen Unternehmen durch moderne familienbewusste Personalführung dazu bei, dass sich junge qualifizierte Männer und Frauen sowohl im Beruf engagieren als auch sich wieder für mehr Kinder entscheiden und damit auch ihren vollen persönlichen Beitrag für ihre eigene Existenz und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen leisten können?
Viele kleine und mittelständische Unternehmen stehen mit dem Vorhaben, familienfreundliche Maßnahmen einzuführen erst noch am Anfang längerer und notwendiger Veränderungsprozesse in ihrem Personalmanagement.
2. Tag
Am zweiten Tag stellten renommierte Wissenschaftlerinnen ihre aktuellen Forschungsergebnisse zur Kinderfrage bei Akademikerinnen und Akademikern vor und diskutierten neue Wege zur Elternschaft und welche Bedeutung Bildung für die Realisierung des Kinderwunsches hat.
Es war das Ziel der Tagung,
- das Thema Wirtschaft und Familie in den Brennpunkt eines öffentlichen Dialoges zu bringen,
- die betriebswirtschaftlichen Effekte der familienfreundlichen Maßnahmen zu belegen,
- die folgenreichen negativen demographischen Auswirkungen und die Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit durch unflexible Arbeitsorganisation und Vernachlässigung von Mitarbeiterinteressen zu zeigen und
- Unternehmen für familienfreundliche praktikable Veränderungsprozesse zu motivieren.
Die Tagung wollte kleinen und mittelständischen Unternehmen ein Forum für den Dialog, den Erfahrungsaustausch und praktikable Möglichkeiten einer familienfreundlichen Personalpolitik bieten und Initiativen für lokale und branchenspezifische Unternehmensnetzwerke dazu unterstützen.
Die Tagung richtete sich an Führungskräfte und Personalverantwortliche in Unternehmen, öffentlichen Organisationen und Hochschulen sowie an die interessierte Öffentlichkeit.
Programm 31. Januar
Veranstaltungsort: IHK zu Kiel, Haus der Wirtschaft, Bergstr. 2, 24103 Kiel
Wirtschaft, Humankapital und familienfreundliche Maßnahmen Moderation Susanne Kluge
8.00 Anmeldung
9.00 Begrüßung durch den Präsidenten der IHK zu Kiel Konsul Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann Grußwort der Direktorin des Instituts für Frauenforschung und Gender-Studien der Fachhochschule Kiel Prof. Dr. Ingelore Welpe
9.10 Zum Auftakt: Dietrich Austermann (Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein), Familienbewusste Personalpolitik – ein Wettbewerbsfaktor für Unternehmen in Schleswig-Holstein
9.30 Hauptreferat 1: Silvester Popescu (KOPS Partner GbR / Vorstandsmitglied Human-Capital-Club e.V.), Humankapital-Bindung in Unternehmen: Wettbewerbsvorteile, Unternehmenssicherung und -wachstum und die Bedeutung von Familienfreundlichkeit hierbei
10.00 Kaffeepause
10.30 Aus der Praxis: Dr. Alexandra Hoffert (DIHK Berlin): Ansatzpunkte einer familienorientierten Personalpolitik
11.00 Aus der Praxis: Dr. Axel Seidel (Prognos AG, Berlin); Familienfreundlichkeit rechnet sich
11.30 Diskussion
12.00 Imbiss
Familienfreundliche Maßnahmen in Wirtschaftsunternehmen
12.45 Aus der Praxis: Prof. Dr. Marianne Resch (Universität Flensburg): CheFsache Familie – ein Projekt zur Förderung familienfreundlicher Maßnahmen in KMU in Nordfriesland und Dithmarschen
13.15 Aus der Praxis: Hans-Adolf Deussing (VRBank Niebüll eG), Das Projekt CheFsache Familie und seine konkreten Auswirkungen im Betrieb
13.45 Podiumsdiskussion: Wunsch und Wirklichkeit: Wie viel Familienfreundlichkeit muss die Wirtschaft entwickeln? Karin Wiedemann (Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein), Susanne Aleksandrowicz (Vorstandsmitglied der EUROIMMUN AG), Dr. Axel Seidel, Dr. Alexandra Hoffert, Prof. Dr. Marianne Resch, Prof. Dr. Ingelore Welpe
14.45 Ausblick: Prof. Dr. Ingelore Welpe
15.00 Pressekonferenz mit Karin Wiedemann (Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein)
Programm 1. Februar
Veranstaltungsort: Fachhochschule Kiel, Hörsaal H7, Sokratesplatz 6, 24149 Kiel
Die Kinderfrage bei deutschen Akademikerinnen und Akademikern Moderation Prof. Adelheid Bonnemann-Böhner
8.30 Anmeldung
9.30 Begrüßung durch den Rektor der Fachhochschule Kiel Prof. Dr. Constantin Kinias Grußwort der Direktorin des IFF-G Prof. Dr. Ingelore Welpe
9.50 Hauptreferat 2: Prof. Dr. Uta Meier (Universität Gießen), Neue Wege zur Öffnung des biografischen Zeitfensters für Elternschaft im akademischen Milieu,
Präsentation zum Download
10.30 Kaffeepause
11.00 Aus der Forschung: Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm (Universität Erlangen-Nürnberg), Der Wunsch nach Kindern besteht schon, aber … Wovon es abhängt, ob Akademikerinnen und Akademiker ihren Kinderwunsch realisieren,
Präsentation zum Download
11.30 Aus der Forschung: Prof. Dr. Ingelore Welpe (IFF-G), Verhindert Bildung den Kinderwunsch? Erste Ergebnisse einer Vergleichsuntersuchung kinderreicher und kinderloser Akademiker- Familien
12.30 Mittagspause (Mensa der FH Kiel)
13.30 Hauptreferat 3: Prof. Dr. Cornelia Helfferich (Evangelische Fachhochschule Freiburg), Die Kinderfrage – und die Antworten von Frauen und Männern. Empirische Ergebnisse zu Familienplanung im Lebenslauf,
Präsentation zum Download
14.15 Aus der Forschung: Trude Lappegård (Statistics Norway), Multifaceted Impact of Education on Women's Fertility in Norway,
Präsentation zum Download
14.45 Ausblick: Prof. Dr. Ingelore Welpe
15.00 Ende der Tagung