Le­se­pro­be

Gla­dys: Look at these child­ren. They have lunch now. They have to go back home. You al­ways have that fear, we are not sure if they are at home, you are not sure we - had here a girl, she is at school now, there was a ru­mour that the mo­ther's boy­fri­end, be­fo­re she died the child was abu­sed. Small litt­le girls are abu­sed by their ste­pfa­thers, by their mo­ther's boy­fri­end. Be­cau­se they've got this thing in mind that if they sleep with this girl they will be cured be­cau­se she is a vir­gin. It's a myth. You don't have to ask a child if she has been abu­sed. You see a child, you see that child that she's been bro­ken. Then your heart gets out.
      
Gla­dys: Sehen Sie all diese Kin­der. Sie essen jetzt zu Mit­tag. Sie müs­sen wie­der nach Hause. Wir ma­chen uns immer Sor­gen, wir sind nicht si­cher, wenn sie zu Hause sind - wir hat­ten ein Mäd­chen, sie ist jetzt in der Schu­le, da gab es das Ge­rücht, dass der Freund ihrer Mut­ter das Kind miss­braucht hat. Klei­ne Mäd­chen wer­den von ihren Stief­vä­tern miss­braucht, von den Freun­den ihrer Müt­ter. Weil sie glau­ben, dass sie ge­heilt wer­den, wenn sie mit die­sem Mäd­chen schla­fen, weil sie eine Jung­frau ist. Das ist ein My­thos. Du musst die­ses Kind nicht fra­gen, ob es miss­braucht wurde. Du siehst ein Kind, du siehst, die­ses Kind wurde ge­bro­chen. Das geht dir an die Nie­ren.

Wir hat­ten ein Mäd­chen und einen Jun­gen hier. Dem Jun­gen geht es nicht gut, er ist sehr krank, sogar hier. Die Be­treue­rin ist ge­stor­ben und wir haben die Kin­der auf­ge­zo­gen. Wir haben die Gro­ßmut­ter ge­se­hen, sie war hier, wir haben sie be­sucht, sie besaß nichts. Das mach­te sie krank, sie starb. Seit­dem haben wir die bei­den Kin­der nicht mehr ge­se­hen. Sie sind ein­fach ver­schwun­den. Sie haben ihre Gro­ßmut­ter be­gra­ben

We have got a pair of child­ren here, a girl and a boy. The boy is not very well, he was very ill even here. The care kee­per pas­sed away, now we have brought those child­ren up. We saw the grand­mo­ther, she was here, we vi­si­ted her, she had nothing. She was so sick­ly be­cau­se of not ha­ving any­thing. She died. Now we have not seen those two child­ren. They just disap­peared. They went to bury their grand­mo­ther that was stay­ing them and since then we don't know where they are. Both of them, they are not very healthy these child­ren, es­pe­cial­ly the boy. And those are our fears you know, whe­ne­ver they have to go home you don't know.

In my custom, if I may talk about my custom, when we were young, young girls, we would be in love but never have sex with some­bo­dy that you are not mar­ried to. lf we could teach our child­ren to ab­s­tain from sex - that is the only re­me­dy. If they think they must have sex they must be taught how in order not to spre­ad this di­sea­se. But in my custom sex was for­bid­den. I was the only girl, three boys and I was the only and my mo­ther would al­ways say to me, "if you say yes to a boy you have got to ac­count for it be­cau­se next he will de­mand so­me­thing from you. So the best - don't be in love". Even this from this stage, we have got to teach these child­ren, from this stage that sex - it's a kil­ler. One time my grand­son, he is 10 years, he came from school, there was a talk, some­bo­dy came to their school to tell them and then he brought some con­doms and some, you know those things that you use to teach them like con­doms, he came from school and said, "hi gran­ny, hi grand­fa­ther, how are you? Sex don't do sex." I think if we can teach our child­ren that we save our na­ti­on. AIDS is fi­ni­shing the cream of our na­ti­on. Be­au­ti­ful young edu­ca­ted, but I don't know why are they not aware be­cau­se the talks I hear every day in the wirel­es­ses, on the TV, but now why don't they do so­me­thing why - don't they do? Is it be­cau­se we have not spo­ken to them pro­per­ly or enough? The cream, it's ta­king the cream. When I said the fa­ther died two weeks ago - I am tal­king about a young gen­tle­man who owned two taxis, you know. Just at the be­gin­ning of his life he is gone. Why? It makes you very angry. You can ima­gi­ne all these child­ren being or­phans. See them: be­au­ti­ful girls, be­au­ti­ful young boys - they are or­phans.        

und seit­dem wis­sen wir nicht, wo sie sind. Und davor haben wir Angst, wis­sen Sie, immer wenn sie nach Hause gehen, weiß man nicht, was pas­siert.

In mei­ner Kul­tur, als wir junge Mäd­chen waren, waren wir ver­liebt, aber wir hat­ten nie­mals Sex mit je­man­den, mit dem wir nicht ver­hei­ra­tet waren. Wenn wir un­se­ren Kin­dern bei­brin­gen könn­ten, Sex zu wi­der­ste­hen - das ist das ein­zi­ge Heil­mit­tel. Wenn sie mei­nen, sie müss­ten Sex haben, dann muss man ihnen bei­brin­gen, wie sie die Krank­heit nicht ver­brei­ten. Aber in mei­ner Kul­tur war Sex ver­bo­ten. Ich war das ein­zi­ge Mäd­chen, drei Jun­gen und ich war das ein­zi­ge Mäd­chen und meine Mut­ter hat immer zu mir ge­sagt: "Wenn du ja zu einem Jun­gen sagst, musst du damit rech­nen, dass er das nächs­te Mal mehr von dir will. Am bes­ten ist: ver­lie­be dich nicht." Hier, an die­sem Punkt, müs­sen wir den Kin­dern bei­brin­gen, dass Sex ein Kil­ler ist. Mein Enkel, er ist zehn, kam eines Tages aus der Schu­le, da war je­mand und hat Kon­do­me mit­ge­bracht und einen Vor­tag ge­hal­ten über diese Dinge, und er kam aus der Schu­le und sagte:
          

"Hallo Omi, hallo Gro­ßva­ter, wie geht's euch? Sex - macht kei­nen Sex.

Ich glau­be, wenn wir un­se­ren Kin­der das bei­brin­gen, kön­nen wir unser Land ret­ten. AIDS bringt die Bes­ten un­se­res Lan­des um. Sie sind schön, jung, gut aus­ge­bil­det, ich ver­ste­he nicht, warum es nicht in ihrem Be­wusst­sein ist - jeden Tag höre ich es im Radio, im Fern­se­hen - warum tun sie nichts, warum tun sie nichts? Ist es, weil wir nicht genug mit ihnen ge­spro­chen haben?

Die Bes­ten, es nimmt die Bes­ten. Als ich sagte, der Vater starb vor zwei Wo­chen, da habe ich von einen jun­gen, Mann ge­spro­chen, der zwei Taxis hatte. Ge­ra­de erst am An­fang sei­nes Le­bens, muss er gehen. Warum? Das macht einen sehr wü­tend. Sie kön­nen sich all diese Kin­der vor­stel­len. Sehen Sie: hüb­sche Mäd­chen, hüb­sche klei­ne Jun­gen - sie sind Wai­sen.

Wir sind jeden Tag in der har­ten Rea­li­tät. Und da bleibt dir nichts an­de­res übrig, als auf­rich­tig zu sein. Wenn du nur einen un­auf­rich­ti­gen Kno­chen in dir hast und kei­nen An­stand, kommt es raus und dafür gibt es hier kei­nen Platz. Du krem­pelst die Ärmel hoch, machst die Ar­beit und siehst zu, dass du klar kommst. Wenn Du damit Schwie­rig­kei­ten hast, ist das dein Pro­blem.

Wir geben Ihnen mal ein paar Bei­spie­le der Fälle, die wir hat­ten: Neu­lich haben wir ein klei­nes Baby in einer Ap­fel­kis­te be­gra­ben, weil die El­tern kein Geld für einen Sarg hat­ten. Wir hat­ten ge­ra­de eine be­er­digt, sie war ver­ge­wal­tigt wor­den und ist in dem Haus oben auf dem Hügel ge­stor­ben. Wir muss­ten für die ganze Be­er­di­gung auf­kom­men, des­halb waren wir plei­te. Also haben wir das Kind in einer Ap­fel­kis­te be­er­digt und am nächs­ten Tag kam die Po­li­zei und sagte, was wir getan haben, ist il­le­gal. Gut, sag­ten wir, was sol­len wir tun? Und sie sag­ten, wir müs­sen den Tod mel­den. Dann haben sie mit Cor­ne­lis ab­ge­spro­chen, dass sie mit der Mut­ter zu den of­fi­zi­el­len Stel­len gehen und den To­des­fall mel­den. Aber als sie dahin kamen
          

soll­te sie 8o Rand (8 Euro) be­zah­len, um den Tod ihres Kin­des zu mel­den - sie isst nichts, sie hat kein Essen. Also ist die­ses Kind ge­bo­ren und ge­stor­ben, ohne dass es je­mals je­mand wuss­te.

Cor­ne­lis: Der Klei­ne da, Nkosi, ich habe die ganze sie­ben­köp­fi­ge Fa­mi­lie. Sie hol­ten mich eines Mor­gens und sag­ten, dass die Mut­ter ge­stor­ben war. Ich habe ge­se­hen, dass er noch unter einem un­glaub­li­chen Schock stand, denn er hatte fünf Stun­den an ihrer Brust ge­le­gen, als sie schon tot war. Weil er hung­rig war. Die ganze Fa­mi­lie hat Epi­lep­sie. Die Com­mu­ni­ty rief uns an, weil sie kein Geld hat­ten, diese Leute durch­zu­füt­tern. Also zogen sie zu uns.

Wir haben noch nie ein Kind ge­holt. Jedes Kind wurde zu uns ge­bracht und dann haben wir wei­ter ent­schie­den. Der Klei­ne hier, Thabo, lebt über die Stra­ße, die­ser klei­ne

When you talk about sex you talk about 'silly things'. Silly things, when adults have done silly things with them. And they said, "but that is not fair. Why aren't we al­lowed to come?" I said, "be­cau­se it is only for peop­le who have had silly things done to them." And they said, "but we have all had silly things done to us." So in fact my group sud­den­ly swel­led up and the only child­ren that aren't part of that group now are the child­ren that grew up here as ba­bies.

Cor­ne­lis: We have got our first ge­ne­ra­ti­ons now that have grown up with us. We have got a school arm, we have a wel­fa­re arm, we have got -we are buil­ding up small busi­nes­ses, we have got a vil­la­ge that we are buil­ding up. We are busy buil­ding a hos­pi­ce. We have got a ce­mete­ry at the back. We ac­tual­ly be­ca­me a com­mu­ni­ty and it was an or­ga­nic com­mu­ni­ty. Nothing was plan­ned - as the needs grew.

Ma­ri­on: I had a vi­si­on about 20 years ago that we nee­ded to have a place like a kib­buz and I also rea­li­sed that a kib­buz is kind of not Af­ri­ca. We nee­ded a com­mu­ni­ty where it is a place of safe­ty and in fact that is what this is.
          

This is a place of safe­ty for you to try and lift yours­elf and your fa­mi­ly so that you can have some kind of ac­cess into go­vern­ment or into so­ci­al ser­vices and that to break the po­ver­ty cycle.

The vil­la­ge is for poor peop­le. It's an eco vil­la­ge for poor peop­le. We are loo­king at al­ter­na­ti­ve en­er­gy and we are loo­king at al­ter­na­ti­ve ways of sur­vi­val.

We have got such a large ou­tre­ach now for the vil­la­ge, there are shel­ters gro­wing. We have got a woman who is hel­ping us - she gives us our mil­lie meal every week, a bag of mil­lie meal and she sends us a whole lot of chi­ckens that we give our child­ren. But we still have peop­le co­ming from all over that are star­ving. She has a very big ab­at­toir and she has all the chi­cken farms - she owns most­ly around here. And as the chi­ckens are de­li­ver­ed to her they die in the boxes and she can't sell them. She takes those out and those are the ones that we get. And since we have been doing that the theft per­cen­ta­ges have just drop­ped in the area. Peop­le come here around 5 o'clock, they come from all over. So we get about 120 chi­ckens a day and then they take
the chi­cken home per fa­mi­ly and then they eat it and that's what we do. What hap­pens is that we are in the rea­li­ty every day. And then what hap­pens is be­cau­se we are in the depth of the rea­li­ty you can­not be but ho­nest. If you have got a dis­ho­nest bone in your body or you have an in­te­gri­ty pro­blem it pops out be­cau­se there is no space for it. You eit­her can roll up your slee­ves and do the work and deal with it and if you have is­su­es that re­al­ly is your pro­blem.

We can give you some ex­amp­les ofthe cases we have had:

We bu­ried a litt­le baby the other day in an apple box be­cau­se the par­ents couldn't af­ford a cof­fin and we had just bu­ried so­me­o­ne who had been raped and died up in that house an the hill. And we had to pay for the whole fu­n­e­ral so we were kind of cash strap­ped. So we bu­ried the child in an apple box and the po­li­ce came the next day and said what we did was il­le­gal. So we said fine - well then fix it - and they said fine, you have got to go and re­port the death. So they then made an ar­ran­ge­ment through Cor­ne­lis to fetch the mo­ther, go into go­vern­ment of­fices and re­port

                        

dünne Kerl. Wir haben zur Zeit ein Pro­blem mit ihm, er sieht krank aus. Vor ein paar Jah­ren hat ein Freund der Fa­mi­lie ihn am Tor ge­schnappt und ver­ge­wal­tigt. Und als wir mit den El­tern dar­über ge­spro­chen haben, war nicht viel zu ma­chen, weil es ein enger Freund der Fa­mi­lie war - man hielt sich lie­ber raus. Du darfst nichts un­ter­neh­men, denn dann brin­gen die El­tern das Kind ir­gend­wo­hin zu ir­gend­ei­nem Ver­wand­ten und wir kön­nen ihm keine Aus­bil­dung geben.

Wir wür­den die Aus­bil­dung gerne aus­bau­en, das ist die ein­zi­ge Chan­ce, die wir haben. Die meis­ten hier haben erns­te Lern­schwie­rig­kei­ten, weil die Müt­ter häu­fig am Ver­hun­gern waren oder die ganze Zeit auf dem Feld ge­ar­bei­tet haben, ohne aus­rei­chen­de Er­näh­rung. Viele von un­se­ren Kin­dern haben Pro­ble­me mit dem Ler­nen.

Ma­ri­on: An einem Mor­gen um zehn Uhr kommt ein Vater zu mir und sagt, ob ich ihm bitte mit sei­ner Frau hel­fen komme, das Baby ist da. Nun weiß ich, dass sie an Epi­lep­sie lei­det und da­durch geis­tig etwas zu­rück­ge­blie­ben ist. Weil sie nie­mals Me­di­ka­men­te be­kom­men hat, hat sie sich im Prin­zip selbst geis­tig be­ein­träch­tigt. Sie waren immer kurz vorm Ver­hun­gern,
          

aber sie kamen nor­ma­ler­wei­se hier­her und wir gaben ihnen zu essen. Das erste, wo­nach ich ihn frage, ist, womit sie die Na­bel­schnur durch­trennt haben. Und er sagt, dar­über weiß er gar nichts, damit hat er nichts zu tun. Er weiß nur, dass seine Frau da liegt und ich soll kom­men. Da dach­te ich, gut, das Baby ist be­stimmt tot, wenn sie die Na­bel­schnur nicht durch­ge­trennt haben. Als wir an­kom­men, kön­nen wir das Baby nicht fin­den. Wir fin­den die Mut­ter, sie sitzt noch mit ge­öff­ne­ten Bei­nen da. Sie hat sich seit der Ge­burt nicht be­wegt. Es ist dun­kel und trübe.

Cor­ne­lis: Ich glau­be, da war nicht mal ein Fens­ter, da lag ein klei­nes Ding grum­melnd in der Ecke und wir fin­gen an das Baby zu su­chen.

Ma­ri­on: Und wir fan­den das Baby. Ich dach­te, es wäre tot, ich legte ihm meine Hände aufs Ge­sicht, aber als ich das Ge­sicht des Babys be­rühr­te, fühl­te ich - war es meine Ein­bil­dung oder drück­te er sein klei­nes Ge­sicht gegen meine Hand? Er über­leb­te. Wis­sen Sie, wie? Aus ir­gend­ei­nem merk­wür­di­gen Grund ist die ganze Nach­ge­burt mit raus ge­kom­men. Fest und heil und lag neben ihm.
          

Noch ver­bun­den mit der Na­bel­schnur. So konn­te er nicht ver­blu­ten. So hat er über­lebt. Nun hinkt er in sei­ner Ent­wick­lung in allem hin­ter­her, aber es geht ihm gut. Sie ist bald dar­auf ge­stor­ben und der Vater hat AIDS, die Fa­mi­lie ist fast aus­ge­stor­ben. Die bei­den Kin­der sind bei mir.

Wenn wir plötz­lich ein Kind auf­neh­men müs­sen und die Mut­ter er­zählt mir, sie hat ir­gend­wo einen Job und sie muss schnell weg und sie sieht mich spä­ter, kann es sein, dass sie nicht zu­rück­kommt. Das pas­siert häu­fig, wenn sie her­aus­ge­fun­den hat, dass ihr Kind HIV hat und sie kann damit nicht fer­tig wer­den, denn wenn das Kind vor ihr stirbt, weiß es der Ehe­mann und weiß es die Fa­mi­lie, das ist ein­fach schreck­lich. HIV zu haben, ist ein ab­so­lu­tes Tabu. Du hast kein AIDS oder HIV, du hast Krebs.

Cor­ne­lis: Darum fan­gen Leute an, sich zu ver­gif­ten.
Bon­nie: Vor 66 Jah­ren haben wir an­ge­fan­gen, und mit den Jah­ren haben wir un­se­ren Schwer­punkt ver­än­dert. 1995, ei­gent­lich schon frü­her, wurde deut­lich, dass wir auf­grund von HIV/AIDS un­se­ren Schwer­punkt noch ein­mal än­dern muss­ten. Das war, als wir uns ent­schie­den das Hos­piz zu er­öff­nen, wir er­öff­ne­ten es 1995. Wir sind immer noch ein Heim für aus­ge­setz­te und miss­brauch­te Kin­der. Doch wir müs­sen auf die nächs­te Krie­se vor­be­rei­tet sein, auf die Kin­der, die auf­grund der Krank­heit ver­waist und schutz­be­dürf­tig sind.

Es wi­der­strebt uns, über­all In­sti­tu­tio­nen die­ser Art zu er­öff­nen, oder Wai­sen­häu­ser, weil wir den­ken, dies ist nicht der rich­ti­ge Weg. Wis­sen Sie, es ist keine ge­sun­de Si­tua­ti­on für Kin­der, in einer In­sti­tu­ti­on auf­zu­wach­sen. Des­halb su­chen wir einen an­de­ren Schwer­punkt. Wir hof­fen, dass wir in der Com­mu­ni­ty Men­schen fin­den, die nicht HIV-po­si­tiv sind, die wir mo­ti­vie­ren kön­nen, Kin­der auf­zu­zie­hen. Sagen wir, sie neh­men fünf Kin­der zu sich und er­zie­hen sie, damit sie einen Ein­druck von Fa­mi­li­en­le­ben be­kom­men.
          

Wir wäh­len die Kin­der nicht aus. Wir wäh­len nicht aus, das hängt vom Be­darf ab und wie es ge­ra­de kommt. Die Nach­fra­ge ist groß und nimmt zu, und des­halb ver­su­chen wir auch Netz­wer­ke mit an­de­ren In­sti­tu­tio­nen zu bil­den, die ähn­li­che Dinge tun. Wir haben Kin­der bis zum Alter von sechs oder sie­ben Jah­ren.

Stel­la: Der ty­pi­sche Fall ist, wir krie­gen ein Kind rein, das aus­ge­setzt wurde und dann hier auf­wächst, und wir ar­ran­gie­ren eine Ad­op­ti­on oder Pfleg­schaft, und dann geht das Kind wie­der. Das wün­schen wir jedem un­se­rer Kin­der. Wir haben ein Zu­kunfts­pro­gramm für jedes Kind, näm­lich dass wir hof­fen, dass jedes Kind eine Ad­op­tiv - oder Pfle­ge­fa­mi­lie fin­det. Das ist unser Traum für jedes Kind, denn in einer In­sti­tu­ti­on zu leben ist nicht das Glei­che wie in einer Fa­mi­lie. Alle un­se­re Kin­der wün­schen sich eine Fa­mi­lie. Aber unser Pro­blem ist, dass die Leute keine HIV-po­si­ti­ven Kin­der ad­op­tie­ren wol­len. Sie wol­len ihre Liebe nicht einem Kind geben, das bald ster­ben wird. Es ist auch Un­wis­sen­heit dabei, sie den­ken, dass ein HIV-po­si­ti­ves Kind die an­de­ren Kin­der der Fa­mi­lie an­ste­cken würde.

Bonnie: Alt­hough we star­ted 66 years ago we don't have the same focus we had 66 years ago. We have tried to re­main re­le­vant and then in 1995 it be­ca­me evi­dent, in fact ear­lier, that we nee­ded to chan­ge focus again be­cau­se of AIDS. So that's when we de­ci­ded to open the hos­pi­ce, which was ope­ned in 1995. But we are still a home for ab­an­do­ned and abu­sed child­ren. But the next cri­sis we have to pre­pa­re for now is child­ren who are or­pha­ned or vul­ne­r­a­ble be­cau­se of the di­sea­se. But we are re­luc­tant to re­pli­ca­te in­sti­tu­ti­ons like this all over or open up or­pha­na­ges be­cau­se we just don't feel that that is the way to go. You know it is not a healthy si­tua­ti­on for child­ren to grow up in an in­sti­tu­ti­on. So we are loo­king at a dif­fe­rent focus, we are ho­ping to mo­ti­va­te peop­le in the com­mu­ni­ty that are not HIV-po­si­ti­ve, who will still be around to raise child­ren. Say take on five child­ren into their homes and raise them. So they still have a sense of fa­mi­ly life.

We don't select the child­ren. We don't select, it de­pends on the need and as it comes re­al­ly. The de­mand is grea­ter and it is gro­wing all the time and that is why we also try to net­work with other or­ga­ni­sa­ti­ons as well who do a si­mi­lar thing. We have child­ren up to six or seven years of age.           Bon­nie: Wir wol­len vor­aus­wir­ken und auf all die Wai­sen vor­be­rei­tet sein, die in Zu­kunft kom­men wer­den.Stel­la: Wir kön­nen nicht ein­fach da sit­zen, un­se­re Hände in den Schoß legen und so tun, als ob nichts los wäre. Bon­nie: Wenn ich so sagen darf, wir be­trei­ben "ag­gres­si­ves Mar­ke­ting" für das Kind. Wenn die Zeit näher rückt, wo das Kind das Alter er­reicht, in dem es un­se­re Or­ga­ni­sa­ti­on ver­las­sen muss, dann ver­su­chen un­se­re So­zi­al­ar­bei­te­rin­nen alles, was mo­g­lich ist um einen Platz für das Kind zu fin­den. Je älter das Kind wird, umso schwie­ri­ger wird es, ein Zu­hau­se für es zu fin­den. Wir tun alles, was in un­se­rer Macht steht, um für das Kind einen Platz zu fin­den. Und bis­her haben wir ei­gent­lich eine ziem­lich gute Er­folgs­quo­te.AIDS is still a very hid­den ill­ness and I think we are re­la­ting to peop­le who are in­fec­ted every day and the rea­li­ty is that 1 in 9 peop­le, like in Pre­to­ria, in any group of peop­le will be po­si­ti­ve. First of all, most of those peop­le don't know that they are in­fec­ted, they never found out, so they in­fect other peop­le all the time. Then for the first time they find out. That is how they would pre­sent in hos­pi­tal usual­ly only when they are ill, which means they have had HIV for years.​AIDS ist noch immer eine sehr ver­steck­te Krank­heit. Wir spre­chen über Leute, die jeden Tag an­ge­steckt wer­den und die Rea­li­tät ist, dass in einer be­lie­bi­gen Grup­pe von Men­schen eine von neun Per­so­nen po­si­tiv ist. Die meis­ten die­ser Leute wis­sen erst ein­mal nicht, dass sie in­fi­ziert sind und so ste­cken sie die ganze Zeit an­de­re Men­schen an. Dann fin­den sie es zum ers­ten Mal her­aus. Das pas­siert, wenn sie in die Kli­nik gehen, weil sie sich krank füh­len, was be­deu­tet, dass sie seit Jah­ren HIV hat­ten. Ich glau­be man muss die Men­schen dahin brin­gen, dass sie ihren Sta­tus ken­nen, so dass sie die Ver­ant­wor­tung dafür über­neh­men, an­de­re zu schüt­zen. Wenn das jeder täte, würde das wahr­schein­lich einen gro­ßen Un­ter­schied ma­chen. Wir möch­ten, dass die Men­schen es nicht nur als To­des­ur­teil sehen. Aber AIDS ver­än­dert dein gan­zes Leben. Die Men­schen sagen, es ist wie ein Erd­be­ben. AIDS er­schüt­tert dein Leben. Es trifft dich wie ein Schlag [usiS­ha­ya]. Du wirst nie wie­der der­sel­be Mensch sein.