Com­mu­ni­ty Ou­tre­ach Pro­jekt: Er­rich­tung eines Com­mu­ni­ty Cen­tres für AIDS­kran­ke in Sos­han­guve Pre­to­ria

Ko­ope­ra­ti­ons­pro­jekt mit dem Ver­ein für Ge­schlech­ter­de­mo­kra­tie Schles­wig-Hol­stein (VGSH) und dem Siya­fun­da Care Cent­re Ma­nage­ment Com­mit­tee ge­för­dert durch die Lan­des­för­de­rung Schles­wig-Hol­stein Nord-Süd-Ent­wick­lungs-zu­sam­men­ar­beit und Bingo! Pro­jekt­för­de­rung

Lauf­zeit: 2003 - 2004

Süd­afri­kas HIV-In­fek­ti­ons­ra­te ge­hört zu den höchs­ten der Welt, pro Tag in­fi­zie­ren sich 1.600 Men­schen neu, ca. vier Mil­lio­nen sind der­zeit HIV-po­si­tiv. 60% der Neu­in­fek­tio­nen be­trifft die Al­ters­grup­pe der 15 -25jäh­ri­gen, vor allem junge Frau­en.

In den nächs­ten 10 -15 Jah­ren wer­den schät­zungs­wei­se sechs bis zehn Mil­lio­nen Süd­afri­ka­ner und Süd­afri­ka­ne­rin­nen an den Fol­gen von AIDS ster­ben, die Mehr­heit, bevor sie 35 Jahre alt ist.

Die HIV-Pan­de­mie im süd­li­chen Afri­ka bringt Wai­sen in einem in der Ge­schich­te bis dahin un­be­kann­ten Aus­maß her­vor, in Süd­afri­ka sind der­zeit mehr als eine halbe Mil­li­on Kin­der unter 15 Jah­ren be­trof­fen, die über­wie­gend in gro­ßer Armut leben. Ihre Zahl wird Schät­zun­gen zu­fol­ge bis 2005 auf 800.000 und bis 2010 auf 2 Mil­lio­nen stei­gen.

Die Pan­de­mie ver­än­dert die so­zia­le Land­schaft ra­pi­de, hat so­zia­le und wirt­schaft­lich weit­rei­chen­de ne­ga­ti­ve Fol­gen. Durch die Krank­heit wer­den tra­di­tio­nel­le Fa­mi­li­en­struk­tu­ren auf­ge­bro­chen. Kin­der ver­wai­sen so­zu­sa­gen mehr­fach, da auch ihre Tan­ten und Onkel der Krank­heit zum Opfer fal­len. Es wird eine Ge­ne­ra­ti­on von Kin­dern hin­ter­las­sen, die von ihren, häu­fig sehr armen Gro­ß­müt­tern er­zo­gen wird oder in von Kin­dern ge­führ­ten sog. Kin­der­haus­hal­ten auf­wächst. Die Schul­ge­büh­ren sind für viele un­er­schwing­lich.

Den Com­mu­nities ob­lie­gen eine Viel­zahl un­ter­stüt­zen­der Auf­ga­ben und Hil­fe­an­ge­bo­te, be­son­ders im Hin­blick auf die stei­gen­de An­zahl ver­wais­ter Kin­der. Aber ihre fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten sind sehr be­grenzt, Spen­den­gel­der eine Maß­nah­men der Un­ter­stüt­zung.

Um der enor­men Nach­fra­ge nach Dienst­leis­tun­gen auf­grund von HIV/AIDS in der Com­mun­ty zu be­geg­nen, möch­te das Ma­nage­ment Com­mit­tee der Siya­fun­da Kin­der­ta­ges­stät­te seine Diens­te er­wei­tern und hat ein Grund­stück er­wor­ben, um ein grö­ße­res Com­mu­ni­ty Cent­re zu er­rich­ten.

Es soll in ers­ter Linie eine

  • Kin­der­ta­ges­stät­te für Aids­wai­sen im Vor­schul­al­ter be­her­ber­gen,

aber auch

  • als Ort, an dem eine Kran­ken­schwes­ter den Be­woh­nern der in­for­mel­len Sied­lung eine me­di­zi­ni­sche Grund­ver­sor­gung zwei­mal die Woche an­bie­tet,
  • als Treff­punkt und In­for­ma­ti­ons­cen­ter für HIV/AIDS-Selbst­hil­fe­grup­pen,
  • als Basis für zehn Für­sor­ge­rIn­nen, die Tür-zu-Tür-Be­su­che ma­chen, um Kin­der-Haus­hal­te auf­zu­fin­den und sol­che, wo be­trof­fe­ne In­di­vi­du­en Pfle­ge­diens­te und Es­sens­pa­ke­te be­nö­ti­gen,

die­nen.

Der Ver­ein und das In­sti­tut wer­den die zu­sätz­li­chen Diens­te auch durch re­gel­mä­ßi­ge Trai­nings­maß­nah­men und Su­per­vi­si­on sowie den Auf­bau eines Men­to­ring­sys­tems un­ter­stüt­zen.

Durch einen Vor­trag, den Shir­ley Hen­der­son im Rah­men die­ses Pro­jekts an der in­ter­na­tio­na­len Schu­le "Court­ney House", Pre­to­ria hielt, wur­den die Schü­le­rin­nen an­ge­regt, ei­ge­ne Pro­jek­te zur Un­ter­stüt­zung des Cent­re durch­zu­füh­ren. Der hier ver­öf­fent­lich­te Brief be­rich­tet von die­sen Ak­ti­vi­tä­ten.