Aufbau eines Netzwerkes zur Frauengesundheit in Schleswig-Holstein
Laufzeit: 2000 - 2002
Frauen sind anders gesund und anders krank als Männer: Ihre Erkrankungen unterscheiden sich in Symptomatik, Ausprägung, Häufigkeit und Dauer von denen von Männern, Frauen haben andere Bewältigungsstrategien und spezifische Bedürfnisse und Erwartungen an die medizinische und psychosoziale Gesundheitsversorgung. Diesen geschlechtspezifischen Unterschieden wird im medizinischen Versorgungssystem, in Forschung und Praxis bislang kaum Rechnung getragen; die Medizin ist noch immer an männlichen Standards orientiert. Ziel des Projektes ist, auf die gesundheitliche Chancengleichheit von Frauen in Schleswig-Holstein hinzuwirken Frauen verfügen als Gesundheitsexpertinnen, Patientinnen und Versicherte über vielfältige Erfahrungen. Die Vernetzung und Einbindung von Expertinnen ist in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung, um in den bestehenden und sich verändernden Strukturen eine frauengerechte und kostensparende Gesundheitsversorgung dauerhaft und nachhaltig zu etablieren. Das Netzwerk zur Frauengesundheit betreibt:
den Aufbau eines landesweiten Kooperationsverbundes,
die Zusammenarbeit mit bestehenden Einrichtungen des Gesundheitswesens,
den Aufbau eines Frauengesundheitsdatennetzes,
die Gründung eines interdisziplinären ExpertInnenpools,
Dienst- und Serviceleistungen auf Basis moderner IuK-Technologien.
Das Netzwerk wurde am 6. Oktober 2001 gegründet
Im Rahmen des zweijährigen Projektes wurden zwei Tagungen an der FH Kiel durchgeführt:
- Frauen in der Gesundheitswirtschaft" (1. Februar 2001)
- Lebenslast/Lebenslust -Frauen gestalten Gesundheit in Schleswig-Holstein"(6. Oktober 2001)
und die Veranstaltungsreihe " Abendforum zur Frauengesundheit" ins Leben gerufen
Im Jahr 2002 lag ein Arbeitsschwerpunkt auf dem weiteren strukturellen Aufbau des Arbeitskreises "Gesundheitsförderung für Frauen und Mädchen in Schleswig-Holstein", inhaltlich wurden verschiedene Thematiken der Frauengesundheit bearbeitet.
Im April erschien die Dokumentation der Tagung "Frauen in der Gesundheitswirtschaft" vom 1. Februar 2001.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt war die Mitorganisation des von der Daimler-Benz-Stiftung ausgerichteten Ladenburger Diskurses "Gender in der Medizin", an dem im Oktober unter der Leitung von Prof. Ingelore Welpe namhafte Experten und Expertinnen aus der Medizin, Anthropologie und klinisch-pharmazeutischen Forschung teilnahmen. Ziel war, den Genderblick in die Medizin einzubringen. Ein 2. Diskurs findet im März 2003 statt.
Das Institut setzte die Reihe Abendforum zur Frauengesundheit fort. Im Jahr 2002 fanden drei Foren statt:
- HIV/AIDS in Südafrika unter der Gender-Perspektive" (Ingelore Welpe/Britta Thege)
- PatientInnenberatung und PatientInnennavigation - eine EU-Vergleichsstudie" (Bettina Berger)
- Medikamentenabhängigkeit - ein Frauenproblem?" (Susanna Knotz).
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Anja Wunder, Dipl.-Päd.