Ak­ti­ons­plan In­klu­si­ve Hoch­schu­le

Vi­si­on - Ak­ti­on - In­klu­si­on

Ak­ti­ons­plan zur Umet­zung der UN-BRK

Selbst­be­stim­mung, Chan­cen­gleich­heit und gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be sind de­mo­kra­ti­sche und men­schen­recht­li­che Grund­sät­ze, die zu er­rei­chen allen Men­schen mög­lich sein soll.

Dies wurde durch die im Jahr 2006 ver­ab­schie­de­te UN-Be­hin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on erst­mals ex­pli­zit auch für Men­schen mit Be­hin­de­run­gen fest­ge­schrie­ben. In Deutsch­land trat die UN-BRK im März 2009 in Kraft und stärkt seit­her die Rech­te von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen und/oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen in allen ge­sell­schaft­li­chen Be­rei­chen ma­ß­geb­lich. Das Recht auf Bil­dung und Teil­ha­be sowie Chan­cen­ge­rech­tig­keit im Ar­beits­le­ben sind die für Hoch­schu­len be­son­ders re­le­van­ten Hand­lungs­fel­der in der Um­set­zung der UN-BRK.

Un­se­re Hoch­schu­le be­ab­sich­tigt, die­ses Recht unter der Ma­xi­me der Chan­cen­gleich­heit zu ver­wirk­li­chen, und hat zu die­sem Zweck einen Ak­ti­ons­plan er­ar­bei­tet. Im De­zem­ber 2020 wurde er nach drei­jäh­ri­ger Ent­wick­lungs­pha­se mit Zu­stim­mung des Se­nats ver­ab­schie­det. Mit Blick auf sie­ben hoch­schul­in­ter­ne Hand­lungs­fel­der wur­den Vor­ha­ben ent­wi­ckelt, die dazu bei­tra­gen sol­len, eine gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be an Bil­dung und For­schung si­cher­zu­stel­len und In­klu­si­on struk­tu­rell zu ver­an­kern.

Die Hand­lungs­fel­der

UN-BRK Ar­ti­kel 8

Ziel A.1: In­klu­si­on als Teil der Kul­tur

Der In­klu­si­ons­ge­dan­ke prägt das Selbst­ver­ständ­nis der Hoch­schu­le und ist im Rah­men des Mög­li­chen ein ge­leb­ter Be­stand­teil der Or­ga­ni­sa­ti­ons­kul­tur.

Vor­ha­ben zu Ziel A.1
In­klu­si­ons­as­pek­te wer­den als Quer­schnitts­auf­ga­be in alle re­le­van­ten Do­ku­men­te und Vor­la­gen, ins­be­son­de­re in jene in denen sich die Fach­hoch­schu­le Kiel grund­le­gend zu ihrem Pro­fil po­si­tio­niert, auf­ge­nom­men. Dazu ge­hö­ren Print- und On­line-Me­di­en, Leit­sät­ze, Marke, Struk­tur- und Ent­wick­lungs­plan, Be­grü­ßungs­un­ter­la­gen und Ver­an­stal­tungs­ma­te­ria­li­en.

Ziel A.2: Sen­si­bi­li­sie­rung
Alle An­ge­hö­ri­gen der Hoch­schu­le sowie Be­schäf­ti­gungs- oder Stu­di­en­in­ter­es­sier­te und Be­su­cher*innen der Hoch­schu­le neh­men Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­sche Er­kran­kun­gen als  selbst­ver­ständ­li­che As­pek­te des Hoch­schul­all­tags wahr. Einer Stig­ma­ti­sie­rung wird aktiv ent­ge­gen­ge­wirkt.

Vor­ha­ben zu Ziel A.2
Mit­tels ver­schie­de­ner Wege wird für das Thema In­klu­si­on sen­si­bi­li­siert:
■ Wei­ter­bil­dungs­pro­gramm (VIP, IN­SI­DE)
■ Erst­se­mes­ter­ver­an­stal­tun­gen und Ver­an­stal­tun­gen für neue
Be­schäf­tig­te
■ In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen zu ziel­grup­pen­spe­zi­fi­schen
The­men (z. B. bar­rie­re­freie In­ter­net­sei­ten­ge­stal­tung, in­klu­si­ve
Lern-/Lehr­set­tings etc.)
■ Ver­an­stal­tun­gen, in denen alle Hoch­schul­mit­glie­der ihre un­be­wuss­ten
Ein­stel­lun­gen zu Men­schen mit Be­hin­de­run­gen und / oder
chro­ni­schen Er­kran­kun­gen bzw. ihre so­zia­len Re­prä­sen­ta­tio­nen
re­flek­tie­ren, um eine po­si­ti­ve Hal­tung zur In­klu­si­on ein­zu­neh­men
■ Mar­ke­ting
■ Events wie der Tag der In­klu­si­ven Hoch­schu­le

Ziel A.3: The­ma­ti­sie­rung von In­klu­si­ons­as­pek­ten in der Kom­mu­ni­ka­ti­ons-
und Öf­fent­lich­keits­ar­beit

Die Ab­tei­lung Mar­ke­ting sen­si­bi­li­siert über so­zia­le Me­di­en und die Cam­pus­zeit­schrift „viel.“ aktiv für das Thema In­klu­si­on.

Vor­ha­ben zu Ziel A.3
Es wird eine in­klu­si­ve und di­ver­si­täts­ge­rech­te (Bild-)Spra­che ver­wen­det, dabei wird auf Re­prä­sen­ta­ti­on Rück­sicht ge­nom­men. Auf den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­for­men der Fach­hoch­schu­le  wer­den Bei­trä­ge zum Thema In­klu­si­on ver­öf­fent­licht.

UN-BRK Ar­ti­kel 24

Ziel B.1: Be­ra­tung und In­for­ma­ti­on

Stu­di­en­in­ter­es­sier­te und Stu­die­ren­de sind über das Thema Stu­die­ren mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen in­for­miert. Die ver­schie­de­nen For­men des Nach­teils­aus­gleichs sind be­kannt.

Eine un­ab­hän­gi­ge und qua­li­fi­zier­te Be­ra­tung zum Thema Stu­die­ren mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen ist struk­tu­rell ver­an­kert. Das Be­ra­tungs­an­ge­bot ist den Hoch­schul­an­ge­hö­ri­gen be­kannt.

Die viel­fäl­ti­gen An­lauf­stel­len für Hil­fe­su­chen­de auf dem Cam­pus sehen In­klu­si­on als Quer­schnitts­the­ma und be­ra­ten in­klu­si­ons­sen­si­bel. Das Sys­tem der Ver­weis­be­ra­tung ist eta­bliert.

Vor­ha­ben zu Ziel B.1
Den in­ter­nen und ex­ter­nen Be­ra­tungs­stel­len wird In­for­ma­ti­ons­ma­te­ri­al zu den The­men Nach­teils­aus­gleich, Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te, wei­ter­füh­ren­der Be­ra­tung etc. zur Wei­ter­ga­be an Stu­di­en­in­ter­es­sier­te und Stu­die­ren­de zur Ver­fü­gung ge­stellt.

Er­gän­zend zum Be­ra­tungs­an­ge­bot der*des Di­ver­si­täts­be­auf­trag­ten und der Be­auf­tra­gung für Stu­die­ren­de mit Be­hin­de­rung und / oder chro­ni­scher Er­kran­kung rich­tet die Fach­hoch­schu­le ein Be­ra­tungs­an­ge­bot für Stu­di­en­in­ter­es­sier­te und Stu­die­ren­de mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­scher Er­kran­kung ein.

Die Fach­hoch­schu­le in­for­miert über das Be­ra­tungs­an­ge­bot des Stu­den­ten­wer­kes Schles­wig-Hol­stein und stellt den ex­ter­nen Be­ra­ter* innen wei­ter­hin Räum­lich­kei­ten auf dem Cam­pus zur Ver­fü­gung.

Im Sinne der In­ter­sek­tio­na­li­tät wer­den die ver­schie­de­nen Be­ra­tungs­stel­len un­se­rer Hoch­schu­le über die Grund­la­gen des The­mas In­klu­si­on in­for­miert. Es wird dafür Sorge ge­tra­gen, dass ins­be­son­de­re die Mit­ar­bei­ter*innen der Zen­tra­len Stu­di­en­be­ra­tung aus­rei­chen­de In­for­ma­tio­nen er­hal­ten.

Ziel B.2: In­klu­si­ve Stu­di­en­struk­tu­ren
Wir en­ga­gie­ren uns für Chan­cen­ge­rech­tig­keit, indem Struk­tu­ren so ge­stal­tet sind, dass ein in­klu­si­ves und bar­rie­re­frei­es Stu­di­um ge­währ­leis­tet ist. Die Stu­dier­bar­keit in be­son­de­ren Le­bens­la­gen ist ge­si­chert.

Vor­ha­ben zu Ziel B.2
Die Fach­be­rei­che prü­fen, wo auch eine Ge­stal­tung ihrer Stu­di­en­gän­ge in Form eines Teil­zeit­stu­di­ums, ein Aus­bau der On­line-Lehre sowie ein Stu­di­en­be­ginn zum Win­ter- eben­so wie zum Som­mer­se­mes­ter mög­lich ist. Die Fach­hoch­schu­le schafft Struk­tu­ren, in denen der As­sis­tenz­be­darf von Stu­die­ren­den Be­rück­sich­ti­gung fin­det. Dazu ge­hört eine früh­zei­ti­ge Ver­öf­fent­li­chung der Se­mes­ter­plä­ne, damit Be­trof­fe­ne lang­fris­tig pla­nen kön­nen.

Ziel B.3: Nach­teils­aus­gleich als eta­blier­tes Werk­zeug der Chan­cen­gleich­heit
Das Ver­fah­ren des Nach­teils­aus­glei­ches ist auf Sei­ten der zu­stän­di­gen Mit­ar­bei­ten­den in Lehre und Ver­wal­tung und auf Sei­ten der An­spruchs­be­rech­tig­ten be­kannt.

Das Ver­fah­ren ist struk­tu­rell so ver­an­kert, dass es von allen Be­tei­lig­ten ohne er­heb­li­chen Mehr­auf­wand durch­ge­führt wer­den kann. Die Stu­die­ren­den sind hier­bei durch die feste Eta­blie­rung des Nach­teils­aus­glei­ches vor Stig­ma­ti­sie­rung ge­schützt.

Vor­ha­ben zu Ziel B.3
Im Rah­men von In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen wer­den Schü­ler*innen über die Mög­lich­keit des Nach­teils­aus­gleichs bei der Be­wer­bung in­for­miert. Be­reits bei den  Erst­se­mes­ter­ver­an­stal­tun­gen wer­den Stu­die­ren­de über die Mög­lich­keit des Nach­teils­aus­gleichs im Stu­di­um in­for­miert. Wäh­rend des ge­sam­ten Stu­di­en­ver­laufs er­hal­ten Stu­die­ren­de re­gel­mä­ßig zu den Prü­fungs­zei­ten In­for­ma­tio­nen zum Nach­teils­aus­gleich.

Als of­fi­zi­el­le Richt­li­nie für den Nach­teils­aus­gleich im Stu­di­um wird ein trans­pa­ren­tes, fach­be­reichs­über­grei­fen­des Pro­zess­mo­dell ent­wi­ckelt und on­line zur Ver­fü­gung ge­stellt. Das Mo­dell ver­an­schau­licht alle Schrit­te der An­trag­stel­lung und gibt einen Über­blick über die zu­stän­di­gen An­lauf­stel­len. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Ver­fah­ren und die nö­ti­gen For­mu­la­re sind eben­falls on­line für alle An­ge­hö­ri­gen der Hoch­schu­le ver­füg­bar.

Ziel B.4: Be­darfs­er­mitt­lung und Um­gang mit Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­gen
Wir schaf­fen Trans­pa­renz, indem un­se­re Hoch­schu­le an aus­ge­wähl­ten Um­fra­gen teil­nimmt und in­ter­ne Er­he­bun­gen zum Thema Stu­di­um und Be­hin­de­rung / chro­ni­sche Er­kran­kung durch­führt.

Stu­die­ren­de mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen sind über mög­li­che An­lauf­stel­len in­for­miert. Es gibt eine ob­li­ga­to­ri­sche Vor­ge­hens­wei­se im Um­gang mit Be­dar­fen und/ oder Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­gen. Diese wer­den schnellst­mög­lich be­ar­bei­tet und für die Op­ti­mie­rung be­stehen­der Pro­zes­se ge­nutzt.

Vor­ha­ben zu Ziel B.4
Die Fach­hoch­schu­le Kiel plant, sich an der nächs­ten bun­des­wei­ten Stu­die „be­ein­träch­tigt stu­die­ren – best“ des Deut­schen Stu­den­ten­wer­kes zu be­tei­li­gen.

Das The­men­feld „Be­hin­de­rung / chro­ni­sche Er­kran­kung“ wird in die all­ge­mei­nen Stu­di­en­um­fra­gen, wie z. B. Eva­lua­tio­nen, auf­ge­nom­men.

Ge­ziel­te Be­fra­gun­gen von Stu­die­ren­den, Be­schäf­tig­ten und Leh­ren­den mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen sol­len eben­falls in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den statt­fin­den.
Die*der Di­ver­si­täts­be­auf­tra­ge und die*der Be­auf­trag­te für Stu­die­ren­de mit Be­hin­de­rung / chro­ni­scher Er­kran­kung sind An­lauf­stel­len für An­re­gun­gen und Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge, z. B. be­züg­lich in­fra­struk­tu­rel­ler oder so­zia­ler Bar­rie­ren im Hoch­schul­all­tag. Die „Richt­li­nie der Fach­hoch­schu­le Kiel zum Schutz vor Be­nach­tei­li­gung, Dis­kri­mi­nie­rung, se­xua­li­sier­ter Be­läs­ti­gung und Ge­walt“ re­gelt den Um­gang mit Fäl­len von Dis­kri­mi­nie­rung an un­se­rer Hoch­schu­le.

Ziel B.5: Un­ter­stüt­zung durch Ver­net­zung
Der*die Di­ver­si­täts­be­auf­trag­te för­dert Ge­sprächs- und Netz­werk­for­ma­te, durch die Stu­die­ren­de mit Be­hin­de­rung und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen Aus­tausch­mög­lich­kei­ten haben.

Ziel­grup­pen­ori­en­tier­te An­ge­bo­te wer­den von der Fach­hoch­schu­le un­ter­stützt und sind den Stu­die­ren­den be­kannt. Die Fach­hoch­schu­le be­kennt sich auch nach außen zu ihrer
Ver­ant­wor­tung für in­klu­si­ve Bil­dung und ar­bei­tet mit ex­ter­nen Ak­teur*innen Hand in Hand.

Vor­ha­ben zu Ziel B.5
Es wer­den An­ge­bo­te ge­schaf­fen, in denen sich fach­über­grei­fend Stu­die­ren­de mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen aus­tau­schen und ver­net­zen kön­nen. Mög­li­che For­ma­te rei­chen von Ver­an­stal­tun­gen wäh­rend der In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen über eine Peer-to-Peer-Be­ra­tung bis zu re­gel­mä­ßi­gen Grup­pen­tref­fen.

Über be­stehen­de ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sche An­ge­bo­te, wie z. B. das der Selbst­hil­fe­grup­pe Anti-De­pres­sio­nen (SH­GA­DE), wird in­for­miert.

Des Wei­te­ren ver­fol­gen wir das Ziel, un­se­re ex­ter­ne Ver­net­zung mit Ak­teur*innen in der In­klu­si­ons­ar­beit vor­an­zu­trei­ben. Der Aus­tausch mit an­de­ren Hoch­schu­len ge­hört eben­so dazu wie die Mit­wir­kung in Gre­mi­en wie der Runde Tisch für In­klu­si­on der*des Lan­des­be­auf­trag­ten für Men­schen mit Be­hin­de­rung.

Ziel B.6: In­ter­es­sen­ver­tre­tung
Die In­ter­es­sen der Stu­die­ren­den mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen wer­den auf brei­ter Ebene ver­tre­ten.

Vor­ha­ben zu Ziel B.6
Die Stu­die­ren­den mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen wer­den in den Gre­mi­en und Or­ga­nen der Hoch­schu­le, neben der stu­den­ti­schen Ver­tre­tung, von der*dem Di­ver­si­täts­be­auf­trag­ten ver­tre­ten.

Die Stu­die­ren­den­schaft, ver­tre­ten durch den AStA, wird stets mit ein­be­zo­gen, wenn es um Fra­gen der In­klu­si­on im Stu­di­um geht.

UN-BRK Ar­ti­kel 4 – All­ge­mei­ne Ver­pflich­tun­gen
UN-BRK Ar­ti­kel 15 – Frei­heit von Fol­ter oder grau­sa­mer, un­mensch­li­cher oder er­nied­ri­gen­der Be­hand­lung oder Stra­fe
UN-BRK Ar­ti­kel 24 – Bil­dung
UN-BRAK Ar­ti­kel 27 – Ar­beit und Be­schäf­ti­gung
UN-BRK Ar­ti­kel 31 – Sta­tis­tik und Da­ten­samm­lung
UN-BRK Ar­ti­kel 32 – In­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit

 

Ziel C.1: In­klu­si­on und bar­rie­re­freie Lehre als Qua­li­täts­stan­dard bei der Ent­wick­lung neuer Stu­di­en­gän­ge
Bei der Ent­wick­lung von neuen Stu­di­en­gän­gen bzw. der Re-Ak­kre­di­tie­rung von Stu­di­en­gän­gen wer­den Bar­rie­re­frei­heit und Chan­cen­ge­rech­tig­keit sowie die fach­li­che Ein­bet­tung der Quer­schnitts­the­men In­klu­si­on und Di­ver­si­tät be­ach­tet.

Vor­ha­ben zu Ziel C.1
Um in­klu­si­ve und di­ver­si­täts­ge­rech­te Stu­di­en­be­din­gun­gen si­cher­zu­stel­len, wer­den die Be­auf­trag­ten für Di­ver­si­tät und für Stu­die­ren­de mit Be­hin­de­rung und / oder chro­ni­schen  Er­kran­kun­gen in die Ent­wick­lungs­pro­zes­se neuer bzw. die Re-Ak­kre­di­tie­rung be­reits be­stehen­der Stu­di­en­gän­ge ein­be­zo­gen. Zudem wird ge­prüft, in­wie­fern eine Ein­bet­tung von In­klu­si­ons- und Di­ver­si­täts­as­pek­ten in jedem Stu­di­en­gang mög­lich ist.

Ziel C.2: In­klu­si­ve Lehre
Die Fach­hoch­schu­le Kiel weist fach­be­reichs­über­grei­fen­de Qua­li­täts­stan­dards für in­klu­si­ve und bar­rie­re­freie Lehr- und Lern­in­fra­struk­tu­ren aus. Diese wer­den durch fach­be­reichs­spe­zi­fi­sche Re­ge­lun­gen er­gänzt. Über alle Qua­li­täts­stan­dards wer­den Leh­ren­de in der Hand­rei­chung „In­klu­si­ve Lehre“ in­for­miert.

Leh­ren­de ge­stal­ten ihre Lehr­ver­an­stal­tun­gen so­weit mög­lich bar­rie­re­frei und in­klu­siv, un­ab­hän­gig davon, ob Stu­die­ren­de mit be­son­de­ren Be­dar­fen teil­neh­men oder nicht. Auf be­son­de­re Be­dar­fe von Stu­die­ren­den mit Be­hin­de­run­gen und/ oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen re­agie­ren sie fle­xi­bel.

Vor­ha­ben zu Ziel C.2
Die Hand­rei­chung „In­klu­si­ve Lehre“ von 2009 wird von der*dem Di­ver­si­täts­be­auf­trag­ten ak­tua­li­siert und auf den neus­ten Stand ge­bracht. In ihr wer­den in­klu­si­ons­spe­zi­fi­sche  Qua­li­täts­stan­dards für die Lehre kon­kret und bei­spiel­haft auf­ge­führt. Leh­ren­de set­zen diese im Rah­men ihrer Mög­lich­kei­ten um. Stan­dards, die auf­grund des Auf­wan­des nicht dau­er­haft im­ple­men­tiert wer­den kön­nen, wer­den bei Be­darf um­ge­setzt.

In Er­gän­zung zu der Hand­rei­chung „In­klu­si­ve Lehre“ wird eine über­sicht­li­che Check­lis­te mit hilf­rei­chen Fra­ge­stel­lun­gen er­ar­bei­tet. Die Liste dient dazu, Leh­ren­de dabei zu un­ter­stüt­zen den
viel­fäl­ti­gen As­pek­ten der In­klu­si­on ge­recht zu wer­den.

Ziel C.3: För­de­rung der bar­rie­re­frei­en On­line-Lehre
Der glaub­wür­di­ge Ein­satz für bar­rie­re­freie Kom­mu­ni­ka­ti­on und In­for­ma­ti­on muss die On­line-Lehre be­rück­sich­ti­gen. Nicht zu­letzt durch die CO­VI­D19-Pan­de­mie ist der Be­darf an  Bar­rie­re­frei­heit in der On­line-Lehre ganz be­son­ders in den Vor­der­grund ge­rückt. Auch in der Dis­kus­si­on um nach­hal­ti­ge Blen­ded Lear­ning-An­sät­ze  ist bar­rie­re­freie On­line-Lehre ein zu­kunfts­wei­sen­des Thema, dem sich die Fach­hoch­schu­le Kiel ver­stärkt wid­men wird.

Vor­ha­ben zu Ziel C.3
Das Prä­si­di­um und die De­ka­na­te un­ter­stüt­zen die Ent­wick­lung in­klu­si­ver On­line-Lehr­for­ma­te.

Der Hand­rei­chung „In­klu­si­ve Lehre“ wird ein Ka­pi­tel zu in­klu­si­ver On­line-Di­dak­tik hin­zu­ge­fügt. Das Zen­trum für Ler­nen und Lehr­ent­wick­lung (ZLL) berät und un­ter­stützt Lehr­per­so­nen be­züg­lich der On­line-Lehre und macht Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te spe­zi­ell zum Thema Bar­rie­re­frei­heit in der On­line-Lehre.

Ziel C.4: In­klu­si­on als in­ter­dis­zi­pli­nä­res Lehr­the­ma
Ab­sol­vent*innen der Fach­hoch­schu­le Kiel sind durch Lehr­for­ma­te und –In­hal­te in­klu­si­ons­sen­si­bi­li­siert, er­ken­nen den Mehr­wert einer bar­rie­re­frei­en Hoch­schu­le und sind darin be­stärkt, sich
auch in ihrem spä­te­ren Be­rufs­le­ben für In­klu­si­on ein­zu­set­zen.

Vor­ha­ben zu Ziel C.4
Eine Er­wei­te­rung der fach­spe­zi­fi­schen Lehr­in­hal­te um In­klu­si­ons und Di­ver­si­täts­as­pek­te wird in allen Fach­be­rei­chen in Be­tracht ge­zo­gen.

Es wer­den wei­ter­hin re­gel­mä­ßi­ge in­ter­dis­zi­pli­nä­re Ver­an­stal­tun­gen und Kurse zu In­klu­si­ons­the­men an­ge­bo­ten, z. B. ein Kurs für Deut­sche Ge­bär­den­spra­che.

Im Rah­men ver­schie­de­ner For­ma­te, wie bspw. hoch­schul­über­grei­fen­der Ring­vor­le­sun­gen oder Vor­trags­rei­hen, wird das Thema In­klu­si­on einem brei­ten Pu­bli­kum zu­gäng­lich ge­macht.

Die Fach­hoch­schu­le Kiel be­tei­ligt sich wei­ter­hin an der „Woche der see­li­schen Ge­sund­heit“ der Stadt Kiel mit Ver­an­stal­tun­gen auf dem Cam­pus. Das For­mat ist ei­ner­seits ein  In­for­ma­ti­ons­an­ge­bot für Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge mit psy­chi­schen Er­kran­kun­gen, zum an­de­ren dient es dazu alle An­ge­hö­ri­gen der Hoch­schu­le an die The­ma­ti­ken der psy­chi­schen Er­kran­kun­gen her­an­zu­füh­ren und sie für die Lage Be­trof­fe­ner zu sen­si­bi­li­sie­ren.

Ziel C.5: In­for­ma­ti­ons- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te
Leh­ren­de sind über die viel­fäl­ti­gen As­pek­te von In­klu­si­on in­for­miert und für die Aus­wir­kun­gen von Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen auf das Stu­di­um oder Prü­fun­gen
sen­si­bi­li­siert. Sie haben die Mög­lich­keit, sich im Rah­men in­ter­ner und ex­ter­ner Ver­an­stal­tun­gen und Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te mit dem Thema In­klu­si­on aus­ein­an­der­zu­set­zen.

Vor­ha­ben zu Ziel C.5
In Zu­sam­men­ar­beit mit dem Zen­trum für Ler­nen und Lehr­ent­wick­lung (ZLL) und an­de­ren Hoch­schu­len des Lan­des Schles­wig-Hol­stein wer­den Work­shop-, In­for­ma­ti­ons- und Wei­ter­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen zum Thema In­klu­si­ve Lehre aus­ge­baut.

Das Thema In­klu­si­ve Lehre wird in die be­stehen­den Ver­an­stal­tungs­for­ma­te „IN­SI­DE“, „Tag der Lehre“, „Ta­gung Q“ und die Dienst­ver­samm­lung ein­ge­bet­tet.

Die*der Be­auf­trag­te für Di­ver­si­tät un­ter­stützt Leh­ren­de in Fra­gen der in­klu­si­ven Lehre.

Ziel C.6: In­klu­si­on und Di­ver­si­tät als ex­pli­zi­te For­schungs­the­men
In­klu­si­on und Di­ver­si­tät sind Quer­schnitts­the­men der For­schung an der Fach­hoch­schu­le Kiel. In­klu­si­ve For­schung be­inhal­tet nicht nur den rei­nen Er­kennt­nis­ge­winn, son­dern stellt dar­über hin­aus nach­hal­ti­ge so­zia­le, po­li­ti­sche, recht­li­che oder in­di­vi­du­el­le Ver­än­de­rungs­pro­zes­se in den Fokus.

Die Fach­hoch­schu­le un­ter­stützt Pro­jek­te und Ar­bei­ten zur För­de­rung der In­klu­si­on. An­ge­bo­te in­ner­halb der In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen (IDW), wie bspw. die Gen­der und Di­ver­si­ty Woche, fin­den jähr­lich statt, um Stu­die­ren­den und Mit­ar­bei­ten­den der Hoch­schu­le eine in­ten­si­ve und z. T. in­ter­sek­tio­na­le Aus­ein­an­der­set­zung mit Dis­kri­mi­nie­rungs­struk­tu­ren zu er­mög­li­chen.

Vor­ha­ben zu Ziel C.6
In der neuen For­schungs- und Trans­fe­ragen­da 2025 der Fach­hoch­schu­le Kiel ist das Thema In­klu­si­on ein Be­stand­teil des For­schungs­schwer­punk­tes „Ge­sell­schaft­li­che Teil­ha­be“.

Die Fach­hoch­schu­le Kiel be­rich­tet in ihrem For­schungs­be­richt dar­über, wel­che in­klu­si­ons­re­le­van­ten Pro­jek­te statt­ge­fun­den haben.

Ziel C.7: Teil­ha­be in der For­schung
For­schen­de mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen kön­nen an der Fach­hoch­schu­le ohne Ein­schrän­kun­gen wis­sen­schaft­lich ar­bei­ten und haben die Mög­lich­keit  an­wen­dungs­be­zo­gen zu for­schen.

Vor­ha­ben zu Ziel C.7
Die Fach­hoch­schu­le Kiel ge­währ­leis­tet die Teil­ha­be von Stu­die­ren­den und Wis­sen­schaft­ler*innen mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen und trifft im Be­darfs­fall an­ge­mes­se­ne Vor­keh­run­gen für die Be­dürf­nis­se der*des Ein­zel­nen.

UN-BRK Ar­ti­kel 27 - Ar­beit und Be­schäf­ti­gung

Ziel D.1: In­klu­si­ons­freund­li­che Ar­beit­ge­be­rin
An der Fach­hoch­schu­le Kiel herrscht eine wert­schät­zen­de Ar­beits­at­mo­sphä­re. Der Ar­beits­all­tag an der Fach­hoch­schu­le Kiel zeich­net sich durch eine in­klu­si­ve Kul­tur mit in­klu­si­ven Struk­tu­ren und Prak­ti­ken aus.

Vor­ha­ben zum Ziel D.1
Die För­de­rung einer wert­schät­zen­den At­mo­sphä­re. Diese ist er­reicht,
wenn
■ eine Ver­trau­ens­kul­tur herrscht (of­fe­ner Um­gang mit Sor­gen, pro­ak­ti­ver
Um­gang mit Kon­flik­ten)
■ Für­sor­ge Teil der Füh­rungs­kul­tur ist (Be­ra­tungs- und Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te,
Mit­ar­bei­ter-Vor­ge­setz­ten-Ge­sprä­che)
■ so­zia­les Mit­ein­an­der durch bar­rie­re­freie Ak­tio­nen ge­för­dert wird
(Wan­der­tag, Be­triebs­aus­flü­ge, After Work Klön­schnack, ge­mein­sa­me
Fei­er­lich­kei­ten etc.)

Die Fach­hoch­schu­le Kiel über­prüft die vor­han­de­nen Struk­tu­ren und Prak­ti­ken in Hin­blick auf ihren Bei­trag zur In­klu­si­on und op­ti­miert sie ge­ge­be­nen­falls.

Ziel D.2: Ver­trau­ens­per­son für Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge mit Be­hin­de­rung
Zur Wahr­neh­mung der In­ter­es­sen Schwer­be­hin­der­ter ist die Ver­trau­ens­per­son für Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge mit Be­hin­de­rung be­stellt. Die Fach­hoch­schu­le als Ar­beit­ge­be­rin ar­bei­tet eng und
ver­trau­ens­voll mit ihr zu­sam­men. Der Vor­gang der Wahl zur Ver­trau­ens­per­son für Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge mit Be­hin­de­rung ist so ge­stal­tet, dass die höchst­mög­li­che Wahl­be­tei­li­gung er­reicht wird.

Vor­ha­ben zu Ziel D.2
Die Fach­hoch­schu­le Kiel stärkt die Ver­trau­ens­per­son in ihrem Amt und un­ter­stützt und wert­schätzt ihre Ar­beit. Die Hoch­schul­lei­tung bie­tet re­gel­mä­ßig Aus­tausch über Be­dar­fe an und er­mu­tigt zur Teil­nah­me an Schu­lungs- und Bil­dungs­maß­nah­men.

Zur Er­hö­hung der Be­tei­li­gung an der Wahl zur Ver­trau­ens­per­son und ihrer Ver­tre­tung wird die be­vor­ste­hen­de Wahl in der Hoch­schu­le kom­mu­ni­ziert.

Ziel D.3: Wei­ter­bil­dungs- und In­for­ma­ti­ons­an­ge­bo­te
Allen Be­schäf­tig­ten ste­hen An­ge­bo­te zur Wei­ter­bil­dung, Sen­si­bi­li­sie­rung und In­for­ma­ti­on zum Thema In­klu­si­on zur Ver­fü­gung.

Vor­ha­ben zu Ziel D.3
In­for­ma­tio­nen zum Thema Be­hin­de­rung und / oder chro­ni­scher Er­kran­kung im Ar­beits­le­ben wer­den auf der In­ter­net­sei­te der Fach­hoch­schu­le Kiel für alle Be­schäf­tig­ten zur Ver­fü­gung  ge­stellt.

Alle neuen Be­schäf­tig­ten der Fach­hoch­schu­le er­hal­ten eine Hand­rei­chung über die ver­schie­de­nen Be­ra­tungs­an­ge­bo­te und Quer­schnitts­the­men wie In­klu­si­on, Di­ver­si­tät, Gleich­stel­lung,
Nach­hal­tig­keit etc. Die Di­ver­si­täts­be­auf­trag­te ent­wi­ckelt eine sol­che Bro­schü­re und gibt diese an die Per­so­nal­ab­tei­lung zur Wei­ter­ga­be an alle neuen Be­schäf­tig­ten.

Im VIP Pro­gramm für neue Be­schäf­tig­te und im IN­SI­DE Pro­gramm für Neu­be­ru­fe­ne / Leh­ren­de wird das Thema In­klu­si­on fest ver­an­kert. Hier gilt es auf die Be­ra­tungs- und In­for­ma­ti­ons­mög­lich­kei­ten von Be­schäf­tig­ten mit Schwer­be­hin­de­rung hin­zu­wei­sen sowie der Stig­ma­ti­sie­rung von Men­schen mit Schwer­be­hin­de­rung ent­ge­gen­zu­wir­ken.

Ziel D.4: Er­hö­hung der An­zahl von Be­schäf­tig­ten mit Schwer­be­hin­de­rung
Wir en­ga­gie­ren uns für die Um­set­zung des Rechts auf Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben von Men­schen mit Schwer­be­hin­de­rung. Men­schen mit Schwer­be­hin­de­rung, aber auch mit Be­hin­de­run­gen
und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen er­fah­ren an un­se­rer Hoch­schu­le auf allen Be­schäf­ti­gungs­ebe­nen (Mit­ar­bei­ten­de in Tech­nik und Ver­wal­tung, wis­sen­schaft­lich Be­schäf­tig­te und Pro­fes­sor*innen) chan­cen­ge­rech­te Be­wer­bungs- und Ein­stel­lungs­ver­fah­ren.

Wir stre­ben zudem an, die Ein­stel­lungs­zah­len stu­den­ti­scher Hilfs­kräf­te mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen, die von der Quo­ten-Vor­ga­be nach SGB IX aus­ge­nom­men sind, zu er­hö­hen.

Vor­ha­ben zu Ziel D.4
Auf un­se­rer In­ter­net­sei­te wird auf dem Stel­len­por­tal auf die bar­rie­re­frei­en Ar­beits­be­din­gun­gen und Vor­ha­ben zur In­klu­si­on hin­ge­wie­sen. Per­so­nen mit Be­hin­de­run­gen und / oder  hro­ni­schen
Er­kran­kun­gen wer­den dazu ein­ge­la­den, sich bei Fra­gen an die Ver­trau­ens­per­son für Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge mit Be­hin­de­rung zu wen­den.

Der Ein­la­dung zu Vor­stel­lungs­ge­sprä­chen wird, der auch auf un­se­rer Web­site ver­öf­fent­lich­te, bar­rie­re­freie Cam­pus­plan bei­ge­fügt. Zudem wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass be­son­de­re Be­dar­fe
be­züg­lich der Durch­füh­rung eines Be­wer­bungs­ge­sprä­ches ohne nä­he­re Be­grün­dung an­ge­mel­det wer­den kön­nen. Auf diese wird im Falle einer Ein­la­dung zum Ge­spräch im Rah­men der Mög­lich­kei­ten ein­ge­gan­gen.

Ziel D.5: Ge­sund­heits­ma­nage­ment
Die Fach­hoch­schu­le Kiel ge­stal­tet das Be­trieb­li­che Ge­sund­heits­ma­nage­ment in sei­nen Hand­lungs­fel­dern Ar­beits­schutz, Psy­cho­so­zia­les Hil­fe­sys­tem, Be­trieb­li­ches  Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment und Be­trieb­li­che Ge­sund­heits­för­de­rung so aus, dass es sich po­si­tiv auf die Füh­rungs- und Hoch­schul­kul­tur, das Be­triebs­kli­ma, die Ar­beits­be­din­gun­gen und das Ge­sund­heits­ver­hal­ten sowie die so­zia­len Kom­pe­ten­zen der Be­schäf­tig­ten aus­wirkt und so zu einem Hoch­schul­all­tag im Sinne der Leit­idee In­klu­si­on bei­trägt.

Vor­ha­ben zu Ziel D.5
Die Fach­hoch­schu­le Kiel bie­tet für ihre Be­schäf­tig­ten Maß­nah­men der Ver­hal­tens- und Ver­hält­nis­prä­ven­ti­on an, um Er­kran­kun­gen (ins­be­son­de­re chro­ni­scher Art) vor­zu­beu­gen bzw. Be­hin­de­run­gen ent­ge­gen zu wir­ken und um die kör­per­li­che und see­li­sche Ge­sund­heit der Be­schäf­tig­ten zu för­dern. An den Maß­nah­men kön­nen, so­weit zu­läs­sig, auch Stu­die­ren­de teil­neh­men.

Im Sinne einer in­klu­si­ven Füh­rungs­kul­tur ist es we­sent­lich, dass Füh­rungs­kräf­te und Prä­si­di­um auf ge­sund­heits- und in­klu­si­ons­re­le­van­te An­lie­gen jedes ein­zel­nen Men­schen ein­ge­hen und
Maß­nah­men er­grei­fen, um deren Wohl­erge­hen zu be­för­dern: Sie stel­len Res­sour­cen be­reit und un­ter­stüt­zen die per­sön­li­che Wei­ter­ent­wick­lung der Mit­ar­bei­ter*innen. Im Falle einer län­ger­fris­ti­gen Er­kran­kung un­ter­stützt die Fach­hoch­schu­le Kiel die Wie­der­ein­glie­de­rung der be­trof­fe­nen Per­son mit allen ge­bo­te­nen Maß­nah­men des Be­trieb­li­chen  Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ments.

UN-BRK Ar­ti­kel 9 – Zu­gäng­lich­keit

Ziel E.1: In­for­ma­ti­on
Men­schen mit Be­ein­träch­ti­gun­gen kön­nen sich weit­ge­hend pro­blem­los auf dem Cam­pus ori­en­tie­ren und kön­nen alle Ge­bäu­de und Räume ohne frem­de Hilfe aus­fin­dig ma­chen.
Ein ak­tu­el­ler La­ge­plan in­for­miert on­line und vor Ort über Hil­fen zur Bar­rie­re­frei­heit sowie noch be­stehen­de bau­li­che Bar­rie­ren.

Vor­ha­ben zu Ziel E.1
Es wird ein Cam­pus-La­ge­plan im Uni­ver­sal De­sign an zen­tra­ler Stel­le auf­ge­stellt. Eine ak­tua­li­sier­te On­line-Ver­si­on ist auf der Web­sei­te ab­ruf­bar.
Ge­plant ist ein um­fas­sen­des in­klu­si­ons­ge­rech­tes Leit­sys­tem, ins­be­son­de­re Be­schil­de­run­gen von bar­rie­re­frei­en Ein­gän­gen, Auf­zü­gen und Toi­let­ten. Zudem wer­den in­klu­si­ons­ge­rech­te Weg­wei­ser bzw. Hin­weis­schil­der bei Be­darf er­gänzt.

Zur Er­leich­te­rung des Stu­di­en­all­tags soll von der Zen­tra­len Stu­di­en­be­ra­tung ein in­klu­si­ver Cam­pus­rund­gang er­ar­bei­tet wer­den und je­weils zu Be­ginn jedes Se­mes­ter an­ge­bo­ten wer­den.
Der Rund­gang soll Hin­wei­se auf bau­li­che Bar­rie­ren und Bar­rie­re­frei­heit, bar­rie­re­freie Toi­let­ten­räu­me, Rück­zugs­mög­lich­kei­ten, Be­ra­tungs­an­ge­bo­te, All­er­gi­ker*innen-Hin­wei­se der Mensa u. v.m. be­inhal­ten. Auf diese Weise kön­nen Men­schen mit ver­schie­dens­ten Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen von dem An­ge­bot pro­fi­tie­ren.

Ziel E.2: Bau­li­che Bar­rie­re­frei­heit der Hoch­schu­le
Das über­ge­ord­ne­te Ziel ist die bau­li­che Bar­rie­re­frei­heit der ge­sam­ten In­fra­struk­tur (Bus­hal­te­stel­len, Fähr­an­le­ger, Wege zum Cam­pus, Wege zu den Ge­bäu­den, Wege in­ner­halb der Ge­bäu­de).
Dort, wo Teile der In­fra­struk­tur über den räum­li­chen Zu­stän­dig­keits­be­reich der Fach­hoch­schu­le Kiel hin­aus­ge­hen, wer­den mög­li­che Maß­nah­men mit den Ei­gen­tü­mer*innen bzw. der Stadt Kiel ab­ge­stimmt.

Ge­bäu­de, Wege und tech­ni­sche Aus­stat­tung sind nach dem Zwei-Sinne-Prin­zip bar­rie­re­frei ge­stal­tet. Die­ses setzt vor­aus, dass min­des­tens zwei der drei Sinne Hören, Sehen und Tas­ten
an­ge­spro­chen wer­den. Die Fach­hoch­schu­le ist be­müht ein ent­spre­chen­des Leit­sys­tem ein­zu­füh­ren und das vor­han­de­ne zu ver­bes­sern.

Vor­ha­ben zu Ziel E.2
Bord­stein­sen­kun­gen, ebene Pflas­te­run­gen und Ze­bra­strei­fen im Au­ßen­be­reich, ein tak­ti­les Leit­sys­tem mit Bo­den­in­di­ka­to­ren so­wohl im Innen- als auch im Au­ßen­be­reich ge­währ­leis­ten die
bau­li­che Bar­rie­re­frei­heit auf dem ge­sam­ten Cam­pus und wer­den – wo er­for­der­lich – er­gänzt. Im Rah­men des Pro­jek­tes „Ve­lo­cam­pus“ wird vom nörd­li­chen bis zum süd­li­chen Cam­pu­sen­de eine Ve­lo­rou­te als „shared space“ ein­ge­rich­tet. Sie wird von einem zu­sätz­li­chen Geh­weg­strei­fen mit tak­ti­lem Leit­sys­tem be­glei­tet. Die­ser Geh­weg könn­te auch als bar­rie­re­freie Haupt­ori­en­tie­rungs­ach­se im Au­ßen­be­reich die­nen.

Für bis­her nicht bar­rie­re­frei er­schließ­ba­re Ge­bäu­de (C14 – KiTa, C16 – Zen­trum für Ler­nen und Lern­ent­wick­lung, C17 – Mar­ke­ting, Cam­pus­re­dak­ti­on) sol­len bar­rie­re­freie Zu­gän­ge ge­schaf­fen wer­den, eben­so soll die Er­reich­bar­keit aller Räume si­cher­ge­stellt wer­den. Der be­reits vor­han­de­ne bar­rie­re­freie Zu­gang des Ge­bäu­des C3 von der West­sei­te wird um eine bar­rie­re­freie Er­schlie­ßung am Haupt­ein­gang er­gänzt. Im Zuge die­ser Maß­nah­me wird der ge­sam­te Vor­platz neu­ge­stal­tet, so dass sich eine roll­stuhl­ge­rech­te Ram­pen­an­la­ge har­mo­nisch in das Ge­samt­bild ein­fügt.

Die in­fra­struk­tu­rel­le Bar­rie­re­frei­heit soll unter Be­ach­tung ver­schie­dens­ter Be­dar­fe um­ge­setzt wer­den. Die*der Di­ver­si­täts­be­auf­trag­te sowie die*der Be­auf­trag­te für Stu­die­ren­de mit Be­hin­de­rung und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen tau­schen sich re­gel­mä­ßig mit der Ab­tei­lung für Bau und Lie­gen­schaf­ten zum Thema Bar­rie­re­frei­heit aus und berät mit der Ab­tei­lung über die Um­set­zung von Ver­bes­se­run­gen.

UN-BRK Ar­ti­kel 9 – Zu­gäng­lich­keit

Ziel F.1: Op­ti­mie­rung der Bar­rie­re­frei­heit von In­for­ma­ti­on und
Kom­mu­ni­ka­ti­on

In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge, wie zum Bei­spiel der In­ter­net­auf­tritt der Fach­hoch­schu­le, sind so ge­stal­tet, dass sie für alle An­ge­hö­ri­gen der Hoch­schu­le und In­ter­es­sier­te nutz­bar sind. In­for­ma­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on sind idea­ler­wei­se für ein mög­lichst brei­tes Spek­trum an Men­schen mit un­ter­schied­lich aus­ge­präg­ten Fä­hig­kei­ten zu hören, zu sehen, oder sich zu  be­we­gen zu­gäng­lich.

Vor­ha­ben zu Ziel F.1
Die Fach­hoch­schu­le ent­wi­ckelt einen Ar­beits­plan, in dem die wich­tigs­ten Schrit­te zur Um­set­zung der BITV 2.0 ge­nannt sind.
Mög­li­che Punk­te kön­nen sein:
■ ein zwei­spra­chi­ger In­ter­net­auf­tritt (Deutsch und Eng­lisch)
■ Hin­weis zur Mög­lich­keit der Ver­grö­ße­rung der Schrift mit Hilfe
einer ma­nu­el­len Tas­ten­kom­bi­na­ti­on
■ Ein­rich­tung einer Vor­le­se­funk­ti­on
■ Ein­hal­tung einer kla­ren Struk­tur und Be­ach­tung von Kon­tras­ten
■ hoch­ge­la­de­ne Do­ku­men­te, die den bar­rie­re­frei­en Stan­dards
ent­spre­chen

Für die Nut­zung in­ner­halb der ein­zel­nen Ab­tei­lun­gen wird ein Leit­fa­den zur bar­rie­re­frei­en Ge­stal­tung von Do­ku­men­ten und In­ter­net­auf­tritt für die ei­gen­stän­di­ge Be­ar­bei­tung ent­wi­ckelt.

UN-BRK Ar­ti­kel 30 – Teil­ha­be am kul­tu­rel­len Leben sowie an Er­ho­lung, Frei­zeit und Sport

Ziel G.1: Prä­senz im kul­tu­rel­len Leben
Es gilt die Stig­ma­ti­sie­rung von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen zu ver­rin­gern und zu ver­hin­dern. Vor­ur­tei­le und Kli­schees las­sen sich am ehes­ten ab­bau­en, wenn es zu einem Aus­tausch mit der stig­ma­ti­sier­ten Per­so­nen­grup­pe kommt. Daher be­trach­tet es die Fach­hoch­schu­le Kiel als not­wen­di­gen Schritt Men­schen mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kung zu re­prä­sen­tie­ren.

Kunst, Kul­tur und Me­di­en spie­len als Aus­druck der Viel­falt des mensch­li­chen Da­seins eine her­aus­ra­gen­de Rolle für die Ent­wick­lung einer in­klu­si­ven Ge­sell­schaft. Sie spie­geln und  eför­dern ge­sell­schaft­li­che De­bat­ten und er­mög­li­chen durch Per­spek­tiv­wech­sel die Aus­ein­an­der­set­zung mit sich selbst eben­so wie mit dem und den An­de­ren. Die Prä­senz von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen im kul­tu­rel­len Leben ist un­ab­ding­ba­re Vor­aus­set­zung für ihre Wahr­neh­mung durch die Ge­sell­schaft.

Das Kul­tur­ange­bot auf dem Cam­pus soll in die­sem Sinne ge­nutzt wer­den, um ge­sell­schaft­li­chen De­bat­ten Raum zu bie­ten und durch ge­ziel­te Prä­senz die In­klu­si­on von Men­schen mit sicht­ba­ren und nicht-sicht­ba­ren Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen zu för­dern.

Vor­ha­ben zu Ziel G.1
Die kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen des Cam­pus bie­ten Kul­tur­schaf­fen­den mit Be­hin­de­run­gen und/ oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen eine Platt­form. Ki­no­fil­me, Aus­stel­lun­gen etc., wel­che die The­men Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­sche Er­kran­kun­gen be­han­deln oder In­klu­si­on dar­stel­len, haben bei der Pro­gramm­aus­wahl einen hohen Stel­len­wert.

Der „Tag der In­klu­si­ven Hoch­schu­le“ wird als re­gel­mä­ßi­ge Ver­an­stal­tung mit wis­sen­schaft­li­chen und kul­tu­rel­len An­ge­bo­ten eta­bliert.

Ziel G.2: Bar­rie­re­freie Ver­an­stal­tun­gen
Ver­an­stal­tun­gen aller Art im All­ge­mei­nen sowie das Kul­tur­ange­bot im Spe­zi­el­len sind bar­rie­re­frei und somit für alle In­ter­es­sier­ten zu­gäng­lich.

Vor­ha­ben zu Ziel G.2
Die Fach­hoch­schu­le ent­wi­ckelt eine ei­ge­ne Hand­rei­chung und Check­lis­te für die Durch­füh­rung von Ver­an­stal­tun­gen unter Be­rück­sich­ti­gung der Bar­rie­re­frei­heit.

Ziel G.3: För­de­rung der Teil­ha­be an sport­li­chen An­ge­bo­ten
Die Teil­nah­me am Hoch­schul­sport ist allen In­ter­es­sier­ten mög­lich.

Vor­ha­ben zu Ziel G.3
Das Sport­bü­ro der Fach­hoch­schu­le ent­wi­ckelt ein Kon­zept, in dem die In­klu­si­on von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen und / oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen ver­an­kert ist. Hier­aus er­ge­ben sich An­ge­bo­te, die sich an alle Sport­be­geis­ter­ten rich­ten.

Bis 2025 wer­den die im Ak­ti­ons­plan fest­ge­schrie­be­nen Vor­ha­ben suk­zes­si­ve in die Tat um­ge­setzt und ein Pro­zess an­ge­sto­ßen, in dem In­klu­si­on als Dauer- und Quer­schnitts­auf­ga­be be­trach­tet wird. Damit un­se­re Hoch­schu­le ein Ort ist, an dem alle die glei­chen Chan­cen haben.

Den aus­führ­li­chen Ak­ti­ons­plan der Fach­hoch­schu­le Kiel fin­den Sie in die­sem bar­rie­re­frei­en Do­ku­ment.