Symposium 2013
Die Hochschule auf dem Weg zur Nachhaltigkeit
Am 13. November 2013 veranstalteten die FH Kiel und die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) ein Symposium an der FH Kiel. Hier wurde eine Plattform zur Diskussion und Erörterung über eine nachhaltigkeitsorientierte Hochschule geboten. Vertreter aus Politik, Gesellschaft, Institutionen und unterschiedlichen Universitäten und Hochschulen hörten Vorträge zu Bedeutungen, Zielen und konkreten Konzepten. Am Nachmittag entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Workshops Handlungsmaßnahmen für die Lehre, Forschung und Verwaltung der Hochschule.
Das Thema Nachhaltigkeit werde die weitere Entwicklung der FH Kiel stark prägen, so Wolfgang Huhn, Vizepräsident der FH Kiel. Denn in der Politik und vor allem in der Bildung werde es in den kommenden Jahren eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Der neue Begriff in diesem Zusammenhang laute „transformative Wissenschaft“. „Die Entfaltung künftiger Menschheit wird nur durch Umgestaltung von Forschung und Lehre möglich sein. Die FH Kiel möchte diesen wichtigen transformativen Prozess mit entwickeln. Hierzu haben wir einen wichtigen ersten Aufschlag gemacht. Es geht um ein bedeutsames Bildungsthema und nicht vordergründig um ‚Mülltrennung‘“, sagte Huhn. FH-Präsident Prof. Udo Beer bekräftigte: „Wir sind jetzt auf dem Weg und werden die Richtung halten.“
Bildungsministerin Waltraud ‚Wara‘ Wende lobte in ihrer Eingangsrede die Initiative der Hochschule und betonte, dass die Reflexion von Nachhaltigkeit einer selbstkritischen Standort- bestimmung entspräche und als herausfordernder Auftrag angenommen werden müsse: „Die Sensibilität für Fragen der Nachhaltigkeit ist national wie international notwendiger denn je. Nachhaltige Entwicklung ist eines der wichtigsten Bildungsthemen unserer Zeit.“ Die Hochschulen könnten dabei eine gesellschaftliche Pionierfunktion einnehmen. Es gehe um viel mehr als um eine interdisziplinäre und transdisziplinäre Fachexpertise. „Es geht um Problemlösungsstrategien und Handlungskonzepte für drängende Zukunftsfragen. Es geht also – und das möchte ich besonders an diesem Ort betonen – um Kernkompetenzen der Fachhochschulen.“
Auch Dirk Scheelje, Leiter des Projekts „Nachhaltigkeit in Wissenschaft und Schulen“ am Bildungsministerium Schleswig-Holstein, forderte die Hochschule auf, gute Konzepte und Vorhaben vorzulegen, dann könne die Politik auch bei knapper Kassenlage intensiv nach Förderungsmöglichkeiten suchen.
„Die FH Kiel soll und kann ihren Platz im Projekt der ‚großen Transformation‘ finden“, erklärte Professor Ulrich Bartosch, Vorsitzender der VDW. „Ihre Disziplinen reichen von Technik über Soziales bis zur Landwirtschaft und Ökonomie, ihr Standort verbindet sie mit Werft-Industrie genauso wie mit Freizeit-Schifffahrt.“ Durch ihre Forschung und Lehre sei die Hochschule als Ort für die Entwicklung von lebenswerter Zukunft prädestiniert.
Am Nachmittag entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei parallel stattfindenden Workshops konkrete Handlungsmaßnahmen für die Lehre, Forschung und Verwaltung der Hochschule. In den Themenforen wurden weitere Konzepte vorgestellt und diskutiert. Im Ergebnis wurden jeweils drei bedeutende Handlungsmaßnahmen herausgearbeitet und im Anschluss vorgestellt.
Prof. Dr. Urban Hellmuth von der FH Kiel freute sich über die tragfähige Basis, die durch das Symposium für die nächsten internen Schritte geschaffen wurde: „Durch den intensiven fachlichen Input sind wir gut ausgestattet, um unsere Initiative weiter voranzubringen.“
Mit der Veranstaltung ergriff die Hochschule die Möglichkeit, sich aktiv in das bundesweite Netzwerk der Nachhaltigkeitsaktiven einzubinden und konnte als Partner das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, die Leuphana Universität Lüneburg, die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die Christian-Albrechts Universität zu Kiel, die Universität Bremen und die Universität Tübingen präsentieren.
Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Studierenden untereinander sowie ein intensiver Austausch mit gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen werden umgehend in die Wege geleitet. Die Lehre soll künftig eine fokussierte Ergänzung durch projektbasiertes und problemorientiertes Lernen zur nachhaltigen Entwicklung erfahren.
Das Programm zur Tagung