Susanne Dede mit Kühen© S. Dede

Zwi­schen Stu­di­um und Hof – das beste aus zwei Wel­ten

Unter der Woche führt sie ein ganz nor­ma­les Stu­den­tin­nen­le­ben. Am Wo­chen­en­de je­doch sieht der Ta­ges­ab­lauf von Su­san­ne Dede, Mas­ter­stu­den­tin am Fach­be­reich Agrar­wirt­schaft der Fach­hoch­schu­le Kiel, ganz an­ders aus : Sie fährt re­gel­mä­ßig zum Hof ihrer El­tern im Land­kreis Stade. „Wenn ich nach Hause fahre, bin ich keine Stu­den­tin mehr, da läuft alles ein biss­chen an­ders”. Die 24-Jäh­ri­ge fühlt sich dem land­wirt­schaft­li­chen Be­reich ver­bun­den, mit dem sie auf­ge­wach­sen ist. Mit der viel.-Re­dak­ti­on hat sie über das Pen­deln zwi­schen zwei Wel­ten ge­spro­chen.

Die Rich­tung war früh klar


Mor­gens um sechs Uhr auf­ste­hen zum Mel­ken, da­nach Klau­en schnei­den. „Das ist ein biss­chen wie die Pe­di­kü­re bei Men­schen”, er­zählt Su­san­ne Dede. An­schlie­ßend geht es wei­ter mit ver­schie­de­nen Ar­bei­ten, die auf dem Hof an­ste­hen. So sieht das ty­pi­sche Wo­chen­en­de der Stu­den­tin aus. Sie stu­diert im Mas­ter „Agrar­ma­nage­ment” an der Fach­hoch­schu­le Kiel und wuss­te schon früh, dass sie diese Rich­tung ein­schla­gen würde: „Es war schon immer so, dass ich mich dafür in­ter­es­siert habe. Ich bin be­reits mit zwölf Jah­ren am Wo­chen­en­de mor­gens zum Mel­ken auf­ge­stan­den. Die Rich­tung war klar für mich.” Nach dem Ab­itur mach­te Su­san­ne Dede zu­nächst eine Lehre zur Land­wir­tin und ent­schloss sich dann, mit dem Stu­di­um einen Schritt wei­ter zu gehen.

Werk­tags lebt die Stu­den­tin in einer WG bei Os­ter­rön­feld. „Ich habe so­zu­sa­gen meine bei­den Wel­ten – das Stu­di­um unter der Woche und den Hof am Wo­chen­en­de”. Zwei Wel­ten, die viel Ab­wechs­lung bie­ten und sich gut er­gän­zen. Wenn sie an die Zu­kunft denkt, lä­chelt Su­san­ne, denn nach ihren El­tern wird sie den Hof im Land­kreis Stade über­neh­men, auf dem sie auf­ge­wach­sen ist. Der um­fasst einen Milch­vieh­be­trieb mit 140 Kühen, eine Bul­len­mast mit etwa 120 Bul­len und 100 weib­li­chen Rin­dern, Ge­trei­de­fel­der und vie­les mehr. Die Kühe würde sie auch in Zu­kunft be­hal­ten wol­len – in­klu­si­ve ihrer Lieb­lings­kuh Num­mer 748.

Für das Stu­di­um selbst sei es wich­tig, aus­rei­chend Pra­xis­er­fah­rung und den nö­ti­gen Bezug zu haben, meint Su­san­ne. Daran fehlt es ihr de­fi­ni­tiv nicht. Mo­men­tan ar­bei­ten sie zu fünft auf dem Hof. Ob sie den Be­trieb spä­ter al­lei­ne füh­ren wird oder je­man­den mit ins Boot holt, weiß sie noch nicht genau. „Ich kann mir aber nicht vor­stel­len, etwas an­de­res zu ma­chen”, er­zählt die Stu­den­tin.

Klare Pro­gno­sen für die Zu­kunft


Für die Zu­kunft der Land­wirt­schaft hat Su­san­ne Dede klare Pro­gno­sen. Sie meint, dass alles noch mehr mo­der­ni­siert wer­den wird. Klei­ne Be­trie­be wür­den wei­ter ster­ben und große Be­trie­be aber gleich­zei­tig nicht ins Un­end­li­che wach­sen. „Das würde von der Struk­tur her gar nicht hier­her pas­sen.” Was zu­künf­tig zum Pro­blem wer­den könn­te und sich auch jetzt be­reits be­merk­bar macht, ist das Wet­ter. „Durch die lan­gen Tro­cken­pha­sen fällt die Ge­trei­de­ern­te die­ses Jahr wohl oder übel ins Was­ser”, er­zählt die 24-Jäh­ri­ge. Lang­fris­tig müsse man schau­en, ob eine In­ves­ti­ti­on in Be­wäs­se­rungs­an­la­gen sinn­voll sei.

Es­ther Ma­ra­ke

© Fach­hoch­schu­le Kiel