Eine Frau© S. Hansen
Carla Gräschke studiert Soziale Arbeit an der Fachhochschule Kiel.

Zwischen Kunst und Wissenschaft

von Sharina Hansen

Am 5. und 11. Juli 2024 machte das Kollektiv Buchstabenbäuche den Campus der Fachhochschule Kiel zu seiner Bühne, auf der es die Welten von Sozialarbeit und Kunst miteinander verschmolz. Neben dem eigens kreierten szenischen Spiel „Positur & nabel“ veranstaltete es die performative Lesung „laut Lauschen“. Hinter dem Kollektiv Buchstabenbäuche stehen Carla Gräschke, Studentin der Sozialen Arbeit, und ihr guter Freund Robin Dorn.

„Unsere Darbietungen waren Experimente, die künstlerischen Ausdruck und gesellschaftliche Reflexion miteinander verbinden sollten. Wir wollten Räume neu oder zumindest anders denken und dabei soziale Themen aufgreifen“, erklärt Gräschke. Thematische Anregung für das Kollektiv Buchstabenbäuche war das Modul Ästhetische Bildung von Prof. Dr. Sabine Grosser. „Auch außerhalb des Moduls beschäftige ich mich mit Kunst“, führt Gräschke aus. „Ich sehe Kunst als eine potente Möglichkeit des Ausdrucks.“

Mit ihren Darbietungen wollte das Kollektiv Buchstabenbäuche Studierende sowie andere Zuschauerinnen und Zuschauer zum Nachdenken anregen und neue Perspektiven eröffnen. Um auch Menschen zu erreichen, die sehr in ihrem Alltag involviert sind, wählte das Kollektiv Buchstabenbäuche unter anderem den Sokratesplatz als Bühne. „Wir wollten den zur Verfügung stehenden Raum anders zu nutzen und uns hörbar machen“, sagt Gräschke. „Viele reden immer von ‚wir könnten doch‘, aber niemand setzt es um! Wir wollten ausprobieren was passiert, wenn wir uns den Raum einfach mal anders aneignen“, so Gräschke weiter.

Mit dem szenischen Spiel „Positur & nabel“ griff das Kollektiv Buchstabenbäuche die Dualität und Spannung von Wissenschaft und Emotionen auf. „Dabei ging es uns unter anderem um die Frage, ob sich beides voneinander trennen lässt; insbesondere, wenn Wissenschaft etwas von Menschen Gemachtes ist“, erklärt Gräschke. „Am Ende wollten wir aufzeigen, wie Kunst und Soziale Arbeit neue Formen von Kommunikation und Reflexion schaffen und so einen gesellschaftlichen Dialog anregen können.“ (jkl)

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