Vladimir Sitnikov war schon mehrfach zu Gast im Bunker-D der Fachhochschule Kiel. Das Werk des in Moskau geborenen Künstlers ist facettenreich. Im Rahmen der Ausstellung „Zielort Berlin“, die am Donnerstag, 16. Februar, eröffnet wird, zeigt Sitnikov eine Seite von sich, die bisher im Bunker-D noch nicht zu sehen war: Mit einer Reihe von Zeichnungen wirft Sitnikov einen künstlerisch-analytischen Blick auf Deutschlands Zentrum von politischer Macht und musealer Kultur: Berlin – genauer: den Bereich auf und um die Museumsinsel. In der dortigen räumlichen Zusammengedrängtheit von martialischen Machtsymbolen und schönen Künsten erkennt Sitnikov eine „imperiale Ästhetik“. Für ihn ist klar, dass je nachdem, wer gerade politisch an der Macht ist, altehrwürdige Symbole zu deren Zwecken vereinnahmt, instrumentalisiert und entsprechend verändert werden. Genau dieses Bestreben vermutet Vladimir Sitnikov hinter den aktuellen monumentalen baulichen Veränderungen im Bereich der historischen Museumsbauten auf und um die Berliner Museumsinsel. In seinen Zeichnungen greift Sitnikov auf Motive der Vedutenmalerei zurück – detaillierte Stadtansichten, die früher im Grunde die Funktion von Ansichtskarten erfüllten. Sitnikov fügt seinen Zeichnungen von Pergamon-Museum, Nationalgalerie, Bodemuseum und Co. zusätzliche Elemente hinzu. Solange die Umbauarbeiten im Zentrum Berlins noch laufen und die Wirkung des Gesamtergebnisses noch unklar ist, können Vladimir Sitnikovs „Veduten“ Kunstbetrachtende dazu anregen, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen.
Vernissage: Donnerstag, 16. Februar, 18 Uhr im Bunker-D, Schwentinestraße 11, 24149 Kiel. Danach ist die Ausstellung bis Mittwoch, 1. März, jeweils mittwochs während der regulären Öffnungszeit des Bunker-D von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Termine sind nach Vereinbarung unter bunker-d(at)fh-kiel.de möglich.
Hintergründe zum Künstler
Der gebürtige Moskauer ist seit 1986 als freischaffender Künstler tätig und lebt seit 1996 in Kiel. Er arbeitete bereits mit der Muthesius Kunsthochschule zusammen und war als Dozent an der Volkshochschule (2002 - 2004) und im Institut für Kunstgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (2007 - 2011) tätig.
veröffentlicht am 09.02.2017