Eine Fähre hält am Fähranleger© L. Klemm
Beeindruckende Aussicht inklusive: Die Fährfahrt zwischen West- und Ostufer ist jeden Tag ein Erlebnis.

Wohnen in Kiel: Gründe für das Westufer

von Nele Becker

Wer neu in Kiel ist, fragt sich schnell: Ist mein Platz auf dem Ost- oder auf dem Westufer?

Einmal über die Förde

Da der Campus der FH Kiel auf dem Ostufer liegt, ist der Weg zur Vorlesung vom Westufer aus etwas länger – gleichzeitig aber auch sehr besonders: Das Semesterticket gilt in Kiel nämlich nicht nur für die Busse, sondern auch für die Fähre. Mit der Schwentinelinie F2 dauert es nur zehn Minuten von der Reventloubrücke auf dem Westufer bis zum Anleger Dietrichsdorf direkt an der FH Kiel. Und: Die Fahrradmitnahme ist auf der F2 inklusive.

Wer mag, kann natürlich auch die gesamte Strecke zum Campus mit dem Fahrrad zurücklegen. Je nach Stadtteil (und Windrichtung) tritt man vom Westufer aus etwa 20-30 Minuten in die Pedale.

Doch lieber mit dem Bus fahren? Dann sollte man sich die Linien 60S und 11 merken. Mit dem Schnellbus erreicht man die FH Kiel vom Hauptbahnhof aus in etwa 20 Minuten, mit der Linie 11 in einer knappen halben Stunde.  

Die grüne Stadt am Meer

Kiel wird häufig als graue, sogar hässliche Stadt am Meer betitelt, dabei hat sie echt viel Grün zu bieten: Moorteichwiese, Schrevenpark, Forstbaumschule, Viehburger Gehölz, den alten und den neuen Botanischen Garten – um nur ein paar zu nennen.

Der größte Pluspunkt ist natürlich die Lage am Wasser. Rudern, Segeln, (Kite-)Surfen, Paddeln, Stand-up-Paddling: Viele Kieler*innen sind echte Wasserratten, und Wassersportbegeisterte kommen in Kiel voll auf ihre Kosten.

Schwimmen gehen Kieler*innen gerne an der Kiellinie, der Uferpromenade, an einer der beiden bewachten Badestellen der Stadt Kiel: In der Hauptsaison von Mai bis September kann man unweit der Reventloubrücke sowie an der Bellevuebrücke zur Erfrischung in die Förde springen.

Das Kieler Westufer von der Schwentinefähre aus©N. Becker
An der Kiellinie lassen viele Kieler*innen gerne die Seele baumeln.

Auch an Land ist die Kiellinie der Place-to-be – ob zum Spazieren, (Inline-)Skaten, Fahrradfahren, Beachvolleyball spielen, oder einfach zum Entspannen, um etwas Sonne zu tanken oder ein Fischbrötchen mit Freund*innen zu genießen.

Wann immer etwas mehr Zeit ist, heißt es: Ab an den Strand! Die beliebtesten Strände am Westufer in Stadtnähe sind Falckenstein, Schilksee und Strande. In den Sommermonaten sind sie bequem per Fähre (F1) oder per Schnellbus (StrandExpress) erreichbar. Mindestens einmal sollte jede*r die Aussicht vom Sonnendeck der Förde-Fährlinie genießen.

Wer den Strandbesuch mit einer Sporteinheit verbinden möchte, kann auch eine Fahrradtour nach Falckenstein machen. Nach 30 bis 45 Minuten auf dem Drahtesel macht es gleich doppelt Spaß, sich in die Fluten zu stürzen.

Blick über den Falckensteiner Strand auf das Meer©L. Gehde
Leben, wo andere Urlaub machen: Am Falckensteiner Strand genießen die Kieler*innen die Sonnenstunden.

Wochenmärkte

Was für das echte Kiel-Feeling ebenfalls dazu gehört, ist ein Besuch auf dem Wochenmarkt. Mittwochs und samstags geht es dafür auf den Exerzierplatz (Exer), montags und donnerstags auf den Blücherplatz (Blücher). Dort treffen sich Frühaufsteher*innen und Nachteulen zum Wocheneinkauf – oder einfach auf einen Kaffee. Das Angebot reicht je nach Jahreszeit von frischen Brötchen, Obst und Gemüse, über Fischbrötchen und Honig bis hin zu Schnittblumen und Leckerlis für die liebsten Vierbeiner.

Marktstände auf dem Wochenmarkt in Kiel©N. Becker
In Kiel ist fast jeder Tag ein Markttag.

Kaffee, Kneipen, Kunst & Kultur

Die Kieler Kaffeekultur kann sich wirklich sehen lassen. Einzigartige Café-Perlen gibt es in allen Stadtteilen des Westufers – einfach mal treibenlassen und ein paar ausprobieren.

Auch Kneipen und Bars gibt es einige, wenn auch im gesamten Stadtgebiet verstreut. Ein richtiges Kneipenviertel gibt es zwar nicht, am Dreiecksplatz und um die berüchtigte Bergstraße („Berger“), in der einige Kieler Clubs angesiedelt sind, werden Nachtschwärmer*innen aber garantiert fündig.

Und sonst so? Wie wäre es mit einem Konzert von Bands und Künstler*innen sämtlicher Genres in kleinen oder großen Locations – im Sommer gerne als Open-Air. Auf Kinofans warten inhabergeführte Kinos, und auch die Auswahl an Museen ist groß: Vom Freilichtmuseum Molfsee über die Kunsthalle zu Kiel bis hin zum Schifffahrtsmuseum – auf dem Westufer bleiben keine Wünsche offen.

In Kürze stellt Laura Klemm an dieser Stelle Gründe für das Wohnen auf dem Ostufer vor. 

© Fachhochschule Kiel