KIEL. „Wir brauchen kluge Frauen und Männer, die die wichtigen Fragen unserer Zeit anpacken“, sagte heute (16. Mai) Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Waltraud ´Wara´ Wende auf der Konferenz ´Was ist gute Lehre?´ der Fachhochschule Kiel und hob die Themen Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit als aktuelle Herausforderungen hervor. „An den Universitäten treffen sich junge Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten, Frauen und Männer, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Und wir brauchen sie alle“, sagte die Ministerin. ür die Hochschulen bedeute dies, dass sie vor der Herausforderung stünden, für eine sehr gemischte Studierendenschaft mit sehr unterschiedlichen Hintergründen Studiengänge und Lehrformen zu entwickeln.
Die Ministerin beklagte, dass zu häufig die geforderte Diversität dazu führe, dass die Themen Gleichstellung und Genderorientierung in den Hintergrund gerieten, dabei bestehe insbesondere im Bereich der Professorinnen großer Handlungsbedarf: „Eine Erhöhung der Zahl der Professorinnen an den Hochschulen hat auch etwas mit notwendigen Veränderungen in der Lehre zu tun.“ Wende erklärte, den Frauenanteil an Professuren signifikant anzuheben, sei Ziel der Landesregierung; 18 Prozent Frauenanteil in diesem Bereich in Schleswig-Holstein seien zu wenig. Sie betonte auch den Stellenwert des Professorinnen-Programms des Bundes, „das deutliche Impulse für Gleichstellungspolitik an Hochschulen setzen kann“. Es sei erfreulich, dass die Universitäten Kiel und Lübeck sowie die Fachhochschule Kiel im ersten Bundesprogramm mit acht Regel- und einer Vorgriffsprofessur erfolgreich gewesen seien.
„Wir wollen das Frauenprofessur-Programm stärken“, sagte die Bildungs- und Wissenschaftsministerin und kündigte komplementäre Landesmittel in Höhe von 500.000 Euro an. Zudem erwäge sie, die Erhöhung des Frauenanteils beim Hochschulpersonal in den Zielvereinbarungen mit den Hochschulen zu verankern und an die Mittelvergabe zu koppeln.
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