Der gebürtige Bad Schwartauer ist seit September 2011 Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Externes Rechnungswesen an der Fachhochschule Kiel und seit Juli 2020 Prodekan für Studium und Lehre des Fachbereichs Wirtschaft. Wie er Professor wurde, folge keiner roten Linie, glaubt Pasternack. Im Interview erzählt er daher, auf welchem Weg er zu seiner heutigen Tätigkeit gelangt und was sein persönliches Erfolgsrezept ist.
Herr Prof. Dr. Pasternack, was wollten Sie als Kind werden?
Ich habe in Kindheit und Jugend erfolgreich Tennis und Fußball gespielt. Eine Idee war daher, in die USA an ein Sport College zu gehen, um dort Tennis und ein Studium verbinden zu können. Daraus wurde aber nie etwas. Mein Vater war Ingenieur und meine Mutter im Finanzbereich tätig; beide waren und sind sehr bodenständig. So wollte ich letzten Endes auch eher etwas ‚solides‘ machen (lacht).
Sie haben nach ihrer Ausbildung zum Bankkaufmann kurz gearbeitet und dann direkt nochmal studiert. Wie kam dieser Schritt?
Ich bekam von meiner Ausbildungsbank ein Übernahmeangebot und habe überlegt, ob ich es annehme. Jedoch wollte ich mich gerne weiterbilden, noch mehr Inhalte kennenlernen, meinen Horizont erweitern und auch nochmal außerhalb des norddeutschen Raumes leben.
Es folgte ein BWL-Studium – zuerst in München und dann in Hamburg. Sind Sie südlich der Elbe nicht glücklich geworden?
Ich bin tatsächlich nie wirklich in München angekommen. In der Vorlesungszeit bin ich am Wochenende häufig zum Tennis spielen in der Heimat und in der vorlesungsfreien Zeit auch kaum in München gewesen, sodass ich dort kein soziales Netz aufgebaut habe.
2004 kam der Abschluss als Diplom-Kaufmann der Betriebswirtschaftslehre an der Uni Hamburg. War Ihnen klar, dass Sie noch promovieren wollten?
Zunächst nicht. Ich hatte während des Studiums überhaupt nicht vor, zu promovieren. Nach dem Abschluss befand ich mich in einer Anstellung bei einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und habe dann einen Anruf von Prof. Dr. Carl-Christian Freidank bekommen – einer meiner Professoren an der Uni Hamburg. Bei ihm wurde eine Promotionsstelle frei, die er für mich, wegen meiner Kündigungsfristen, freihalten würde. Das Angebot war sehr spannend. Also bin ich zurück an die Uni gegangen.
Nach Ihrer Promotion 2010 erfolgte erneut der Weg in die Praxis, bevor Sie 2011 an die FH gingen. Da haben wir doch den roten Faden?
Das stimmt wohl ein bisschen. Eine Promotion ist schon eine enorme Herausforderung. Ich wollte nach der Promotion aber wieder meine Fähigkeiten in der Praxis einbringen. Während meiner folgenden Tätigkeit bei einem großen deutschen Konzern in Bonn, habe ich dann die Ausschreibung an der FH gesehen, die sehr interessant klang.
Sowohl während meiner Zeit in der Praxis, als auch während meiner Studienzeit als Tutor und Promotionszeit, hatte ich immer wieder Aufgaben, bei denen ich Wissen weitergegeben und Wege aufgezeigt habe. Auch das war also ein roter Faden in meinem Werdegang.
Die Professur an der Fachhochschule Kiel ab 2011 war also die richtige Entscheidung?
Auf jeden Fall. Ich glaube aber auch, dass ich mit einem anderen beruflichen Weg glücklich geworden wäre. Ich habe während der vor der FH liegenden Stationen viele tolle Menschen und Bereiche kennenlernen dürfen.
Seit dem Beginn an der FH habe ich eine Menge neuer Sachen mitbekommen und viele weitere Mosaiksteinchen zu meinem Erfahrungsschatz hinzugefügt. Das ist etwas, das ich jeder und jedem mitgeben kann: Es lohnt sich immer, sich gut zu bilden und einen breiten Wissensstand zu haben. Auf dem Weg dahin ergeben sich viele Möglichkeiten und Chancen, wie damals, als mein Doktorvater mich wegen der Promotionsstelle anrief.
Ich hoffe auch, dass ich mit meinem Wirken an der FH, Studierenden, dem Fachbereich Wirtschaft, der Hochschule und der Praxis weiterhelfen konnte und kann. Ich freue mich auf die Zukunft.