Ein Vogel aus Papier© FRoS­TA

Wie kom­mu­ni­ziert man nach­hal­ti­ge Tief­kühl­kost?

von Joa­chim Kläschen

Im Modul „Markt­kom­mu­ni­ka­ti­on“ ver­mit­telt Prof. Dr. Petra Di­ckel Stu­die­ren­den des Fach­be­reichs Me­di­en, auf wel­chen Wegen Un­ter­neh­men den Kon­takt zu Kun­din­nen und Kun­den su­chen und wel­che Bot­schaf­ten sie auf die­sen Wegen kom­mu­ni­zie­ren möch­ten. An­schlie­ßend stellt sie ihren Stu­die­ren­den eine span­nen­de Auf­ga­be: Sie sol­len das Ge­lern­te in die Tat um­set­zen, indem sie in klei­nen Teams Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kon­zep­te für echte Or­ga­ni­sa­tio­nen er­stel­len und ihre Ar­bei­ten den Un­ter­neh­men prä­sen­tie­ren.

Ins­ge­samt elf Stu­die­ren­den-Teams er­hiel­ten von Prof. Di­ckel so die Auf­ga­be, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kon­zep­te für das Tief­kühl­kost-Un­ter­neh­men FRoS­TA zu ent­wer­fen. Drei der Teams haben sich dabei ins­be­son­de­re mit der Frage be­schäf­tigt, wie die Marke im Be­wusst­sein der Kun­din­nen und Kun­den noch stär­ker mit dem Thema „Nach­hal­tig­keit“ ver­knüpft wer­den kann. Ihre Er­geb­nis­se prä­sen­tier­ten die drei Teams am Mon­tag, 25. Ja­nu­ar, in einer Video-Kon­fe­renz, an der auch Frie­de­ri­ke Ah­lers und Bi­an­ca Ströt­zel aus der Ab­tei­lung Öf­fent­lich­keits­ar­beit von FRoS­TA teil­nah­men.

Zu­nächst hat­ten alle Teams der po­ten­ti­el­len Kund­schaft auf den Zahn ge­fühlt. Mehr als 230 Per­so­nen waren unter an­de­rem ge­fragt wor­den, wel­che Merk­ma­le sie mit der Marke FRoS­TA ver­ban­den. Es zeig­te sich in allen drei Fäl­len, dass den Be­frag­ten zwar viel Po­si­ti­ves zum Tief­kühl­kost-Her­stel­ler ein­fiel, al­ler­dings den Be­griff Nach­hal­tig­keit nur mit­tel­mä­ßig mit FRoS­TA ver­ban­den. Die­ses Er­geb­nis un­ter­strich zudem, wie rea­li­täts­nah die Auf­ga­ben­stel­lung ge­wählt war.

An­schlie­ßend er­klär­ten die Grup­pen, an wel­che Ziel­grup­pen sich ihre Nach­hal­tig­keits­kom­mu­ni­ka­ti­on wen­den und mit wel­chen Maß­nah­men die Nach­hal­tig­keit kom­mu­ni­ziert wer­den soll­te. Dabei zeig­ten die Teams durch­weg krea­ti­ve, al­ler­dings sehr un­ter­schied­li­che An­sät­ze.

Das erste Team mit Char­le­en Ber­mann, Lena Groth-Jan­sen, Pau­li­ne Hem­pel und An­ni­ka Lu­b­an­ski schlug den Dreh eines Cor­po­ra­te-Vi­de­os vor, durch das sich ein Ori­ga­mi-Vogel aus einer FRoS­TA-Ver­pa­ckung als Leit­mo­tiv zie­hen soll­te. Als zwei­te Maß­nah­me emp­fahl das Team die di­rek­te Kom­mu­ni­ka­ti­on mit der Ziel­grup­pe auf Pu­bli­kums­mes­sen. Zudem soll­te ein PR-Event mit Vor­trä­gen und einer Un­ter­neh­mens­füh­rung Jour­na­lis­ten und Nach­hal­tig­keits-In­flu­en­cer über­zeu­gen.

Das Team aus Tabea Stitz, Leo­nie Fuhr­mann und Ame­lie Lü­beck setze auf an­de­re Werk­zeu­ge. Mit FRoS­TA-Fuß­spu­ren in öf­fent­li­chen Plät­zen und Su­per­märk­ten soll­te nicht nur auf den klei­nen CO2-Ab­druck der Tief­kühl­kost hin- son­dern auch der Weg zu den Pro­duk­ten in der Truhe ge­wie­sen wer­den. Flan­kie­rend zu die­sem Gue­ril­la-Mar­ke­ting soll­te der wö­chent­li­che Cor­po­ra­te-Pod­cast „NACH-Hören“ die The­men Nach­hal­tig­keit und ge­sun­de Er­näh­rung be­we­gen und zudem der You­Tube-Kanal des Un­ter­neh­mens neu be­lebt wer­den. An einem selbst er­stell­ten Pod­cast zeig­te das Team auch gleich an­schau­lich, wie die­ser aus­se­hen könn­te.

Einen re­gel­mä­ßi­gen Pod­cast emp­fand auch das Team aus Se­bas­ti­an Rei­mann, Phil­ipp To­mal­la, Ma­xi­mi­li­an Pentz­lin und The­re­sa Mül­ler als ein ge­eig­ne­tes Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel. Der „Frost­CAST“, solle sich alle zwei Wo­chen mit Nach­hal­tig­keits­the­men aus­ein­an­der­set­zen. Ein wei­te­rer Vor­schlag be­stand in ganz­sei­ti­gen An­zei­gen in the­ma­tisch pas­sen­den Ma­ga­zi­nen. Zudem emp­fahl das Quar­tett, stär­ker auf So­ci­al Media zu set­zen und prä­sen­tier­te sogar ein Bei­spiel­vi­deo für In­sta­gram.

Zum Ab­schluss stell­te jedes Team einen Zeit­plan für die Um­set­zung der Maß­nah­men vor und prä­sen­tier­te eine Bud­get­pla­nung. Frie­de­ri­ke Ah­lers und Bi­an­ca Ströt­zel aus der Öf­fent­lich­keits­ar­beit von FRoS­TA hat­ten im An­schluss viel Lob für die drei Teams und be­stä­tig­ten die Stu­die­ren­den in ihrer Ar­beit. „Ich bin be­ein­druckt und fast sprach­los von Ihrer Krea­ti­vi­tät“, be­gann Ströt­zel ihre Ant­wort. In­ter­es­siert frag­te sie nach einer Emp­feh­lung, ob man für die Mo­dera­ti­on der Pod­casts bes­ser auf ei­ge­nes Per­so­nal oder ex­ter­ne Pro­fis set­zen solle.

Frie­de­ri­ke Ah­lers ging in­ter­es­siert auf die Idee ein, das Un­ter­neh­men stär­ker auf Pu­bli­kums­mes­sen zu prä­sen­tie­ren: Al­ler­dings sei der Er­folg einer sol­chen Maß­nah­me schwe­rer zu mes­sen als bei­spiels­wei­se der von So­ci­al-Media-Kam­pa­gnen. Zudem führ­te sie aus, dass ein Mes­se­auf­tritt mit hö­he­ren Kos­ten ver­bun­den sei, als das Team in sei­ner Prä­sen­ta­ti­on ge­schätzt habe und daher im Kom­mu­ni­ka­ti­ons-In­stru­men­ta­ri­um eine Son­der­rol­le ein­näh­me.

Schlie­ß­lich war die On­line-Prä­sen­ta­ti­on eine span­nen­de und loh­nen­de An­ge­le­gen­heit für die Stu­die­ren­den und das Un­ter­neh­men. Die Teams er­fuh­ren ei­ner­seits, dass ihre Ar­beit von den Pro­fis an­ge­nom­men wurde, er­hiel­ten aber aus der Pra­xis auch kri­ti­sche Rück­mel­dun­gen zu ihren Kon­zep­ten. Die Ver­tre­te­rin­nen von FRoS­TA konn­ten sich ein Bild davon ma­chen, wie die Stu­die­ren­de mit fri­schem Blick an die Auf­ga­ben­stel­lung her­an­gin­gen und so neue Im­pul­se für die ei­ge­ne Ar­beit ge­win­nen.

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