144 junge Menschen absolvierten am Sonnabend (13. Januar 2024)ihren Aufnahmetest für das Studienkolleg an der Fachhochschule Kiel. Nach einem erfolgreichen Abschluss der ein Jahr dauernden Qualifizierung können die Kollegiat*innen an einer deutschen Fachhochschule ein ingenieur- oder wirtschaftswissenschaftliches Studium aufnehmen. „Die Stimmung war wirklich gut. Ich war sehr erleichtert, dass so viele trotz des Bahnstreiks gekommen sind“, sagt Triinu Buchloh, die Leiterin des Studienkollegs.
Für Alle, die den Termin nicht wahrnehmen konnten, bietet die FH am kommenden Freitag (19. Januar 2024) einen zweiten Prüfungstermin an. Im Rahmen des Tests müssen die Teilnehmer*innen kurze Sätze auf Deutsch schreiben, einen Text lesen und Fragen zu dessen Inhalt beantworten sowie Hörverständnisaufgaben lösen. Im Mathetest erwarten sie u.a. Aufgaben in Klammer- und Bruchrechnung und binomische Formeln.
Erstmals waren am Tag des Aufnahmetests die Handwerkskammer Schleswig-Holstein und die Industrie- und Handelskammer zu Kiel mit einem Informationsstand an der FH Kiel vertreten. Gemeinsam informierten sie über das duale Ausbildungssystem in Deutschland, stellten entsprechend der fachlichen Ausrichtung des Studienkollegs verschiedene Ausbildungsberufe vor. Carmen Haas arbeitet als Willkommenslotsin bei der Handwerkskammer Lübeck. Das Handwerk, betont sie, sei offen für Menschen aus aller Welt. Schon jetzt liege der Anteil von Auszubildenden mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit im Kammerbezirk Lübeck bei rund 12 Prozent. „Dass wir hier aufklären und für das Handwerk werben konnten, ist für uns bereits ein voller Erfolg. Vielen waren die Perspektiven, die sich durch eine berufliche Ausbildung ergeben, bisher nicht bewusst. Wir hoffen, dass dieses Konzept weiter angeboten wird.“.
Das wünscht sich auch Kristina Böttcher-Rath, Beraterin für Fachkräftesicherung bei der IHK zu Kiel. Junge Menschen, die in Deutschland leben und arbeiten wollen, seien für die Wirtschaft eine attraktive Zielgruppe, betont Böttcher-Rath. „Ausländische Fachkräfte sind eines der größten Potenziale, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Wir hoffen, dass das Pilotprojekt so erfolgreich wird, dass wir es bald ausweiten und viele neue Ausbildungsverträge schließen können.“
Tatsächlich soll die Kooperation verstetigt werden. Auch bei dem nächsten Aufnahmetest im Juni 2024 wollen IHK und Handwerkskammer wieder für duale Ausbildungsberufe in Handwerk und Wirtschaft werben.