Eine Frau, schwarz gekleidet, eingekeilt zwischen schwarzen Wänden. Licht erhellt nur den Raum hinter ihr, an dessen Schwelle sie steht. Sie wirkt wie zu einem Holzschnitt erstarrt. Das Bild „Wächterin“ ist nur eine der Arbeiten, die Ilka Kollath eigens für ihre Ausstellung „was bleibt“ in der Fachhochschule (FH) Kiel geschaffen hat. Die Vernissage findet am Donnerstag, 17. Januar 2013, um 18 Uhr im Bunker-D statt.
Neben einem weiteren Digitaldruck auf LKW-Plane präsentiert Ilka Kollath auch drei Videoarbeiten. „Wie bereits der Titel „was bleibt“ vermuten lässt, sind es Fragen existentieller Art, die ich mit meinen Arbeiten in dieser Ausstellung stelle“, so die Künstlerin. In ihrem Video „was bleibt“ untersucht sie, was bleibt, wenn die Welt ins Wanken gerät, der Boden unter den Füßen verschwindet und nichts mehr fest ist. „Ein Mensch springt ins Wasser, die Zeit beginnt abzulaufen, der Boden schwankt und das Auge des Betrachtenden versucht, in einem Fixpunkt Halt zu finden“, erklärt sie. In „Nomadin“ geht es um das Fortgehen und die Frage, was bleibt, wenn nichts mehr von Dauer und Beständigkeit ist. Von pathetischer Musik und ihrem Schatten angekündigt, durchschreitet eine alte Frau würdevoll und einsam das Blickfeld der Kamera. „Der Bunker als Sinnbild von Bedrohung, Angst und Tod, welche immer noch schwer auf den morbiden Gemäuern lasten, hat mich in besonderem Maße inspiriert, Arbeiten zu dieser Thematik auszustellen“, sagt Ilka Kollath.
Die Ausstellung „was bleibt“ ist bis zum 13. Februar 2013 mittwochs während der regulären Öffnungszeiten des Bunker-D von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Termine nach Vereinbarung unter bunker-d(at)fh-kiel.de.
Hintergründe zur Künstlerin
Ilka Kollath studierte Freie Kunst an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. In dieser Zeit erweiterte sie die Malerei, indem sie das Material Farbe durch Licht, durch Diaprojektion, und die Leinwand durch den Raum ersetzte. Allmählich entwickelte sie ihre Dia-Installationen weiter zu Videos. Parallel arbeitet die Künstlerin an Digitaldrucken auf LKW-Planen. Als Grundlage dienen ihr Fotos, die sie am Computer bearbeitet und verfremdet. So ist der malerische Ansatz in ihren Arbeiten unverkennbar. 1993 erhielt Ilka Kollath den Gottfried-Brockmann-Preis der Landeshauptstadt Kiel, 2007 den Landesschaupreis des Bundesverbandes Bildender Künstler Schleswig-Holstein.
Pressefotos zum kostenlosen Download finden Sie unter:
- Wächterin
- Nomadin
(Copyright: Ilka Kollath)
veröffentlicht am 09.01.2013
© Fachhochschule Kiel