VR-Brillen in der Lehre? Das gab es kürzlich erstmals am Fachbereich Wirtschaft. Studentin Kristin Siemers präsentierte Prof. Dr. Marco Hardiman und Prof. Dr. Christopher Kühn ihre Gedanken zum Thema „Auswirkung der Digitalisierung auf den motorisierten Individualverkehr“ im Rahmen des Master-Studiengangs Digital Business Management und stellte sich dabei die Frage, wie das Metaverse helfen könne, Verkehrswege zu vermeiden. Die Präsentation ihrer Gedanken wurde dabei selbst zum Anschauungsmaterial – im Metaverse.
„Es hat mich wirklich umgehauen, wie eindringlich das ist“, sagt Hardiman über den digitalen Termin. Im Vorfeld wurde dafür innerhalb der Metaverse-Anwendung „Horizon Workrooms“ ein virtueller Raum eingerichtet – inklusive Tischen, Stühlen, Präsentationsbildschirm, Whiteboard und FH Kiel-Logo vor kielgerechter Strandkulisse. Jeder der Teilnehmenden erscheint darin mit einem Avatar, der die von der getragenen VR-Brille registrierten Kopf- und Armbewegungen wiedergibt. „Man hat das Gefühl einer tatsächlich physischen Zusammenkunft. Ich habe mich regelrecht erschrocken, als ich Kollegen Kühn auf einmal neben mir erblickt habe“, so Hardiman begeistert. Nach dem Absetzen der Brille erscheine die Realität regelrecht langweilig, was wiederum auch Angst macht, gibt Hardiman zu bedenken.
Für die Studentin Kristin Siemers war diese Veranstaltung nicht weniger aufregend. „Ich habe mich auch im Zusammenhang mit meiner zuvor abgegebenen Master-Thesis mit dem Metaverse beschäftigt, mir dafür eine VR-Brille zugelegt und das Prof. Hardiman erzählt“, berichtet Siemers. Der habe daraufhin vorgeschlagen, diese Veranstaltung innerhalb seines Moduls im Metaverse zu halten. Schließlich legten sich sowohl Hardiman als auch Kühn dafür eine VR-Brille zu. „Das war eine super Erfahrung, die echt Spaß gemacht hat. Im Vergleich zur herkömmlichen Video-Schalte ist das Metaverse sehr viel interaktiver und kollaborativer“, findet Siemers.
Der Weg dahin sei jedoch laut Hardiman nicht einfach gewesen. Immerhin hätte das Trio aus Professoren und Studentin damit absolutes Neuland betreten und sich dementsprechend erst intern über das Vorhaben abstimmen müssen. Hardiman hofft auf weitere Veranstaltungen dieser Art: „Diese Form ist die Zukunft und eine tolle Art zu arbeiten. Auch wenn es noch einige Fragen zu klären gibt, könnte ich mir vorstellen, diese Arbeitsweise in Zukunft auszubauen.“