Julian Pforth FH-Mitarbeiter© J. Rohde
Julian Pforth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FH Kiel im Fachbereich Maschinenwesen.

Von der Registrierung zur Spende: Wie Julian Pforth zum Stammzellenspender wurde

von Jasmin Rohde

Julian Pforth ist Mitarbeiter an der FH Kiel und hat vor fünf Jahren Stammzellen gespendet - nun ist das Thema für ihn wieder aktuell.

„Das war für mich nie eine Heldengeschichte, es war eine Selbstverständlichkeit“, erzählt Julian Pforth, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Maschinenwesen, über seine Stammzellenspende. Er hat sich mit 18 Jahren bei der deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lassen. Für ihn ist das Thema zurzeit wieder aktuell: „Der Neffe einer sehr guten Freundin von mir hat im Sommer die Diagnose für Leukämie erhalten. Er sucht dringend nach einer geeigneten Stammzellenspende.“ Mithilfe eines Registierungsaufrufes wird nun versucht, dem kleinen Nilas zu helfen.

DKMS

Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation. Sie hat es sich zur Hauptaufgabe gemacht, weltweit Stammzellenspender zu registrieren, um an Blutkrebs erkrankten Menschen eine Chance auf Heilung zu geben. Mittlerweile sind mehr als 12,5 Millionen Spender*innen registriert, und es wurden mehr als 120.000 Stammzellenspenden vermittelt.

Julian Pforths Weg zur Spende

Im Jahr 2019, zehn Jahre nach seiner Typisierung, war es so weit: Julian Pforth erhielt einen Brief von der Organisation, dass er als potenzieller Spender in Frage kommt. „In dem Brief stand drin, dass, falls ich noch bereit bin zu spenden, ich mich telefonisch melden soll. Also habe ich sofort angerufen.“ Ohne jegliche Zweifel war für Pforth von Anfang an klar, dass er spenden würde. Nachdem er sich bereit erklärt hatte, wurden die weiteren Schritte eingeleitet. Erst ging es zum Hausarzt und zu einer ersten Untersuchung in ein Krankenhaus in Köln. Der wissenschaftliche Mitarbeiter beschreibt den Prozess der Spende sehr positiv: „Alles lief sehr wohlwollend und entspannt ab, man hatte jederzeit die Möglichkeit auch die Spende abzusagen. Alles basierte auf Freiwilligkeit, und man wurde medizinisch professionell betreut.“ Nach den notwendigen Untersuchungen wurde ein Termin für die Entnahme vereinbart. Zwei Wochen später ließ sich Julian Pforth das Knochenmark unter Vollnarkose aus der Hüfte entnehmen. „Da waren bestimmt zwölf Leute im OP. Man ist wahnsinnig gut betreut“, erzählt er. Außer zwei kleine Narben erinnert ihn nichts an die Spende. Auch Schmerzen hatte er nach der Operation nie. Auf Nachfrage hat er im Anschluss erfahren, dass er für ein kleines Kind aus Spanien gespendet hat. „Zu wissen, dass es ein kleines Kind ist, was so schwer erkrankt ist, ist nochmal etwas bedrückender und schwieriger zu akzeptieren“, beschreibt der FH-Mitarbeiter, der mittlerweile selbst Vater eines kleinen Kindes ist, seine Gefühle. Nach einer weiteren Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus, durfte Pforth wieder nach Hause.

Im Anschluss an eine Spende bietet die DKMS beiden Seiten die Möglichkeit an, sich kennenzulernen. Bei Pforth kam es nie dazu, weil das für ihn nicht im Vordergrund stand. „Ich habe von Anfang an bei der Registrierung gedacht, wenn ich in so einer Situation wäre, wäre es cool, wenn jemand auch mir helfen würde“, erklärt er. Nun hofft er, dass auch dem Neffen seiner Freundin geholfen werden kann. Für Pforth war es damals eine Selbstverständlichkeit zu helfen und er würde es auch immer wieder tun.

Informationen zur Registrierung und dem Ablauf einer Spende gibt es auf der Website der DKMS.

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