Die Stärke der Fachhochschule Kiel im Wissenstransfer in die Wirtschaft wurde erneut bestätigt. Die Innovationsstiftung Schleswig-Holstein (ISH) zeichnete die Professoren Constantin Kinias, Ronald Eisele, Hauke Schramm und Christoph Weber für ihre außerordentlichen Forschungsaktivitäten mit einer Transferprämie aus. Insgesamt wurden 19 Wissenschaftler auf Vorschlag der Jury mit Prämien von 5.000 bis 20.000 Euro ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt Prof. Kinias den im vergangenen Jahr erstmals ausgelobten Transferpreis, der mit 10.000 Euro dotiert ist.
Prof. Dr. Udo Beer, Präsident der FH Kiel, freute sich über das gute Abschneiden seiner Hochschule im Forschungswettbewerb: „Die Fachhochschule Kiel stellt zum zweiten Male in Folge einen Transfer-Preisträger. Sie nimmt mit drei weiteren prämierten Forschern die Spitzenstellung unter den Fachhochschulen im Lande ein. Gleichzeitig bedaure ich, dass Förderlinien für die angewandte Forschung durch die Auflösung der ISH in Zukunft wegfallen. Sie waren wichtige Instrumente für eine erfolgreiche Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft in Schleswig-Holstein.“
Nach Studium und Promotion an der TU Berlin war Prof. Dr.-Ing. Constantin Kinias bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung tätig, beim DASA/EADS-Vorgänger Vereinigte Flugtechnische Werke GmbH und anschließend in Deutschland und Japan bei den Bayerischen Motorenwerken. Seit 1994 lehrt er am Fachbereich Maschinenwesen die Fächer Arbeitswissenschaft, Arbeitssicherheit und Unternehmensführung. Kinias hat erfolgreich Drittmittel aus privater und öffentlicher Hand akquiriert und damit zahlreiche Projekte an der FH Kiel durchgeführt, insbesondere zu Fragen der Energieeffizienz. Aus seinen Projekten meldete die FH Kiel diverse Patente an.
Die drei weiteren Preisträger stammen aus dem Fachbereich Informatik und Elektrotechnik. Prof. Ronald Eisele hatte 2010 den Transferpreis erhalten und wurde nun erneut für seine Leistungen auf dem Gebiet gewürdigt. Als einer der aktuell erfolgreichsten Antragsteller der FH Kiel verfolgt Prof. Eisele zahlreiche Projekte in der Leistungselektronik, bei denen es z. B. um die Optimierung der Verbindungstechnik von elektronischen Bauteilen mit dem Ziel einer längeren Lebensdauer geht. Ihm gelang als Erstem, durch Sinterverfahren solche Verbindungen dauerhaft und temperaturrobust zu machen und das übliche Löten und Kleben mit Erfolg zu ersetzen.
Prof. Schramm leitet verschiedene Forschungsprojekte zur medizinischen und industriellen Bild- und Videoanalyse, in Kooperation mit anderen Hochschulen, Philips und der rosemann software GmbH, mit dem Ziel einer vollautomatischen Lokalisierung und Klassifikation von Objekten. Darüber hinaus entwickelte er für das „Bildhauen nach Farben“. Durch dieses nun marktreife Verfahren wird es auch Laien ermöglicht, anspruchsvolle dreidimensionale Bildnisse anzufertigen. Es wird besonders für die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten eingesetzt.
Mit Forschungsaufgaben zur Elektromobilität befasst sich Prof. Weber gleich in mehreren Projekten. Dazu zählt die Entwicklung von Frequenzumrichtern und Regelungsstrategien für Drehstromantriebe. Daneben entwickelt er mit der Firma O.M.T. aus Lübeck ein Batteriemanagementsystem für Lithium Eisenphosphat Zellen, das als moderne Batteriequelle für Elektrofahrzeuge eingesetzt werden kann. Prof. Weber ist wie Prof. Eisele Gründungmitglied des Kompetenzzentrums Elektromobilität Schleswig-Holstein (KESH) der Fachhochschule Kiel sowie Mitglied des Kompetenzzentrums Leistungselektronik Schleswig-Holstein. Weber kooperiert im Hochschulbereich mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der FH Westküste und industrieseitig mit der Jungheinrich AG, der ESW GmbH, der E.ON Hanse AG sowie dem Fraunhofer ISIT.
Weitere Informationen zu den anderen Preisträgern der schleswig-holsteinischen Hochschulen finden Sie unter www.i-sh.de.
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