Vielfalt und Wertschätzung in der Arbeitswelt zu fördern – dazu hat sich die Fachhochschule Kiel mit Unterzeichnung der Charta der Vielfalt im März verpflichtet. Damit gehört sie zu mehr als 3.400 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt 13,3 Millionen Beschäftigten, die sich dafür stark machen, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitswelt in Deutschland voranzubringen.
„Die Fachhochschule Kiel hat sich mit der Unterzeichnung der Charta in Anlehnung an ihren sechsten Leitsatz für einen respektvollen, wertschätzenden und vorurteilsfreien Umgang an der Hochschule positioniert - unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Religion oder Weltanschauung, Aussehen, körperlicher Befähigung, chronischer Erkrankung, sozialer Herkunft, Alter oder sexueller Orientierung einer Person“, erklärt die Diversitätsbeauftragte Alexa Magsaam.
„Die Vielfalt ist in der DNS der Fachhochschule Kiel angelegt“, fügt FH-Präsident Prof. Dr. Udo Beer hinzu. Schon immer hätten junge Menschen, die gerade ihren Schulabschluss gemachte haben, zusammen mit „alten Hasen“ studiert. Die Fachhochschule sei vielfach auch ein Ort für Erstgenerationsstudierende, Migrant*innenkinder und „Freemover“ aus dem Ausland. Wegen ihres gegenüber der Universität durchschnittlich höheren Lebensalters befänden sich viele Studierende in Pflegesituationen für Kinder oder Eltern. Da die Hochschule gerade Studierende vom beruflichen Bildungsweg aufnimmt, finanzieren die Studierenden in hohem Umfang ihr Studium durch Arbeit. Dazu gesellen sich noch chronisch Kranke und Olympioniken. „Das alles macht die Hochschule stark, und deshalb bekennen wir uns zur Diversität“, betont Beer.
Um den Hochschulangehörigen die Charta näher zu bringen, beteiligt sich die FH Kiel erstmals am Deutschen Diversity Tag, der das Thema bundesweit am 26. Mai mit Aktionen erlebbar macht. Unter dem Motto #Vielfaltverbindet lädt Alexa Magsaam Studierende und Mitarbeitende ein, mit einem Foto zum Ausdruck zu bringen, was Vielfalt für sie bedeutet. Für Prof. Dr. Björn Christensen beispielsweise, der im Sommer die Nachfolge von Prof. Beer als Präsident der FH Kiel antreten wird, steht sie für gesellschaftliche Chancen, die es zu nutzen gelte.
Die Fotos werden auf dem Instagram-Profil der FH Kiel (fachhochschule_kiel) gepostet. „Mit der Social Media-Aktion wollen wir zeigen, dass uns Vielfalt verbindet“, sagt Alexa Magsaam. Das habe sich jüngst im Umgang mit Corona gezeigt. COVID-19 habe nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Fachhochschule vor neue Herausforderungen gestellt. Vor allem die schnelle Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Formate zu Semesterbeginn sei eine wichtige Aufgabe gewesen. In der Organisation von Online-Seminaren, der Bereitstellung von Lerninhalten für das Internet und der Einrichtung der Möglichkeit des Home-Office für die Mitarbeitenden habe die Hochschule bewiesen, „dass wir als Team vielfältige und flexible Wege finden, um auch mit schwierigen und unvorhergesehenen Situationen umzugehen“, sagt die Diversitätsbeauftrage weiter. „Natürlich erreichen mich als Beauftragte auch kritische Stimmen. Soziale Ungerechtigkeiten werden in Krisenzeiten verstärkt. Das merken wir auch an der Fachhochschule. Vor allem Mitarbeitende und Studierende mit Sorge- und Pflegeaufgaben stehen vor besonderen Herausforderungen und brauchen unsere Unterstützung. Aber ich denke auch an die Interessen von Studierenden und Mitarbeitenden mit psychischen Erkrankungen. Barrieren abzubauen und die Chance auf Teilhabe zu sichern ist eine stete Aufgabe für uns alle.“
Die Aktion „Fachhochschule Kiel für Alle“ solle gerade in diesen Zeiten für ein bisschen Utopie sorgen, sagt Alexa Magsaam. „Sie soll die Vielfältigkeit unserer Fachhochschule sichtbar machen, Mut machen und positive Impulse setzen.“ Sie hofft auf zahlreiche Beiträge, die im Anschluss auch für die weitere Entwicklung der Hochschule Berücksichtigung finden sollen.
Auf der Homepage der Diversitätsbeauftragten finden Sie einen Überblick über Projekte und Anlaufstellen an der Fachhochschule Kiel rund um das Thema Vielfalt.