Die Fachhochschule (FH) Kiel nimmt am aktuellen Diversity Audit des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft teil. Das Audit begleitet und berät Hochschulen dabei, Strukturen, Instrumente und Maßnahmen zu konzipieren, um diverse Personengruppen in den Hochschulalltag zu inkludieren. Das erste Diversity Forum (20. und 21.10.2020) nutzen die sieben teilnehmenden Hochschulen, um sich untereinander zu vernetzen und ihre Auditor*innen kennenzulernen. In den kommenden zwei Wochen wird sich entscheiden, mit wem die Fachhochschule Kiel die nächsten zwei Jahre zusammenarbeiten wird. „Im Rahmen des Diversity Audits haben wir die Gelegenheit, hochschulweit und fachbereichsübergreifend über Bedarfe an unserer Hochschule zu sprechen“, so die Diversitätsbeauftragte Alexa Magsaam. „Dabei werden wir von einer externen Expertin begleitet und unterstützt. Ich hoffe dabei vor allem auf die kritische Reflexion bestehender Strukturen und Prozesse und die Entwicklung zielgruppenspezifischer Maßnahmen im Umgang mit Diversität an unserer Hochschule.“
In Leitsätzen hatte sich die Fachhochschule Kiel bereits 2009 zur Förderung von Chancengerechtigkeit und Vielfalt verpflichtet. Darin heißt es: „Unsere Hochschule lebt Vielfalt. Sie gestaltet Bildungsprozesse gendergerecht, interkulturell und diskriminierungsfrei.“ In den vergangenen Jahren ist ein breit gefächertes Beratungs- und Serviceangebot entstanden. Studierende und Studieninteressierte mit Fluchthintergrund finden ebenso eine qualifizierte Beratung wie Studierende mit chronischer Erkrankung und/oder Behinderung. Unterstützung und Hilfe gibt es auch für Betroffene von sexualisierter Grenzverletzung oder Gewalt, egal ob es sich dabei um Student*innen oder Mitarbeiter*innen handelt. Im Mai 2019 hat die Hochschule die Charta der Vielfalt unterzeichnet, die Verabschiedung des Aktionsplans „Inklusive Hochschule“ soll noch in diesem Jahr folgen.
Im Rahmen des Audits überprüft die Hochschule nun in den kommenden zwei Jahren ihre Diversity-Mainstreaming-Strategie, strukturiert und systematisiert die bestehenden Angebote. Eine Lenkungsgruppe, besetzt mit Vertreter*innen verschiedener Statusgruppen und Fachbereiche, entwickelt Maßnahmen und Ziele. Durch die umfassende Beteiligung unterschiedlicher Stakeholder*innen erhoffen sich die Diversitätsbeauftragte und das Präsidium eine hohe Akzeptanz der entstehenden Strategie. Ein intensiver Austausch ist auch auf Leitungsebene unter den beteiligten Hochschulen vorgesehen, die als „Critical Friends“ die internen Prozesse der anderen reflektieren wollen. Das Präsidium der Fachhochschule, so Vizepräsident Prof. Dr. Tobias Hochscherf, messe der Entwicklung einer umfassenden Diversitätsstrategie eine hohe Bedeutung zu: „Wir müssen die Chance zur Teilhabe für alle gewährleisten. Dies ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Zukunfts- und Innovationsfähigkeit unserer Hochschule und der Gesellschaft insgesamt.“