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Versicherungen für Studierende: Welche brauche ich?

von Julia Königs

Schule geschafft, Urlaub gemacht, Studienplatz bekommen – dann trudelt der Zulassungsbescheid ein und man wird mit einem wichtigen Thema konfrontiert: Die Hochschule benötigt eine Bescheinigung über die Krankenversicherung. Der erste Hinweis darauf, dass es an der Zeit ist, sich über die Pflichten und Möglichkeiten für Studierende zu informieren: Einige Versicherungen sind nämlich tatsächlich Pflicht, andere nicht. 

Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung

Diese Versicherung gehört in Deutschland zu den Pflichtversicherungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Oft macht man sich zu Beginn des Studiums noch keine Gedanken darüber, da die meisten Studienanfänger*innen unter 25 Jahren alt und somit über ihre Eltern familienversichert sind. Sind beide Elternteile jedoch privat versichert, ist man selbst schon über 25 oder verdient neben dem Studium mehr als 450 Euro monatlich, ist eine eigene Kranken- und Pflegeversicherung notwendig. Hier haben Studierende die Wahl: Gesetzlich oder Privat?

Die gesetzliche Versicherung für Studierende setzt sich zusammen aus einem Sockelbetrag und dem Zusatzbetrag, den die Krankenkasse individuell bestimmt. Je nach Krankenkasse zahlt also jede/jeder Studierende unterschiedlich viel. Aber wie viel ist es ungefähr?

Auslandsreisekrankenversicherung

Für viele ist der Auslandsaufenthalt im Studium ein Highlight. Wer sich also für ein Auslandssemester entscheidet, sollte eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Die gesetzliche Versicherung leistet im Ausland nämlich nur eingeschränkt oder gar nicht.

Der Beitrag richtet sich nach der Dauer des Aufenthalts und dem Reiseland. Das Portal Vit24 hilft bei der Suche nach dem passenden Angebot.

Haftpflichtversicherung

Eine studentische Haftpflichtversicherung ist unbedingt zu empfehlen. Auch wenn man noch kein eigenes Auto hat und nur mit Bus und Rad unterwegs ist, haftet man für alle Sach-, Personen-, oder Vermögensschäden, die auf das eigene Konto gehen. Bestimmte Fachbereiche der Hochschulen machen es sogar zur Voraussetzung, dass ihre Studierenden eine Haftpflichtversicherung haben, damit sie zum Beispiel technische Geräte und Equipment für Projekte leihen können und im Schadensfall versichert sind. Am Fachbereich Medien an der FH können beispielsweise nur dann Video- oder Fotokameras ausgeliehen werden, wenn ein Versicherungsschutz besteht.

Bei der Mindestversicherungssumme sollte man drei Millionen Euro oder besser fünf Millionen Euro nicht unterschreiten. Je nach Summe, Selbstbeteiligung, Beitrittsalter und Laufzeit pendelt sich der Satz zwischen 30 und 50 Euro jährlich ein.

Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Unfallversicherung greift, wenn man zu einer Risikogruppe gehört, in einen Unfall verwickelt ist oder sich in einer Campusveranstaltung verletzt. Mit der gesetzlichen Unfallversicherung ist man automatisch abgesichert. Das gilt allerdings nur für Unfälle, die außerhalb der Freizeit stattfinden. Wer sich auch hier versichern lassen will, braucht eine private Unfallversicherung.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung schützt, man aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr arbeiten kann. Studierende profitieren von niedrigen Beiträgen, die sich daraus ergeben, dass man noch relativ jung und meist gesund ist und in eine vorteilhafte Berufsgruppe eingestuft wird.

Wird man in der Studienzeit schon berufsunfähig, erhält man ohne Versicherung keine gesetzliche Erwerbminderungsrente, da man noch nicht gearbeitet hat. In diesem Fall sichert die Berufsunfähigkeitsversicherung den eigenen Lebensunterhalt. Versichern kann man sich zum Beispiel so, dass man im Falle des Versicherungseintritts über ein Einkommen von 1.500 Euro verfügt.

Hier liegt der Beitrag je nach den benannten Faktoren in einer großen Spannweite von 20 bis 70 Euro monatlich.

Achtung bei der Nachversicherungsgarantie: Man sollte unbedingt die Bedingungen für die Zeit nach dem Studium beachten. Es kann passieren, dass der Versicherungsbeitrag erhöht wird, wenn man heiratet oder nach dem Studium ein festes Einkommen erhält. Im Vorfeld sollte man also klären, wie sich der Beitragssatz nach dem Studium festlegt.

Hausratversicherung

Eine Hausratversicherung für Studierende ist nur dann sinnvoll, wenn die Ausgangssituation danach verlangt: Je nach persönlichem Besitz oder Vermögen. Hat man zu Hause beispielsweise einen Laptop, einen eigenen stationären Rechner, ein Tablet, einen e-reader, eine Kamera und andere hochwertige Geräte, kann eine Hausratversicherung sinnvoll sein, die gegen Schäden aus Einbrüchen und Diebstählen absichert. Man erhält eine Schadensersatzsumme, je nach Höhe der Versicherungssumme.

Der Beitrag liegt auch hier durchschnittlich zwischen 25 und 60 Euro jährlich.

Kfz-Versicherung

Wer ein eigenes Auto hat, braucht eine Kfz-Versicherung. Hier kann man sparen, wenn man auf den Vollkasko-Schutz verzichtet, denn wer keinen Neuwagen fährt, benötigt diesen Zusatz nicht zwingend. Die Kosten, die hier auf einen zukommen, hängen vom Wagen, dem Alter der Fahrerin oder des Fahrers, der Erstzulassung des Wagens, der Fahrleistung (Punkte in Flensburg) und dem Erhaltsdatum des Führerscheins ab.

Fährt eine Frau von 23 Jahren, die mit 19 den Führerschein gemacht hat, in Kiel einen zugelassenen VW Polo von 2009, der zwischen 70 und 79 PS hat, zahlt sie zwischen 40 und 70 Euro monatlich bei einer Teilkaskoversicherung.

Rechenbeispiel für den Überblick: 

Studentin, 23 Jahre, keine Kinder, kein Auto

  • verdient über 450 Euro monatlich
  • Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung
  • Haftpflicht bis fünf Millionen
  • Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung seit dem 16. Lebensjahr
  • Hausratsversicherung bis zu 10.000 Euro

monatliche Summe für Versicherungen: ca. 125 Euro.

Es ist also sinnvoll, sich schon frühzeitig zu informieren, welche Versicherungen man braucht, welche zusätzlich nützlich sind und wann man beginnt, für den Schutz der eigenen Person zu zahlen.

Wer Hilfe braucht, findet bei allen Versicherungen immer eine Ansprechperson, die sich mit der der Situation Studierender gut auskennt.

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