Ein Gebäude© FH Kiel

VERS T EHEN – Trilogie von Klaus Peter Dencker

von Frauke Schäfer

Drei Varianten des Wortes „Verstehen“ bilden die Trilogie von Klaus Peter Dencker, die seit kurzem die Fassade des Mehrzweckgebäudes der Fachhochschule (FH) Kiel ziert. Die drei Konstellationen entstanden im Zeitraum von beinahe vier Jahrzehnten. Aus dem Jahr 1969 stammt die erste Fassung, damals war das T noch schwarz, die für das Nachdenken im Mehrzweckgebäude steht. Die Fassung 2005 ist eine Hommage des japanischen visuellen Poeten Shutaro Mukai zu Denckers 65. Geburtstag. Die dritte, aus dem Jahr 2018, entstand explizit für die Fassade des Mehrzweckgebäudes, die zum Nordende des Campus weist und damit dorthin, wo bald das Selbstlernzentrum der Hochschule entstehen soll. In seiner Form erinnert diese Arbeit an ein Fragezeichen, das die ganze Konstellation in Frage zu stellen scheint.

Anlässlich der offiziellen Eröffnung seiner Arbeit sagte Klaus Peter Dencker: „Ich bin der Fachhochschule Kiel für diese Realisation besonders dankbar, weil es sich nicht nur um meine älteste und damals wichtigste Konstellation handelt, sondern auch als Antwort verstanden werden kann auf die Säuberung von Hochschulwänden, wie es unverständlich und schmerzlich dem avenidas-Text von Eugen Gomringer in Berlin erging.“

Björn Engholm bezeichnete Dencker in seiner Einführung als einen der wenigen bedeutenden Poeten des Visuellen und einen der letzten Universalkünstler Deutschlands und weit darüber hinaus. Die Trilogie VERS T EHEN stehe symbolisch ebenso für die Arbeit der Hochschullehrer, die Verstehen fördern, wie für die Studierenden, die Verstehen lernen. „Einen zentralen Teil der Werke Denckers für die Fachhochschule zu sichern, ist eine enorme Bereicherung für die Kunstsammlung der Hochschule, für die Bemühungen des Kanzlers, Ratio und Ästhetik zu verknüpfen und ein Gewinn für Landeshauptstadt und Land.“

Ein Foto für Ihre Berichterstattung können Sie unter: www.fh-kiel.de/pressefoto/2018/verstehen_foto_jan_petersen.jpgherunterladen. Foto: Jan Petersen.

Eine Erläuterung von Klaus Peter Dencker zum Kunstwerk können sie unter folgendem Link herunterladen: www.fh-kiel.de/pressefoto/2018/180830_text_dencker_zu_verstehen.pdf

Hintergründe zum Künstler

•        geboren  1941 in Lübeck

•        Studium der deutschen Literaturwissenschaft, Japanologie und Philosophie an der Universität Hamburg

•        1965 - 1974: Assistent und Lehrbeauftragter für deutsche Literaturwissenschaft und Film- und Fernsehkunde an den Universität Erlangen-Nürnberg, Promotion 1970

•        1974/1975 Arbeit als freier Autor und Filmemacher, 1975 bis 1985 beim Saarländischen Rundfunk/Fernsehen als 1. Redakteur und Filmemacher

•        1985 Ernennung zum Honorarprofessor (Universität Trier) für „Medientheorie und Medienpraxis“, Lehrtätigkeit bis 2000

•        1985 - 2002: Leitender Regierungsdirektor der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg

Klaus Peter Dencker zählt zu den Begründern der Visuellen Poesie und publizierte eine Reihe von wissenschaftlichen Anthologien und Editionen im Bereich der Visuellen Poesie und der Medienkunst. Seine Arbeiten befinden sich in Sammlungen u.a. im Ruth and Marvin Sackner Archive/Miami Beach; The Getty Research Institute/ Los Angeles; Visual Poetry Center/Oxford; Letterkundig Museum/Den Haag; Museum of Contemporary Japanese Poetry, Tanka and Haiku/Kitakami und in den Dencker-Archiven der Kunstbibliothek Berlin, der Universitätsbibliothek Hamburg und des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM)/Karlsruhe. 

Für sein Wirken im Bereich der experimentellen Poesie erhielt Dencker 2012 vom Bundespräsidenten Joachim Gauck das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der Künstler lebt in Ahrensburg bei Hamburg.

Ausführliche Informationen unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Peter_Dencker

 

 

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