Die Semesterferien rücken näher und Corona hält uns nach wie vor auf Trapp. Einige von euch mussten vielleicht schon eine Reise stornieren, die ihr kaum erwarten konntet. Leider macht die Pandemie vielen Touristen für die Urlaubssaison 2020 einen Strich durch die Rechnung. Eine gute Nachricht gab es jedoch: Bund und Länder einigten sich auf Lockerungen der bisherigen Corona-Maßnahmen. Bedeutet das nun doch Hoffnung für den Sommerurlaub?
Wie so ziemlich alles in diesen Zeiten, lässt sich das nicht so einfach beantworten. Immerhin können sich seit Kurzem wieder Angehörige aus zwei Haushalten treffen, Öffnungsbeschränkungen für große Geschäfte wurden aufgehoben und Menschen im Krankenhaus oder einem Pflegeheim dürfen wieder Besuch empfangen, zunächst eine feste Person. Die allgemeinen Kontaktbeschränkungen wurden allerdings bis zum 5. Juni verlängert, ähnlich wie die Reisewarnung des Auswärtigen Amts, die nun bis zum 14. Juni gilt. Ob es zu einer Verlängerung kommt ist noch ungewiss, mit einer weiteren Entscheidung ist bis Mitte Juni zu rechnen.
Sicher ist jedoch, dass ein normaler Urlaub in diesem Jahr nicht möglich ist, vor allem keine Fernreisen, auch wenn die Einreisebeschränkungen in manchen Ländern noch gelockert werden könnten. Man erwartet es vielleicht nicht, aber die beliebtesten Reiseziele der Deutschen befinden sich sowieso im Inland. Besonders die Nord- und Ostseeküste lockt jährlich die meisten deutschen Urlauber an. Norbert Kunz, Geschäftsführer vom Deutschen Tourismusverband (DTV), prophezeite kürzlich für 2020 eine steigende Nachfrage nach „Aktivurlaub und Reisen in ländliche Regionen Deutschlands.“ Zumindest im eigenen Land scheint Urlaub also möglich zu sein, doch auch dort wird es Einschränkungen geben.
Wem das alles zu unsicher ist, der macht Staycation, also Urlaub zu Hause. Der Begriff setzt sich aus „stay“ und „vacation“ zusammen und liegt im Trend – voraussichtlich wird die Alternative zum Verreisen in diesem Jahr häufiger denn je praktiziert. Gerade in Kiel fällt zu Hause bleiben doch auch gar nicht schwer, zumal Strände wie Falkenstein und Schilksee direkt vor der Haustür liegen, und mit Laboe einer der beliebtesten deutschen Urlaubsorte nur einen Katzensprung entfernt ist. Die Semesterferien lassen sich also auch im kommenden Sommer füllen – mit Staycation – natürlich unter Einhaltung der Corona-Richtlinien.
Doch was genau ist eigentlich die Idee hinter Staycation? Wie organisiere ich den Urlaub daheim? Und womit beschäftige ich mich? Hier ein paar Tipps:
Plane deine Staycation-Zeit wie einen normalen Urlaub! Ähnlich wie im Home-Office hilft es, die Sache strukturiert anzugehen. Schreibe dir genau auf, was du an welchem Tag machen möchtest. So wirst du die Zeit definitiv nutzen und nebenbei entstehen immer wieder neue Ideen.
Lass dich darauf ein, deine Heimat neu zu entdecken! Gibt es Orte, an denen du in Kiel oder Umgebung noch nicht warst? Vielleicht haben dir Freunde schon einmal ihre Lieblingsorte empfohlen, doch du hast es bisher nie geschafft, sie aufzusuchen. Die Recherche nach verschiedenen Zielen in unmittelbarer Nähe solltest du ebenfalls genauso angehen wie im Urlaub.
Gönn dir die Auszeit! Neben der Planung sollte die Zeit für dich aber nicht zu kurz kommen. Um vollkommen im Staycation-Erlebnis anzukommen, brauchst du auch mal Ruhe. Der Laptop bleibt aus, das (Arbeits-)Handy stumm, und die Gedanken drehen sich mal nicht um den Alltag.
Suche nach Aktivitäten! Gerade in Coronazeiten ist es schwer, etwas für den Zeitvertreib zu finden. Einer Radtour als Tagesausflug, einem Spaziergang am Wasser oder im Park und einem anschließenden Besuch bei der Eisdiele steht aber trotzdem nichts im Wege.
Probiere Neues aus! Jetzt hast du die Zeit, ein neues Rezept auszuprobieren, mal Yoga nach dem Aufstehen zu testen, oder auch die Freude an alten Dingen neu zu entdecken, etwa dem Lieblings-Gesellschaftsspiel aus der Kindheit. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Das alles sind selbstverständlich nur Ideen – wie du dein eigenes Staycation organisierst, ist ganz dir überlassen. Wichtig ist nur, dass ein Kontrast zum sonstigen Alltag zu spüren ist und du versuchst, die Zeit als einen ganz normalen Urlaub zu sehen. Wenn dann noch das Wetter mitspielt, können die Ferien zu Hause losgehen.