Perspektive von einer Drachenbootfahrt auf einem Fluss© Bonatz

Unterwegs mit dem Drachenbootteam der FH Kiel

von Aenne Boye

„Lang und zurück und lang und zurück!“, Die Kommandos von Steuermann Helge Bonatz gleiten über die Schwentine, während die Stechpaddel seines zehnköpfigen Teams synchron durch die Schwentine ziehen. Das Training der Entenjäger, dem Drachenbootteam der FH, ist in vollem Gang. Bonatz kündigt einen Sprint an: „Are you ready?“, ruft er. „Attention!“ Alle Paddler machen zehn kräftige Schläge, während der Steuermann herunterzählt. „Eins, zwei drei, vier, fünf“, ruft er. Die Arme und Schultren fangen an zu brennen, der Atem geht schneller. Das Wasser spritzt und fühlt sich angenehm kühl auf der Haut an. Alle geben ihr Bestes, versuchen, mit einer sauberen Bewegung zu paddeln und dabei nicht an Geschwindigkeit zu verlieren. „Sechs, sieben, acht, neun, zehn und duuuuurch!“, dirigiert der Steuermann. Durch ist das Kommando zum Paddel aufnehmen. Alle zehn Paddler hören auf zu paddeln. Das Boot der Entenjäger gleitet sanft durch die Schwentine.

Zuhören ist nur, wie die Vögel zwitschern und das Boot durchs Wasser gleitet – vorbei an Bäumen, Büschen, Seerosen und Schilf, die aus dem Wasser ragen. Nur 500 Meter von der FH Kiel entfernt, findet man Natur pur auf der Schwentine. Die Samen von Löwenzahn fliegen durch die Luft und bleiben auf der Oberfläche des Wassers liegen. Das Boot passiert eine Entenmutter mit sechs Küken. Rechts schwimmt ein Schwan. „Ich habe auch schon Schildkröten oder Schlangen gesehen“, erzählt Anna-Maria Utzolino von der Zentralen Studienberatung. Die Abendsonne scheint dem Drachenbootteam ins Gesicht. Die Entenjäger gleiten vorbei an Grundstücken mit kleinen Häusern und Hütten, die direkt an der Schwentine liegen.

„Und Stoooop!“, schallt es vom Steuermann. Das Drachenbootteam drückt mit dem Stechpaddel gegen die Fahrtrichtung. Das Boot wird langsamer, bis es schließlich anhält. Bonatz platziert sich in der Mitte des Boots und frischt zum Trainingsauftakt die Technik auf: „Mit dem wasserseitigen Arm müsst ihr kurz über dem Paddel anfassen. Die dem Wasser abgewandte Hand fasst oben an. Der Arm ist gestreckt.“ Nach der Winterpause müsse sie erst wieder reinfinden, sagt Isabelle Bartels aus dem IDW-Büro. Sie genieße es nach der Arbeit, beim Drachenbootfahren abzuschalten und sich körperlich zu betätigen. „Außerdem macht das Rennen bei den Kieler Drachenboottagen unglaublich viel Spaß“, erklärt Anna-Maria Utzolino. „Dabei kommt es weniger darauf an, zu gewinnen als gemeinschaftlich an dem Wettkampf teilzunehmen.“

„Weiter geht’s“, ruft der Steuermann, nachdem er seine Position am hinteren Ende des Drachenboots wiedergefunden hat. Seine Hand fest am Langruder, mit dem er das Boot lenkt. „Lang und zurück und lang und zurück!“, dirigiert er von hinten. „Die Hand kann ruhig nass werden. Das ist ein Wassersport.“ Das Boot passiert SUPs, Ruderer sowie ein weiteres Drachenboot. Auf halber Streck wechseln die Entenjäger die Seiten, damit nicht einseitig trainiert wird.

Auf dem Rückweg wird kurz vor dem Ziel noch einmal angezogen. „Lang und zurück, lang und zurück, lang und zurück.“ Der Sprint geht bis zum Steg des Kanuvereins. Gemeinsam ziehen die Entenjäger das Drachenboot heraus, klatschen ab und putzen es anschließend.

Das Drachenbootteam der FH trainiert regelmäßig für den FunCup bei den Kieler Drachenboottagen am 7. September 2019. Vom Studierenden bis zum Professor ist jeder willkommen. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei Isabelle Bartels (isabelle.bartels(at)fh-kiel.de) melden. Mehr Informationen gibt es unter: http://www.drachenboot.fh-kiel.de/. Der nächste Termin ist am Dienstag, 25. Juni, um 18.00 Uhr. Treffen ist immer einer Viertelstunde vorher.

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