42 Studierende aus 26 Studiengängen der Fachhochschule (FH) Kiel erhielten gestern (1. Dezember 2020) ihre Urkunden für das Deutschlandstipendium. Sie werden ein Jahr lang mit 300 Euro im Monat gefördert. Im Rahmen der Veranstaltung nutzen die Stipendiat*innen die Gelegenheit, um online mit den fördernden Personen, Stiftungen und Unternehmen erstmals in Kontakt zu treten.
In diesem Jahr ist vieles anders: Statt einer Feier mit leckerem Büfett und persönlichem Austausch fand die Verleihung der Deutschlandstipendien der FH Kiel online statt. Feierlich sollte es trotzdem sein. So steuerte Songwriterin und Medienstudentin Ladina Vaigt live ihren Song „Sag niemals nie“ bei. Ihre Kommilitonin, Gina-Maria Kock vom Campus RadioAktiv der FH Kiel, moderierte den Abend und führte Interviews mit Stipendiatinnen und Stipendiaten. Um trotz räumlicher Distanz etwas gemeinsam zu machen, bauten die Teilnehmenden Enten aus LEGO-Steinen, die sie im Vorfeld der Veranstaltung zugeschickt bekommen hatten. Der Präsident der Fachhochschule Kiel, Prof. Dr. Björn Christensen, zeigte sich begeistert: „Das war wirklich großartig und für den Anlass in digitaler Form beeindruckend - ein tolles Aushängeschild für unsere Hochschule.“
Im Rahmen des Deutschlandstipendiums erhalten die Begünstigten ein Jahr lang 300 Euro monatlich, finanziert je zur Hälfte von den Fördernden und der Bundesregierung. Unterstützt werden besonders leistungsstarke und engagierte Studierende. Neben dem Notendurchschnitt spielen der persönliche Hintergrund sowie sozialer oder politischer Einsatz eine Rolle, erklärt Inga Nissen, die das Auswahlverfahren begleitet hat: „Wir haben über 90 Bewerbungen bekommen. Und ich bewundere, wie viel unsere Studierenden neben ihrem Studium noch leisten. Das reicht von der musikalischen Früherziehung über die Entwicklung einer Corona-Warn-App bis hin zu der Pflege Angehöriger. Es macht Freude, diese jungen Menschen mit dem Deutschlandstipendium zu unterstützen.“
Aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens vergab die Fachhochschule Kiel im vergangenen Jahr 50 Stipendien. Damals wie heute kamen die meisten Stipendien von der FH-Kiel-Stiftung und einige auch von Lehrenden der Hochschule. Prof. Gunnar Eisenberg ist in diesem Jahr erstmals Stifter: „Für mich als Förderer ist es ein schöner Weg, die nächste Generation der Leistungsträgerinnen und Leistungsträger kennen zu lernen und sie auf ihrem Weg etwas zu unterstützen. Besonders spannend ist für mich dabei die Vielfalt, da die Felder, in denen sie ihre Leistung erbringen möchten, relativ frei gewählt werden können.“ Und sein Kollege Prof. Dr. Kay Rethmeier ergänzt: „Es kann doch nicht sein, dass in einer recht wohlhabenden Nation wie Deutschland der Studienerfolg kluger Köpfe davon abhängt, ob man einen Job zum Kellnern findet oder nicht. Das Deutschlandstipendium nimmt da zumindest etwas Druck raus.“
Das bestätigt auch die Stipendiatin Anke Hamdorf. Die Studentin der Sozialen Arbeit hat zwei Kinder, 14 und 16 Jahre alt. In ihrem Alltag, erzählte sie im Interview, habe sie oft das Gefühl, einen „riesigen Spagat“ vollführen zu müssen: „Im November konnte ich wegen des Lockdowns nicht arbeiten. Jetzt habe ich entschieden, auch im Dezember zu pausieren. Dank des Deutschlandstipendiums kann ich viel entspannter ins nächste Jahr gehen, was mir und meiner Familie zu Gute kommt.“
Liste der Fördernden:
FH-Kiel-Stiftung
Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung
Prof. Dr.-Ing. Gunnar Eisenberg
Prof. Dr. Kay Rethmeier
b2 electronics GmbH, Zweigniederlassung Deutschland, Köln
elektro Koopmann GmbH, Cloppenburg
Lions Förderverein Kiel-Oben e. V.
MS-Technik Mess- und Regelungstechnik GmbH & Co. KG, Schönkirchen
OMICRON Energy Solutions GmbH, Berlin
Stadtwerke Kiel AG
Stiftergemeinschaft der Förde Sparkasse