„Das Leitthema war Bots at Company“, erzählt Dr. Doris Weßels, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Kiel, über das Modul Arbeits- und Organisationsformen der Zukunft. Unter diesem Leitthema arbeiteten insgesamt 22 Studierende aus dem Master Digital Business Management an verschiedenen Projekten. Der Fokus lag auf der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine im Zeitalter generativer künstlicher Intelligenz (KI). „Es ging darum, nicht nur die Mensch-zu-Mensch-Kommunikation zu betrachten, sondern den neuen Player mitzudenken“, führt Weßels aus. Der neue „Mitspieler“ sei ohnehin schon da und werde genutzt. Am Ende eines jeden Projekts stand ein innovatives Konzept.
Eines dieser Projekte ist HUBBY – der Lebensmittelchecker. Die Studentinnen Nancy Gäbler und Kerryn Kropius konzipierten einen humanoiden Roboter. „Wir haben bei unseren Recherchen herausgefunden, dass die Frischechecks, die manche Supermärkte für Obst und Gemüse anbieten, aufgrund des Personalmangels nicht eingehalten werden können“, sagt Gäbler. HUBBY würde die Mitarbeitenden unterstützen, Obst und Gemüse auffüllen und mit Hilfe einer KI schlechte Ware aussortieren. Der Roboter würde zudem Lebensmittel aussortieren, die zwar nicht schön, dafür aber noch genießbar sind. Diese könnte der Supermarkt günstig weiterverkaufen. „Der Wunsch nach dieser Technologie wäre da“, weiß Kropius. Die beiden Studentinnen interviewten in ihrem Projekt den Filialleiter eines Kieler Supermarkts. Ob sie ihr Projekt weiterführen, ist unklar, doch Gäbler und Kropius sind überzeugt von ihrer Idee.
Ein passendes Projekt zur Heim-EM suchten sich Nils Laurer und Felix Batista Parada aus: den KI-Schiri. Ihr Konzept basiert auf künstlicher Intelligenz, die menschlichen Schiedsrichter*innen helfen würde, maximal objektiv zu entscheiden. Sensoren, Kameras und Drohnen rund um das Spielfeld würden in Echtzeit Daten erfassen und sie auswerten. „Die Entscheidung bleibt beim Schiedsrichter“, betont Laurer. Für ihr Projekt konnten sie sogar mit dem DFB über ihre Idee sprechen. Doris Weßels sei Dank, sie stellte den Kontakt her. Natürlich steht über solch einem System die Frage, ob man das will. „Bis zu einem bestimmten Maß ja“, sagt Batista Parada. Für ihn gehen ansonsten die Emotionen beim Fußball verloren. „Ich könnte mich damit anfreunden, dass man keine Linienschiedsrichter mehr hat. Die nimmt man im Spiel eh nicht wahr.“
Am Ende des Moduls präsentierten die Teams ihre Arbeiten auf dem Waterkant Festival. Genau der richtige Ort, denn bei diesem Festival dreht sich alles um Zukunftsthemen. „Nach der Präsentation haben wir mehrere Anfragen von Unternehmen zu einigen Projektideen erhalten, was uns sehr gefreut hat“, erzählt Weßels. Die Professorin musste den Unternehmen jedoch erklären, dass es sich bisher noch um Konzeptideen handelt und keine fertigen Produkte: „Was nicht ist, kann aber noch werden, gerade auch im Zusammenspiel mit Unternehmen.“
Einen Überblick über die Projekte zum Thema Bots at Company sind auf der Webseite zukunft-ki-fh-kiel.de zu finden.