Unsere Ozeane und die großen Meeresströmungen werden durch die Kraft unzähliger kleiner Wirbel im Wasser beeinflusst. Vergleichbar mit den Zahnrädern eines Uhrwerks greifen diese Wirbel ineinander und wirken sich auf das weltweite Klima und die Algenproduktion aus. Küstenforscher des Helmholtz-Zentrums Geesthacht untersuchen diese nahezu unerforschten Wirbel und stellen in dem crossmedialen Projekt „Uhrwerk Ozean“ ihre Forschung vor.
„Auch wenn wir viele Details über die kleinen Meereswirbel noch nicht wissen; klar ist, dass sie eine zentrale Rolle in den Ozeanen und an unseren Küsten spielen“, erläutert Prof. Dr. Burkard Baschek, Leiter am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht. So weiß man heute, dass Fische und andere Meerestiere sich an den verschiedenen Wasserwirbeln orientieren.
In einem neunminütigen, animierten 360-Grad-Film- und Klangerlebnis geht der Betrachter auf eine Reise von der Tiefsee bis ins Weltall. Er taucht an Quallen und Fischen vorbei, erlebt den Einsatz eines Forschungs-Zeppelins und verfolgt die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht bei ihrer Jagd nach den Wirbeln.
Die Produktion wurde für das Helmholz-Zentrum von der Kieler Firma „Ocean Mind” produziert, die internationale Expertise im Naturfilm besitzt. Maßgeblich beteiligt war der Hamburger Produzent Ralph Heinsohn, der bereits etliche Auszeichnungen für 360°-Filme erhalten hat und dem Kieler Publikum aus einer Reihe von Mediendom-Produktionen bekannt ist. Die Veranstaltung wurde im innovativen 3D-Audioformat produziert.
Begleitend zum Fulldome-Film erklärt eine populärwissenschaftliche Website (www.uhrwerk-ozean.de) mit einer sogenannten Parallax-Navigation die verschiedenen Elemente und Stationen des Films und erlaubt es, Hintergrundinformationen im Detail zu erkunden. Es können Sequenzen des Films heruntergeladen werden und mithilfe des Smartphones auch zu Hause auf Virtual-Reality-Brillen betrachtet werden.
„Wir möchten mit Hilfe neuster Medien unsere Forschung erlebbar machen und so Begeisterung für Wissenschaft wecken“, verdeutlicht Dr. Torsten Fischer, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Deshalb hat das Forschungszentrum zusätzlich einen ganz besonderen Ort geschaffen. Statt eines stationären Gebäudes auf dem Geesthachter Campus werden „Uhrwerk Ozean“ und reale Aufnahmen von Forschungsexpeditionen in einer ca. 70 Quadratmeter großen aufblasbaren mobilen Medienkuppel gezeigt, die 40 Personen Platz bietet. Diese Kuppel wird u.a. beim kommenden Naturfilmfestival in Eckernförde zu begehen sein.
„Für mich ist dieses hochwertige Projekt des Helmholz-Zentrums Geesthacht ein Meilenstein in der Popularisierung aktueller Wissenschaft“ sagt Mediendom-Direktor Eduard Thomas. „Hier spürt man zugleich die Geheimnisse des „Uhrwerk Ozeans“ und die Faszination der Forschung, mit der die Wissenschaftlern zu Wirbeljägern werden.“
Der neunminütige Film wird ab 11. September im Mediendom als Zugabe zu den Veranstaltungen „Unendliche Weiten“, „Milliarden Sonnen“ und „Zeitreise – vom Urknall zum Menschen“ gespielt und wird in das ab Januar laufende Programm „Von der Erde ins Universum“ integriert.
veröffentlicht am 08.09.2015