Herzlich willkommen an der Fachhochschule Kiel an alle neuen Studierenden, und willkommen zurück an unsere alten Hasen! Genießt das Wintersemester 2019/2020 in euren Studiengängen.
Habt ihr euch schon (wieder) auf dem Campus zurechtgefunden? Euch über das Sportangebot der FH Kiel informiert? Die vielen Projekte entdeckt, bei denen ihr mitmachen könnt?
Einige von euch sind aber noch ganz neu hier im Norden und wollen sich sicher ernst einmal einfinden – die viel.- Redaktion stellt euch deshalb ein paar typische Kieler Traditionen vor, die ihr als Neu-Kieler*innen unbedingt kennen solltet. Nu abba Budder bei die Fische!
So schnackt man in Kiel
Küste, Schietwetter, Fischbrötchen? Uns Kielerinnen und Kieler beschreibt viel mehr als diese drei Vorurteile, die uns beinahe tagtäglich begegnen. Das Wichtigste gleich am Anfang: Die Kieler mögen keine großen Redner sein, aber unseren Sprichwörtern sind wir immer treu.
Gegrüßt wird in Kiel nicht mit Hallo, Servus oder Grüezi: Moin, das ist unser Motto. Je kürzer, desto besser, nicht wahr? Und denkt immer daran, dass das doppelte „Moin, Moin!“ für die Kieler schon wieder Gesabbel ist...
Wenn ihr die Kneipentour eurer Erstsemester-Woche mitgemacht habt und ein echtes Nordlicht in der Gruppe war, habt ihr diesen Trinkspruch ganz bestimmt gehört: Nich lang schnacken, Kopp in Nacken. Das bedarf keiner weiteren Erklärung ... Prost!
Das Semester ist in vollem Gange, ihr ärgert euch über eine nervenaufreibende Hausarbeit? Watt mutt, dat mutt, sagt man in Kiel. Denn manchmal muss man einfach machen, statt zu meckern. Was man machen muss, das macht man einfach, denn ändern kann man es sowieso nicht.
Das Wintersemester fällt in die dunklere Jahreszeit und das Kieler Wetter macht dem Norden meistens alle Ehre. Aber Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben. Hier an der Küste ist der Wind, den andere Deutsche schon als Sturm bezeichnen, nur ein laues Lüftchen und gehört einfach dazu. Zu eurer Grundausstattung sollten daher unbedingt ein dicker Mantel und Gummistiefel gehören – schließlich ist dann erst Regen, wenn die Heringe auf Augenhöhe vorbeischwimmen.
So sportlich sind die Kieler*innen
Wer neu nach Kiel kommt, sollte unbedingt die beiden Herzensmannschaften der Stadt kennen: Holstein Kiel und den THW Kiel. Kiel ist stolz darauf, dass ihre blau-weiß-rote Fußballmannschaft, die Kieler Störche, seit der Saison 2017/18 in der 2. Bundesliga spielt und im Kieler Holstein-Stadion ihre Spiele vor 10.400 Fans austrägt.
Wenn ihr Fußballfans seid und ein Spiel der Störche miterleben wollt, dann könnt ihr euch die beliebten Heimtickets kaufen.
Auch im Handball sind ist Kiel stark, denn wer kennt ihn nicht, den THW Kiel?
Die schwarz-weißen Zebras sind deutscher Rekordmeister und spielen regelmäßig in der Sparkassen-Arena im Herzen von Kiel. Lasst euch mitreißen, wenn die sonst so wortkargen Nordlichter ihre Lieblingsmannschaft anfeuern!
So nah am Wasser gebaut sind die Kieler*innen
...denn auf dem Meer spielt hier die Musik. Egal ob Jollen, Katamarane, Barkassen, Kutter, Kreuzfahrtschiffe oder Schlauchboote: Die Kieler Förde ist ein echter Hingucker, wenn es um Schiffe geht. Das wohl berühmteste Schiff Kiels, die Dreimastbark Gorch Fock, hat nun schon lange nicht mehr im Heimathafen angelegt, aber die Kielerinnen und Kieler hoffen darauf, das Ausbildungsschiff der Bundesmarine irgendwann wiederzusehen.
Wenn ihr euch selbst aufs Wasser traut, könnt ihr in Kiel segeln, paddeln, rudern, angeln, tauchen, fliegenfischen und noch viel mehr.
So feiert Kiel
Das wohl bekannteste Fest der Kielerinnen und Kieler ist die jährlich im Juni stattfindende Kieler Woche. Das Segel-Großevent versetzt die Stadt regelmäßig in einen Ausnahmezustand und begeistert mit Weltklassesport, Musik und interkulturellem Austausch. Nicht weniger spaßig ist der Kieler Umschlag, der Ende Februar stattfindet. Bei diesem Volksfest in der Tradition eines mittelalterlichen Freimarktes mit Händlern, Gauklern, Künstlern, Kaufleuten und Schaustellern, gibt es vom Holstenplatz bis zum Alten Markt mittelalterliche Buden, Musik und Handwerkskunst, viel Gastronomie, Fahrgeschäfte und im Laboer Zelt maritime Mittagsessen zu den Klängen der Shantychöre der Landeshauptstadt.
Auch der Kieler Weihnachtsmarkt ist im Norden beliebt, besonders seitdem er in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut wurde und jetzt auch auf dem Rathausplatz mit Mutzen, Apfeltaschen, Punsch und heißem Kakao lockt. Die Kieler Partnerstädte wie Tallin, Sovetsk und Gdynia bieten landestypische Speisen an, über dem Rathausplatz schwebt zur vollen Stunde ein Weihnachtsschlitten über die Köpfe hinweg und der Lichterwald auf dem Holstenplatz bietet auch bei Kieler Schietwetter viel Platz zum Unterstellen.
Doch vor Weihnachten wartet noch der Reformationstag auf uns, Halloween, wie die meisten diesen Feiertag heute nennen. Die Kieler Tradition kommt dem „Süßes, sonst gibt’s Saures!“-Laufen ganz nahe: Beim Rummelpottlaufen laufen Kinder mit einer Blechdose durch die Straßen, die zu einem Musikinstrument umfunktioniert wird. Man bespannt eine Dose mit dünnem Leder, steckt ein Stück Holz hindurch und kann diesen so mit den Fingern drehen, dass ein unheimlicher Ton entsteht. Dazu wird gesungen, gereimt, sich verkleidet und an Türen geklopft, um Süßigkeiten als Belohnung zu ergattern. Traditionell wurde am Silvesterabend Rummelpott gelaufen, heute kann man manchmal am Halloween-Fest noch Kinder mit ihren musikalischen Blechdosen sehen.
So essen die Kieler*innen
Die Kieler Küche ist stark beeinflusst von Dänemark und Nordfriesland, aber auch von der Nähe zum Meer und den vielen kalten Monaten im Jahr. Sehr bekannt und beliebt bei den Kielerinnen und Kielern sind die Kieler Sprotten, geräucherte kleine Fische, die wie Heringe aussehen. Zur Kieler Traditionsküche gehören auch Birnen, Bohnen und Speck, Grünkohl mit Kassler, Rote Grütze mit Sahne, Holsteiner Sauerfleisch oder Labskaus, ein Mischmasch aus Kartoffeln, roter Beete, Rindfleisch, Gewürzgurken und Matjes.
Da diese Gerichte ganz bestimmt nicht jedermanns und jederfraus Sache sind, sind wir froh, dass Kiels Restaurants, Cafés und Bars kulinarisch sehr viel zu bieten haben, damit auch alle satt werden.
So ticken die Kieler*innen
Auch wenn die Kieler*innen nicht viel reden, komische Gerichte essen, echte Seebären sind und niemals ihren Lieblingsverein wechseln würden, sind sie doch wirklich liebenswert. Sie sind ehrlich, loyal und haben einen trockenen Humor. Und wer einmal Freundschaft mit einer Kielerin oder einem Kieler geschlossen hat, kann sicher sein, dass diese Freundschaft ewig hält.