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Transnationale Filmkultur – Prof. Dr. Tobias Hochscherf veröffentlicht Monografie

von Katja Jantz

The Continental Connection: German-speaking Émigrés and British Cinema, 1927-1945 ist die erste Monografie über deutschsprachige Filmschaffende im Vereinigten Königreich. Anhand von Filmanalysen sowie der Darstellung von Lebens- und Arbeitsbedingungen einzelner Emigrierter zeichnet das Buch ein umfassendes Bild transnationaler Filmkultur aus den späten 20er Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.  

Die Folgen sind dabei sehr weitreichend: Durch die Akzentuierung eines kontinentaleuropäischen Einflusses auf das britische Kino hinterfragt The Continental Connection traditionelle Konzepte national spezifischer Filmkulturen. Gegen die Annahme eines weitgehend autarken britischen Kinos führt Tobias Hochscherf die tiefgreifenden Einflüsse von Filmschaffenden aus Berlin, München und Wien ins Feld, die nachhaltig auf den britischen Film eingewirkt haben. Eine solche Beeinflussung betrifft dabei nicht nur ästhetische und narrative Aspekte sondern auch die Studioorganisation, Arbeitsabläufe und die Schaffung innovativer Ausbildungsprogramme. Eine der zentralen Thesen lautet somit, dass – ganz unabhängig davon ob die deutschsprachigen Filmschaffenden freiwillig nach Großbritannien kamen oder vor den Nationalsozialisten flohen – sie einen erheblichen Anteil an der Konsolidierung und dem Ausbau der englischen Filmwirtschaft hatten.  

The Continental Connection schließt prominente Emigrierte ebenso in die Untersuchung ein, wie bisher vernachlässigte namhafte Repräsentantinnen und Repräsentanten des deutschsprachigen Films in England. Neben Persönlichkeiten wie Lotte Reiniger, Ewald André Dupont, Alfred Junge, Oscar Werndorff, Mutz Greenbaum und Werner Brandes sowie Schauspielerinnen wie Elisabeth Bergner und Dolly Haas behandelt das Buch auch Produktionsgesellschaften wie Alexander Kordas London Film Productions, Michael Powell und Emmeric Pressburgers The Archers und Michael Balcons Gaumont-British.

Das Buch ist im Verlag Manchester University Press erschienen.
(240 Seiten, ISBN 978-0719083099)

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