Tausche Berge gegen Meer – rund 950 Kilometer liegen zwischen der Fachhochschule Kiel und Melina Hebers Heimat, Burgberg im Allgäu. Laut der neuen Mitarbeiterin des International Office sei die Gegend wunderschön, doch schwer fiel ihr der Tausch nicht: „Ich war noch nie die Bergsportlerin. Mich zog es immer schon ans Meer“, erklärt die 30-Jährige. „Eigentlich dachte ich immer, ich ziehe nach Italien“, verrät sie. Verwandte in dem südeuropäischen Land, ihre Sprachkenntnisse und ein Bachelorstudium im Bereich Italianistik sprachen dafür – die Karrierechancen dort dagegen.
Ein Auslandssemsester in Finnland während ihres Masterstudiums in interkultureller Personal- und Organisationsentwicklung und Kommunikationsmanagement führte Heber auf einen anderen Weg: „Auch das nordische Meer hat etwas Schönes, das hat Seele“, erinnert sie sich. Warum sie sich für Kiel und die Ostsee entschied? „Kiel war die große Stadt im Norden Deutschlands, die ich kennenlernen wollte“, sagt Heber. Ganz nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ zog sie in die Landeshauptstadt. Direkt am zweiten Tag in ihrer neuen Wahlheimat hatte sie das Vorstellungsgespräch an der FH Kiel – und bekam den Job.
Jetzt ist Heber Koordinatorin für internationale Studierende, die in Deutschland ihren Abschluss erlangen möchten. „Ich bin der erste Kontaktpunkt für sie, nachdem sie ihre Zulassung erhalten haben“, erklärt sie ihre Aufgabe. Heber unterstützt die Studierenden bei unterschiedlichen Themen. Neben Orientierung im Studium zählen auch Dinge wie Visum, Krankenversicherung und Wohnungssuche dazu. Doch ihre Aufgabe ist nicht nur Starthilfe: „Ich möchte, dass die ausländischen Studierenden sich in ihrem Studium und der ihnen neuen Stadt zurechtfinden. Die Art zu lernen, zu studieren und zu kommunizieren, ist unter Umständen anders als das, was sie bisher kannten.“ Außerdem unterstützt sie die Studierenden mit vielfältigen Veranstaltungen des International Clubs dabei, soziale Kontakte zu knüpfen.
Besonders der stetige Kontakt zu anderen Menschen bereitet Heber Spaß an ihrer Arbeit. „Ich hatte schon immer Anknüpfungspunkte zu interkulturellen Kontexten. Mir war es sehr wichtig, dass das Teil meiner Arbeit ist“, betont Heber, die auch ausgebildete interkulturelle Trainerin ist. Darüber hinaus biete ihre Tätigkeit die Möglichkeit, den kulturellen Austausch zu fördern. Das freut sie: „Ich darf Menschen dabei unterstützen, Perspektiven auszutauschen, sich mit Ungewohntem bekanntzumachen, Ängste zu zerstreuen und Offenheit und Neugierde zu fördern.“ Eine sehr sinnstiftende Aufgabe, findet Melina Heber.