Studiernde der Fachhochschule Kiel (FH Kiel) haben gemeinsam mit Ingenieuren und Technikern vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ein Unterwasserfahrzeug entwickelt. Der Roboter, der im September bei einem internationalen Wettbewerb vorgestellt werden soll, wurde kürzlich am GEOMAR getestet.
Die Suche nach der vermissten Boeing 777 der Malaysian Airlines hat das Interesse an Unterwasserrobotern sprunghaft befeuert. Autonome Unterwasserfahrzeuge, wie sie auch das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel betreibt, könnten dabei helfen. Solche Roboter sind hochkomplizierte Maschinen, die hohen Ansprüchen an Hard- und Software sowie speziellen Kommunikationsmethoden genügen müssen – eine echte Herausforderung für zukünftige Ingenieurinnen und Ingenieure.
Eine Gruppe von Studierenden der FH Kiel hat sich, in Zusammenarbeit mit dem GEOMAR, dieser Herausforderung gestellt und einen kleinen Unterwasserroboter entwickelt, der bei der 14. Student Autonomous Underwater Challenge seine erste große Bewährungsprobe bestehen soll. Der Wettbewerb findet vom 20.-26. September in La Spezia, Italien statt. Am GEOMAR fand diese Woche ein ausführlicher Test der Sensorik statt.
Seit Februar 2013 arbeitet ein etwa 20 Personen umfassendes Team an dem Projekt. „Das Ziel war von Anfang an die Teilnahme an dem Wettbewerb“, erläutert die Leiterin des Projekt Professorin Dr.-Ing Sabah Badri-Höher aus der Arbeitsgruppe Digitale Signalverarbeitung der FH Kiel. „Es ist ein klar umrissenes Projekt mit festen Regeln, in dem verschiedene Disziplinen eng abgestimmt zusammen arbeiten müssen“, so Badri-Höher weiter. Unterstützung bekam das Team aus der AUV-Gruppe des GEOMAR, die das Unterwasserfahrzeug ABYSS betreibt. „Wir konnten über eine Finanzierung der Helmholtz-Initiative ROBEX (Robotische Exploration unter Extrembedingungen) die Mittel für die Sensorik des Unterwasserfahrzeugs bereitstellen“, so Dipl.-Ing. Marcel Rothenbeck vom GEOMAR. „Darüber hinaus haben wir die Fertigung von Bauteilen unterstützt und stehen den Studenten natürlich mit Rat und Tat zur Seite“, so Rothenbeck weiter.
Derweil taucht der Miniroboter im Testbecken laut blubbernd ab und fährt durch zwei Stangen markiertes Tor. „Es gibt noch einiges zu tun, aber die heutigen Tests stimmen uns optimistisch, dass wir bis zum Wettbewerb ein konkurrenzfähiges Fahrzeug haben“, meint Doktorand Lars Wolff. Die nächsten "Testflüge", wo unter anderem die Verfahren zur Verarbeitung von Sonar- und Bilddaten evaluiert werden, sind für April in der Unischwimmhalle geplant, bevor es dann in den echten Ozean geht.
Kontakt:
Dipl-Ing. Marcel Rothenbeck (AUV Team), mrothenbeck(at)geomar.de
Prof. Dr.-Ing. Sabah Badri-Höher (Institut für Kommunikationstechnik, FH Kiel), sabah.badri-hoeher(at)fh-kiel.de
Dr. Andreas Villwock (Kommunikation & Medien, GEOMAR), Tel. 0431-600 2802, avillwock(at)geomar.de