Eine Gruppe Menschen© T. Specker
Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Summer School an der Tongji Universität.

Summer und Winter Schools bringen auf den Geschmack

von Joachim Kläschen

Aus der persönlichen Komfortzone herauszutreten, erfordert Neugier, Mut und Engagement. Doch die Erfahrungen abseits eingetretener Pfade sind in der Regel so vielfältig, prägend und wertvoll, dass es sich lohnt. Eine Möglichkeit sie zu sammeln, sind sogenannte Summer und Winter Schools: Während der Semesterferien reisen Studierende an Partnerhochschulen, um die Menschen, die Kultur und das Leben in einem anderen Land kennenzulernen. Prof. Dr. rer. pol. Tobias Specker vom Fachbereich Maschinenwesen engagiert sich seit gut 20 Jahren für solche Internationalisierungsprojekte und hat vielen Studierenden der FH Kiel Wege nach China und Mexiko geebnet.

„Die Summer School an der Tongji-Universität ist stark nachgefragt“, ordnet Specker ein aktuelles Angebot im August und September 2024 ein. „Da lediglich 100 Plätze zur Verfügung stehen, kann jede der am Programm teilnehmenden Hochschule rechnerisch nur zwei Studierenden die Chance zur Teilnahme geben.“ Ein Grund für die große Nachfrage ist das hervorragende Renommee der Tongji-Universität, die als eine der besten Chinas gilt. Da die Universität das Programm zudem bezuschusst, ist die Summer School eine vergleichsweise günstige Gelegenheit, zwei Wochen lang Erfahrungen am anderen Ende der Welt zu sammeln.

Auf dem Programm der Summer School an der Tongji-Universität stehen fachliche Vorlesungen und Vorträge ebenso wie Besuche bei Firmen, um Teilnehmerinnen und Teilnehmern Einblicke in Lehre und Arbeitswelt in China zu eröffnen. Darüber hinaus stehen täglich Kurse zur chinesischen Sprache und Kultur auf der Agenda sowie Führungen und Exkursionen. Nach der Abschlussprüfung sorgen die mehrtägigen Mondfest-Feierlichkeiten für einen traditionellen wie denkwürdigen Ausklang.

Kulturelle Erfahrungen stehen für Specker, der selbst drei Jahre in China gelebt hat, im Mittelpunkt von Summer und Winter Schools. „Insbesondere, wie stark Digitalisierung die gesamte Gesellschaft in China durchdringt, ist ein überwältigendes Erlebnis. Wenn man dort sieht, wie eine Greisin mit Gehwagen wie selbstverständlich ihre Nudelsuppe in einer Straßenküche bargeldlos mit einem Tablet bezahlt, wird deutlich, dass wir in Deutschland noch einen Weg vor uns haben“, lacht Specker. „In den vergangenen 20 Jahren haben sich über Hundert von mir betreute Studierende ein eigenes Bild von China machen können. Einige haben dort sogar die Liebe gefunden und Familien gegründet.“

Die Teilnahme an einer Summer School ist eine gute Möglichkeit, sich vor einem längeren Auslandsaufenthalt abzusichern, dass die Entscheidung die Richtige ist. Doch nicht nur im Hinblick auf die Persönlichkeitsbildung lohnt es sich, für eine Zeit lang ins Ausland zu gehen, weiß Specker. Damit spielt er auf die Möglichkeit an, in einigen Studiengängen durch einen zweisemestrigen Auslandsaufenthalt einen Doppelabschluss erwerben zu können. Besonders populär ist das an seinem Fachbereich bei den Studierenden von Wirtschaftsingenieurwesen Internationaler Vertrieb und Einkauf. „Bei Studierenden vom Fachbereich Agrarwirtschaft stehen indes Aufenthalte in Mexiko hoch im Kurs. Die Vorbereitungen für eine Winter School an der Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores de Monterrey im Februar 2025 laufen bereits“, ergänzt der Professor für Internationales Marketing und allgemeine Betriebswirtschaftslehre.

Auch die nächste Summer School in China ist bereits in Planung und soll Ende September 2025 stattfinden. An einer Teilnahme Interessierte finden auf der Internetseite des deutschen Hochschulkonsortiums für Internationale Kooperationen, www.dhik.org, weitere Informationen. Darüber hinaus steht das International Office der Hochschule für alle Fragen zu Auslandsaufenthalten zur Verfügung.

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