Daniel Bülck© Sina Hasenmaile Fotografie

Studium im Norden, Karriere im Süden

von Lisa Trzewik

Daniel Bülck war schon immer technikinteressiert. Nach dem Abitur machte er eine verkürzte Ausbildung zum Mechatroniker bei der Maschinenfabrik Harry Lucas GmbH & Co. KG in Neumünster und entschied sich anschließend 2014 für ein Maschinenbaustudium an der Fachhochschule Kiel. Während seines Studiums arbeitete er parallel als Werkstudent bei der Firma Wilhelm Feldmann Druckluft Hydraulik GmbH & Co. KG in der Mechatronik und am Institut für CIM-Technologietransfer, um sich das Leben als Student zu finanzieren.

Besonders gern erinnert sich Bülck an die Projektwochen „StartIng!“, in denen Erstsemesterstudierende aus den Fachbereichen Maschinenbau sowie Informatik und Elektrotechnik gemeinsam an einer ingenieurtechnischen Problemstellung arbeiten. „Dort konnte ich schon zu Beginn meines Studiums wertvolle Kontakte knüpfen – das hat den Einstieg erleichtert“, sagt Bülck.

Aufgrund seiner Mechatronik-Ausbildung war Bülck mit Elektrotechnik bereits vertraut – ein Themenbereich, der unter Maschinenbauer*innen nicht gerade als Lieblingsdisziplin bekannt ist. Entsprechend wurde er sowohl in seiner Bachelor- als auch in seiner Masterthesis von Dr. Bernd Finkemeyer betreut, Professor für elektrische Antriebe und Regelungstechnik im Maschinen- und Anlagenbau.

In seinem Masterstudium entwickelte Bülck großes Interesse für Robotik – so groß, dass er kurzerhand eine Bewerbung nach Süddeutschland schickte, um seine Masterthesis 2019 bei der robomotion GmbH zu schreiben. Das Unternehmen mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen entwickelt seit 2003 maßgeschneiderte Automatisierungslösungen, etwa für die Lebensmittel-, Verpackungs- und Kunststoffindustrie. Der ganzheitliche Ansatz von Konstruktion über die Softwareentwicklung bis hin zur Bildverarbeitung überzeugte Bülck sofort. „Mein zukünftiger Chef rief mich am nächsten Tag an und fragte, ob ich es ernst meinte – immerhin wohnte ich zu dem Zeitpunkt rund 750 Kilometer entfernt“, erzählt Bülck. Der Umzug in die Nähe von Stuttgart war sein erster außerhalb von Schleswig-Holstein – und für seine hochdeutsch-gewohnten Ohren zunächst eine kleine Herausforderung.

Bülcks Masterthesis im Bereich Robotik war gleichzeitig der Türöffner für eine unbefristete Übernahme. Heute leitet er die Elektrokonstruktion – und bildet die Brücke zwischen Mechanik und Software. „Meine Kollegen konstruieren die Roboteranlagen, und ich verknüpfe die einzelnen Anlagenteile elektrisch miteinander: Von der Kabelauslegung über Stromlaufpläne bis hin zur Planung des Schaltschrankbaus. Diese Pläne bilden die Grundlage für die weitere Programmierung und Inbetriebnahme.“ Durch seinen Maschinenbau-Hintergrund verantwortet er außerdem Themen wie Maschinensicherheit und technische Dokumentation. Neben seiner fachlichen Verantwortung engagiert er sich auch als Ausbilder – und gibt seine Erfahrungen praxisnah an Auszubildende weiter.

In seinen Urlauben zieht es Bülck regelmäßig zurück in den Norden. Dort besucht er seine Familie und genießt die Nähe zum Meer. „In Schleswig-Holstein wohnt man schließlich, wo andere Urlaub machen“, stellt Bülck schmunzelnd fest.

© Fachhochschule Kiel