Ein Mann mit roter Cap und Schutzbrille steht mit dreckigen Armen unter einem Verschlag und hebt eine Leiter.© Pixabay

Studium + Arbeit + Freizeit = Lebenschaos?

von viel.-Redaktion

Nebenjob und Studium miteinander vereinbaren

Fast jede/r zweite Studierende arbeitet neben dem Studium. Vorlesungen, Seminare und Materialien, aber auch Wohnen, Lebensmittel und Freizeit wollen finanziert werden. Viele haben schlicht keine andere Wahl, als sich einen Nebenjob zu suchen, um durch die Studienzeit zu kommen. Andere wollen sich etwas mehr leisten können, während sie noch Studierende sind, oder praktische Erfahrung sammeln, um den Lebenslauf aufzubessern. Die viel.-Redaktion hat für euch zusammengestellt, welche Nebenjobs besonders beliebt sind und wie ihr das Studieren und Arbeiten unter einen Hut bekommt.  

Beim Jobangebot neben dem Studium ist für jede und jeden etwas dabei, egal, ob es ein studienfachfremder oder ein fachnaher Job sein soll.  Manchmal arbeitet man länger, manchmal auch am Wochenende. Bei einigen Tätigkeiten gibt es mehr Gehalt als bei anderen. Und bei wieder anderen Stellen kann man die Lern- und Arbeitszeit flexibel aufeinander abstimmen. Es kommt immer auf die Kombination aus Organisation und Prioritäten an, wenn ihr euch für diesen oder jenen Nebenjob entscheidet.

Aber welche Jobs sind bei Studierenden besonders beliebt?

Gastronomie

Die meisten Studierenden finden schnell eine Arbeit in Bars, Cafés oder Restaurants. Ob als Kellner/in, Barkeeper/in, Küchengehilfe/in oder im Catering: Die Gastro-Branche ist für Menschen gemacht, die kommunikativ sind, durch Stressresistenz glänzen und sich nicht scheuen, an Wochenenden und langen Abenden zu arbeiten. Der Lohn in der Gastronomie ist im Vergleich zu anderen Nebenjobs geringer, wenn das Trinkgeld aber stimmt, kann man sich in der Gastronomie einiges zusammensparen.

Nachhilfe

Schon bei Schülerinnen und Schülern ist der Job in der Nachhilfe beliebt. Je nach Interessen und Fähigkeiten kann man als Nachhilfelehrkraft privat oder über eine Agentur mit Familien in Kontakt kommen, die Unterstützung für ihre Kinder suchen. Wichtig in diesem Nebenjob sind Geduld und Durchhaltevermögen, denn nicht alle Kinder lernen gerne. Wer sich als Nachhilfelehrkraft verdingt, hat tolle Chancen, über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen, junge Menschen zu motivieren und auszutesten, ob nicht später eine Stelle als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in am Lehrstuhl in Frage kommen könnte.

Promotion

Locker sein, lächeln, auf Menschen zugehen, Produkte oder Dienstleistungen vorstellen – wer das kann, ist in der Promotion richtig. Bei diesen Jobs wird man privat oder über Promotion-Agenturen für Messen, Events oder Stände in Shoppingcentern oder Geschäften eingesetzt. Diese Jobs sind sehr flexibel, denn man kann sich ganz nach persönlichem Zeitkontingent für einzelne Veranstaltungen melden. Die Bezahlung ist trotz der flexiblen Arbeitszeiten sehr gut. Das gilt allerdings nicht für Promotionjobs, die auf Provisionsbasis bezahlt werden.

Call Center

In vielen Städten gibt es große oder kleinere Call Center, die gerne Studierende einstellen. Zum Beispiel übernimmt man den telefonischen technischen Support einer Firma, berät Kunden, führt Verkaufsgespräche oder führt Umfragen für Marktforschungsinstitute durch. Wer eine angenehme Stimme hat, flexibel einsetzbar ist und auch gerne mal nachts arbeitet, kann im Call Center ein angemessenes Gehalt verdienen.

Einzelhandel

Im Einzelhandel gibt es besonders viele Möglichkeiten für Studierende: An der Kasse, im Lager, in der Produktion, überall ist Hilfe gebraucht. Besonders in der Vorweihnachtszeit können Studierende schnell an Jobs kommen, wenn die Geschäfte ihre Mitarbeiterzahlen aufstocken. Die genauen Arbeitszeiten müssen immer eng mit dem/der Vorgesetzten abgesprochen werden.

Animation

Ein gefragter Job in den Semesterferien ist die Animation. Mit Kindern den Tag verbringen, Shows auf die Beine stellen, Sportkurse anbieten, am Strand für gute Laune sorgen oder am Buffet die Stimmung heben: Als Animateure arbeiten diejenigen, die immer in der Lage sind, fröhlich zu sein und andere mitzureißen. Die Reise in den Süden oder auf Inseln wird oft von den Hotels übernommen, vor Ort wird man mit anderen Angestellten untergebracht. Ein Animationsjob ist zwar meistens weit weg von zu Hause, bringt aber genügend Geld zusammen, um sich das nächste Semester zu finanzieren.

Studienfachbezogene Jobs

Spätestens nach dem ersten Hochschulabschluss suchen sich viele Studierende einen Nebenjob, der inhaltlich auf dem Studium aufbaut. Das ist nicht nur gut für die Haushaltskasse, sondern auch für den Lebenslauf und die persönliche Entwicklung. Solche Jobs können Anstellungen als studentische Hilfskraft an der Hochschule sein (HiWi) oder Werkstudentenjobs bei Unternehmen.

Wie soll man das alles bloß schaffen?

Hat man den passenden Job gefunden, gibt es vier wichtige Grundregeln:

  • Die Zeit für Arbeiten, Studieren und Lernen realistisch einplanen und ausreichend Puffer setzen
  • Das Studium mit einem Plan angehen, d.h. Prüfungen, Leselisten, Projektarbeiten gut verteilen und gegebenenfalls ein Semester mehr studieren
  • Organisiert studieren und das Lernen über das gesamte Semester verteilen, um während der Prüfungen nicht freinehmen zu müssen
  • Den Job auswählen, der genug Geld einbringt, sich gut an die Präsenzzeit im Studium anpassen lässt und Spaß bringt

Achtet auch darauf, dass ihr mit eurem Nebenjob nicht über dem Jahresfreibetrag von 5.400 Euro (ca. 450 Euro monatlich) verdient, wenn ihr BAföG bezieht. Ansonsten gilt 2018 ein Steuerfreibetrag von 9.000 Euro. Wer darüber verdient, muss für den überschüssigen Betrag Steuern zahlen, egal, in welchem Arbeitsverhältnis er oder sie sich befindet. Mehr Tipps dazu lest ihr hier.

Julia Königs

© Fachhochschule Kiel