18 Studierende fuhren während der IDW unter der Leitung von Prof. Brigitte Wotha vom Institut für Bauwesen und Marie Ohm vom International Office auf eine dreitägige Exkursion nach Süddänemark. In den Flensburg, Vejle, Aarhus und Kolding hörten die Teilnehmenden von unterschiedlichen Akteur*innen, wie dort nachhaltige Stadtentwicklung, Mobilitätsplanung und Nachhaltigkeitsmanagement umgesetzt werden.
Am 31. Oktober 2021 ging es für die Studierenden vom Institut für Bauwesen und weiteren Fachbereichen Richtung deutsch-dänische Grenze. Für viele war dies die erste studienrelevante Auslandsreise, so auch für Henrik Hansen, Student des Bauingenieurswesens: „Da ich Pandemie-bedingt mein erstes Studienjahr zuhause verbracht habe, freue ich mich umso mehr, durch die Exkursion Kommiliton*innen aus anderen Semestern und Fachbereichen kennenzulernen.“
Der erste Halt waren die Wasserhäuser und ehemaligen Marinegebäude in Flensburg-Sonwik gefolgt von der Harniskaispitze, wo der neue Stadtteil Hafen-Ost entstehen wird. Die Stadtplanerin Anke Erdmann gab hier Einblicke in die Herausforderungen eines Transformationsprozesses. Nach der Grenzüberquerung ging es nach Vejle ins Museum „Økolariet“. Dort stellte Jakob Østergaard den Studierenden die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt vor. Er zeigte auf, wie diese in den neuen Entwicklungsprojekten umgesetzt wird. Im sanierten Hafenviertel beeindruckten die Bauwerke „Fjordenshus“ und „Die Welle“. Am nächsten Tag in Aarhus wurde auf Fahrrädern das Fahrradwegenetz erkundet. Am Nachmittag stand die Entwicklung des Hafenviertels Aarhus Ø mit seinen markanten „Eisbergen“ im Fokus. Weitere Programmpunkte in Aarhus waren die „Letbane“, Aarhus' neues Stadtbahnsystem und Kulbroen, die ehemalige Kohlenbrücke, die zu einer Panoramabrücke für Fußgänger umgebaut werden soll. Mit den Akteuren von Kulbroen hatten einige der Studierenden bereits im Projekt Gaardener Brücke zusammengearbeitet. Innovative Ansätze in der Einbeziehung von CO2-Bilanzierungen waren dann in Kolding das Thema. Zwei Mitarbeiter der Firma Rambøll erklärten das Entwicklungsprojekt Marina City, in welchem Nachhaltigkeit als entscheidendes Kriterium in die Ausschreibung aufgenommen wurde.
Für das Programm hatten die Studierenden größtenteils selbst die Kontakte gemacht. Sie mussten dafür auch auf Englisch kommunizieren. „Es ist wirklich einiges hängen geblieben. Der Blick für räumliche Planungen wurde geschult. Und mehr noch: Das Selbstbewusstsein, sich international im eigenen Arbeitsfeld durchzusetzen, war bei allen zu spüren“, so Brigitte Wotha. Bauingenieurswesen-Student Alexej Bannikow fand es spannend, mehr über Stadtentwicklung im Ausland zu lernen, was man auf einer touristischen Reise nicht tut: „Die Treffen mit Stadtplanern und Architekten, die im Rahmen der Exkursion stattgefunden haben, haben meinen Horizont erweitert und mich auf neue Ideen gebracht. Und überhaupt, eine Auslandsexkursion in Coronazeiten wirkte auffrischend. Das hat man in letzten Semestern sehr vermisst.“
Finanziell unterstützt wurden die Teilnehmenden durch Mittel des DAAD-Projekts HAW.International, was die weitere Internationalisierung der FH Kiel vorantreibt.