Die Gemeinde Büchen im Kreis Herzogtum Lauenburg liegt im sogenannten „Hamburger Speckgürtel“. Viele der dort und in der ländlichen Umgebung Wohnenden pendeln täglich in die etwa 30 Kilometer westlich gelegene Hansestadt, um dort zu arbeiten. Im Rahmen der Interdisziplinären Wochen brachen Studierende der Fachbereiche Bauwesen, Agrarwirtschaft, Maschinenbau sowie Informatik und Elektrotechnik zu einer Exkursion in den knapp 6.500 Einwohner zählenden Ort auf, um sich dort über zeitgenössische Mobilität zu informieren.
Gemeinsam mit der Landschaftsplanerin Kristina Hißmann leitete Prof. Dr. Brigitte Wotha vom Institut für Bauwesen die Exkursion in den Süden Schleswig-Holsteins. Vor Ort begrüßte Büchens Bürgermeister Uwe Möller die Besucherinnen und Besucher von der Fachhochschule Kiel. Im Zentrum seiner Ausführungen stand der ehemalige Grenz- und Verladebahnhof. Dieser wurde in den zurückliegenden Jahren zu einer modernen „Mobilitätsdrehscheibe“ aus- und umgebaut, so dass Büchen mittlerweile hervorragend an die Oberzentren Hamburg und Lübeck angebunden ist.
Der ehemaligen Grenz- und Verladebahnhof liegt am Bahnkreuz der Strecken Hamburg-Lübeck-Berlin und verzeichnet etwa 4.000 Pendelbewegungen pro Tag. Neben einem großen Parkplatz für Pendlerinnen und Pendler wurden zahlreiche Parkplätze für Fahrräder sowie eine barrierefreie Busanbindung geschaffen. Die Studierenden führten vor Ort Interviews zum Mobilitätsverhalten durch. Anschließend erläuterte Landschaftsplanerin Kristina Hißmann die umweltverträgliche Umsetzung der Mobilitätsdrehscheibe.
So erklärte Hißmann den Studierenden die Mulden- und Rigolen-Entwässerung und zeigte, wie der Lebensraum für Zauneidechsen während und nach der Bauzeit erhalten wurde. Auch die Bepflanzung wurde regional angepasst und ökologisch wertvoll umgesetzt. Prof. Dr. Brigitte Wotha zog ein positives Fazit: „Die Exkursion konnte den Studierenden aus unterschiedlichen Fachbereichen aufzeigen, wie zeitgemäße Mobilitätsplanung aussieht. Ich freue mich, dass wir ihnen am Beispiel Büchen die gesamte Bandbreite des Planungsprozesses – von der Bedarfsanalyse über die Idee bis zur Umsetzung – darstellen konnten.“