Wie man das Studium stressfrei und entspannt gestalten kann
Bald startet das neue Semester – es geht wieder los mit Vorlesungen, Hausarbeiten, den Kaffeepausen in der Mensa, den Abenden vor dem Referat und den langen Nachmittagen in der Bibliothek, weil diese eine Klausur plötzlich doch so viel Aufmerksamkeit verlangt. Stress, Unmut und Spannungen sind da für viele Studierende vorprogrammiert. Es gibt viele einfache Tipps, die ihr berücksichtigen könnt, damit euch der Stress nicht einholt und ihr der Überlastung vorbeugt. Die viel.-Redaktion hat für euch ein paar zusammengestellt.
Persönliche Stressfaktoren erkennen
Werdet ihr in Diskussionen ohne Grund laut? Seid ihr übermäßig hungrig oder habt euren Appetit verloren? Seid ihr müde, ausgelaugt und kraftlos, werdet immer wieder von der Erkältungswelle erwischt und wisst gar nicht mehr, was durchschlafen heißt?
Vielleicht habt ihr ständig Magenkrämpfe, Rücken- oder Kopfschmerzen, euch ist schwindelig. Eure Kommilitonen oder Mitbewohner, Lehrenden oder Eltern machen euch ärgerlich, ihr könnt euch einfach nicht mehr konzentrieren…Stressauslöser und Stresssymptome sind für uns alle verschieden. Sie können sehr schleichend auftauchen oder einen großen Teil eures Tages einnehmen.
Es ist wichtig, euch selbst zu beobachten und zu erkennen, ob ihr gerade unter einem der für euch typischen Symptome leidet. Dann heißt es: Handeln, und zwar jetzt.
Routinen
Geregelte Abläufe können euch dabei helfen, dass Gefühl von „Ich kann nicht mehr“ oder „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll“ zu bekämpfen. Mit einer klaren Struktur im Semesterplan, zu dem Studium, Arbeit und andere Termine gehören, und einer festen Routine nach dem Aufstehen und vor dem Schlafen könnt ihr besser abschalten und eure Konzentration dann halten, wenn sie besonders wichtig ist.
Zu einer Morgenroutine kann beispielsweise der Spaziergang um den Block gehören, das Bettmachen, der Kaffee am Fenster mit einem guten Buch oder der Besuch im Sportstudio.
Arbeitspensum einteilen
Niemand kann und muss 24 Stunden des Tages mit Arbeit ausfüllen, denn dann ist der Stress ein ewiger Begleiter. Teilt euch eure Zeit stattdessen so ein, dass euer Arbeitspensum in einem Bereich liegt, den ihr guten Gewissens mit euch und eurer Gesundheit vereinbaren könnt.
Findet zunächst einen Arbeitsort, der euch produktiv macht und euch gleichzeitig guttut. Das kann euer Arbeitszimmer, die Bücherei, die Bibliothek oder ein ruhiger Platz im Café sein. Schreibt euch detaillierte To-Do-Listen: Für die FH, für den Alltag, für Termine, für eure anderen Projekte. Was aus dem Kopf und auf dem Papier landet, entlastet und wird klarer! Beachtet auch eure innere Uhr: Wann seid ihr wach und produktiv, wann habt ihr euer persönliches Leistungshoch? Wenn irgend möglich, nutzt diese Zeit für eure wichtigsten Aufgaben, um den Stress zu minimieren, der entsteht, wenn ihr dann versucht zu arbeiten, wenn ihr eigentlich lieber ausruhen solltet.
Seid ihr dabei, eure Aufgaben zu erledigen, nehmt euch das schwerste, Nerven zehrendste zuerst vor – ist das geschafft, geht euch alles viel leichter von der Hand! Ein Buchtipp aus der Redaktion zu diesem Thema ist Eat that Frog von Brian Tracy.
Ernährung und Bewegung
Ganz besonders wichtig, um Stresssymptome zu bekämpfen und ihnen vorzubeugen, sind genug Bewegung und eine ausgeglichene Ernährung. Wir wollen euch das Stück Kuchen am Wochenende oder die Tüte Chips vorm Fernseher nicht verbieten. Achtet aber darauf, hauptsächlich auf solche Nahrungsmittel zurückzugreifen, die euch mit Energie versorgen und euch gesund halten. Zu den beliebten Anti-Stress-Foods gehören zum Beispiel Papaya, Haferflocken, Paprika und echter Kakao. Trinkt dazu viel Wasser, zwei Liter am Tag sollten es sein.
Sport gehört zu den bewährtesten Stressbekämpfern: Geht laufen, spazieren, tanzen, schwimmen, macht Yoga, Pilates oder Karate, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Das Sportangebot der FH Kiel ist so vielfältig, das für jeden und jede etwas dabei ist.
Ausgleich finden
Beruhigend und entspannend wirken auch ein ausgiebiges Bad am Abend, Zeit in der Natur oder passende Musik. Pflegt neben dem Studium eure Freundschaften, eure Familienbande. Und wann habt ihr das letzte Mal so richtig herzlich gelacht? Eine Wunderwaffe gegen verkrampfte Muskeln und einen schweren Kopf. Entspannende Musik findet ihr zum Beispiel frei verfügbar auf YouTube:
Hausmittelchen
Versucht es doch mal mit ätherischen Ölen wie Melisse oder Lavendel, wenn ihr Einschlafprobleme habt. Pflanzliche Mittel wie Baldrian, Hopfen oder Johanneskraut bekommt ihr ebenfalls ohne Rezept. Sie können euch bei depressiven Verstimmungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Ruhelosigkeit helfen. Auch Akupressuren und Massagen sind tolle Möglichkeiten, um Kopfschmerzen und Verspannungen loszuwerden.
Alltagsstress
Es ist ganz normal, dass nicht alles immer rund läuft im Alltag. Es gibt Tage, die anstrengender sind als andere und Tage, an denen der „gute Stress“ nötig oder unvermeidbar ist. Lernt, diese Zeiten zu akzeptieren. Sie gehen vorüber. Wenn ihr euch passende Rückzugsräume im Alltag aufbaut, genügend schlaft und lernt, auch mal „Nein!“ zu sagen, wenn es zu viel wird, dann könnt ihr dem Alltagsstress trotzen.
Professionelle Hilfe suchen
Nehmt alle Stresssymptome immer ernst! Nichts, was euch auslaugt oder auf Dauer krankmacht, sollte auf die leichte Schulter genommen werden. Benötigt ihr professionelle Unterstützung oder Beratung, wendet euch unbedingt an die Studierendenberatung. Das Team hilft euch, eine Lösung zu finden.
Julia Königs