Vier Studentinnen in einem Zoom Call. © Bö­kamp

Stress ab­bau­en und Re­si­li­enz auf­bau­en

von Kris­ti­na Lang­hof

Jeden Tag Ho­me­of­fice und wenig so­zia­le Kon­tak­te – viele von uns ver­brin­gen mo­men­tan die meis­te Zeit zu­hau­se. Ge­ra­de wenn noch zu­sätz­li­che Be­las­tun­gen da­zu­kom­men, wie Kin­der­be­treu­ung oder Pfle­ge von An­ge­hö­ri­gen, kann das auf Dauer auf die Psy­che schla­gen. Da auch viele Stu­die­ren­de hier­von be­trof­fen sind, haben die Stu­den­tin­nen An­ni­na Schmitz, Alex­an­dra Bo­gner, Anne Jet­zek und Lara Bö­kamp ein Kon­zept für einen IDW-Kurs zum Thema Stress­be­wäl­ti­gung und Re­si­li­enz er­ar­bei­tet.

Die Idee, einen Kurs zu pla­nen, kam den vier Mas­ter­stu­den­tin­nen des Fach­be­reichs So­zia­le Ar­beit und Ge­sund­heit in dem Modul So­ci­al En­tre­pre­neur­ship: „Das Modul läuft über zwei Se­mes­ter, und es geht darum, ein Pro­jekt im so­zia­len Be­reich zu pla­nen und erst­mal her­aus­zu­fin­den, ob der Be­darf da ist, wer sich an dem Pro­jekt be­tei­li­gen und wie das ganze fi­nan­ziert wer­den kann“, er­klärt Lara. Um fest­zu­stel­len, ob die Stu­die­ren­den der FH Kiel In­ter­es­se an einem Kurs zum Stress­ab­bau haben, er­stell­ten sie einen On­line­fra­ge­bo­gen, des­sen Re­so­nanz über­ra­schend hoch war: „Es haben tat­säch­lich 500 Stu­die­ren­de aus allen Fach­be­rei­chen eine Rück­mel­dung ge­ge­ben. Wir hät­ten nicht damit ge­rech­net, dass die­ses Thema so viele be­wegt, aber die über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit hat ge­sagt, dass sie sich stär­ke­ren Be­las­tun­gen aus­ge­setzt füh­len durch die Pan­de­mie und in­ter­es­siert wären an einem Work­shop“, so Lara. Für den Work­shop, der im Rah­men der nächs­ten in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen statt­fin­den soll, holt sich die Grup­pe Un­ter­stüt­zung von einer ex­ter­nen Re­fe­ren­tin: „Da es kein ein­fa­ches Thema ist, ist es uns wich­tig, dass das eine Fach­per­son macht, die darin aus­ge­bil­det ist und Er­fah­rung hat.“ Die Teil­neh­men­den sol­len in dem Kurs zum einen Me­tho­den des Stress­ab­baus ken­nen­ler­nen und gleich­zei­tig ler­nen, ihre Re­si­li­enz, also ihre Wi­der­stands­kraft gegen Be­las­tun­gen, zu stär­ken. Neben der Re­fe­ren­tin ist au­ßer­dem die Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se in­vol­viert, er­zählt Lara: „Für den Work­shop haben wir die TK ge­win­nen kön­nen für zu­sätz­li­che, fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung. Die fan­den die Idee super, weil es na­tür­lich auch eine Art von Krank­heits­prä­ven­ti­on ist.“ Schlie­ß­lich könne zu viel Stress zu Psy­chi­schen Krank­hei­ten füh­ren wie Bur­nout, Schlaf­stö­run­gen oder De­pres­sio­nen.

Auf­grund der star­ken Rück­mel­dung haben die Stu­den­tin­nen ent­schie­den, zu­sätz­lich zum Work­shop, der eher im klei­ne­ren Kreis statt­fin­den soll, einen Vor­trag zu pla­nen, damit mehr Stu­die­ren­de das An­ge­bot wahr­neh­men kön­nen. Au­ßer­dem möch­ten Sie den Kurs gerne so­wohl für Stu­die­ren­de als auch für Mit­ar­bei­ten­de der Hoch­schu­le an­bie­ten. Dass die nächs­ten IDW wo­mög­lich haupt­säch­lich on­line statt­fin­den wer­den, hat die Grup­pe bei der Pla­nung be­rück­sich­tigt: „Na­tür­lich wäre es schön, wenn der Work­shop in Prä­senz statt­fin­den kann, aber wir haben uns schon dar­auf ein­ge­stellt, dass das auch vir­tu­ell klappt“, er­zählt Lara. Auch die ge­sam­te Pla­nung des Pro­jekts fand über Zoom statt.

Ob­wohl wir alle der Pan­de­mie aus­ge­setzt sind, er­lebt jeder die Si­tua­ti­on un­ter­schied­lich, da das Thema Stress und Re­si­li­enz sehr in­di­vi­du­ell sei, so Lara. „Ich glau­be aber, dass es wich­tig ist, sich damit zu be­schäf­ti­gen und sich zu fra­gen: ‚Wie geht es mir ei­gent­lich, und woran liegt das?‘ Und dann eben auch her­aus­zu­fin­den, was einem gut­tut.“ Sich ge­ne­rell mit der psy­chi­schen Ge­sund­heit aus­ein­an­der­zu­set­zen, kann also grund­sätz­lich nie scha­den.

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