Jeden Tag Homeoffice und wenig soziale Kontakte – viele von uns verbringen momentan die meiste Zeit zuhause. Gerade wenn noch zusätzliche Belastungen dazukommen, wie Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen, kann das auf Dauer auf die Psyche schlagen. Da auch viele Studierende hiervon betroffen sind, haben die Studentinnen Annina Schmitz, Alexandra Bogner, Anne Jetzek und Lara Bökamp ein Konzept für einen IDW-Kurs zum Thema Stressbewältigung und Resilienz erarbeitet.
Die Idee, einen Kurs zu planen, kam den vier Masterstudentinnen des Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit in dem Modul Social Entrepreneurship: „Das Modul läuft über zwei Semester, und es geht darum, ein Projekt im sozialen Bereich zu planen und erstmal herauszufinden, ob der Bedarf da ist, wer sich an dem Projekt beteiligen und wie das ganze finanziert werden kann“, erklärt Lara. Um festzustellen, ob die Studierenden der FH Kiel Interesse an einem Kurs zum Stressabbau haben, erstellten sie einen Onlinefragebogen, dessen Resonanz überraschend hoch war: „Es haben tatsächlich 500 Studierende aus allen Fachbereichen eine Rückmeldung gegeben. Wir hätten nicht damit gerechnet, dass dieses Thema so viele bewegt, aber die überwältigende Mehrheit hat gesagt, dass sie sich stärkeren Belastungen ausgesetzt fühlen durch die Pandemie und interessiert wären an einem Workshop“, so Lara. Für den Workshop, der im Rahmen der nächsten interdisziplinären Wochen stattfinden soll, holt sich die Gruppe Unterstützung von einer externen Referentin: „Da es kein einfaches Thema ist, ist es uns wichtig, dass das eine Fachperson macht, die darin ausgebildet ist und Erfahrung hat.“ Die Teilnehmenden sollen in dem Kurs zum einen Methoden des Stressabbaus kennenlernen und gleichzeitig lernen, ihre Resilienz, also ihre Widerstandskraft gegen Belastungen, zu stärken. Neben der Referentin ist außerdem die Techniker Krankenkasse involviert, erzählt Lara: „Für den Workshop haben wir die TK gewinnen können für zusätzliche, finanzielle Unterstützung. Die fanden die Idee super, weil es natürlich auch eine Art von Krankheitsprävention ist.“ Schließlich könne zu viel Stress zu Psychischen Krankheiten führen wie Burnout, Schlafstörungen oder Depressionen.
Aufgrund der starken Rückmeldung haben die Studentinnen entschieden, zusätzlich zum Workshop, der eher im kleineren Kreis stattfinden soll, einen Vortrag zu planen, damit mehr Studierende das Angebot wahrnehmen können. Außerdem möchten Sie den Kurs gerne sowohl für Studierende als auch für Mitarbeitende der Hochschule anbieten. Dass die nächsten IDW womöglich hauptsächlich online stattfinden werden, hat die Gruppe bei der Planung berücksichtigt: „Natürlich wäre es schön, wenn der Workshop in Präsenz stattfinden kann, aber wir haben uns schon darauf eingestellt, dass das auch virtuell klappt“, erzählt Lara. Auch die gesamte Planung des Projekts fand über Zoom statt.
Obwohl wir alle der Pandemie ausgesetzt sind, erlebt jeder die Situation unterschiedlich, da das Thema Stress und Resilienz sehr individuell sei, so Lara. „Ich glaube aber, dass es wichtig ist, sich damit zu beschäftigen und sich zu fragen: ‚Wie geht es mir eigentlich, und woran liegt das?‘ Und dann eben auch herauszufinden, was einem guttut.“ Sich generell mit der psychischen Gesundheit auseinanderzusetzen, kann also grundsätzlich nie schaden.